Einmal AIDA, nochmal AIDA, und nochmal AIDA.........

Es ist schon ein imposantes Bild, wenn man aus dieser engen Blechbüchse namens Flieger steigt, seine 7 Sachen vom Kofferband einsammelt und nach dem Transfer in einem viel zu kühlen Bus endlich am Hafen aussteigt und sie sieht: Die AIDA !

 

Ein Schiff so lang wie 2 Fußballfelder und so hoch wie die Frauenkirche in München, naja fast zumindest.

 

Jedenfalls freu ich mich immer riesig, wenn ich den Kußmund der AIDA sehe, dann weiß ich, da irgendwo im Inneren dieses schwimmenden Hotels find ich meine Kabine und dann kann es losgehen. Jeden Tag in einem anderen Land aufzuwachen und den Koffer und das Bett immer dabei zu haben, das hat schon seinen Reiz.

WELCOME ON BORD

 

Also gehen, mein Reisebegleiter Peter und ich durch den Check-in und schließlich auf die Gangway. Dort werden wir mit einem Lächeln begrüßt und ein paar Animateure helfen uns, die Richtung zu finden, in der unsere Kabine liegen könnte. Gesucht, gefunden!

 

Nachdem wir erstmal die Klamotten auf Urlaub umstellen, erkunden wir unsere neue Yacht auf Zeit um schließlich in der Lounge Pause zu machen. Pause vom anstrengenden Flug, vom leckeren Essen im Flieger (brrrrrrrrr) und von der Kabinensuche.

 

Schließlich geht der Tag dann auch zur Neige und nach einem stärkenden Abendessen fallen wir müde in unsere Kojen.

SEETAG

 

Der erste Urlaubstag. Und was üben wir an diesem ersten Tag?

 

Wir üben erst mal das Untergehen. Das funktioniert folgendermaßen: Nachdem ein Sirenenton alle aufschreckt, wird nicht das kleine Überlebensköfferchen gepackt, sondern in warmer Kleidung und mit festem Schuhwerk per Treppe der Sammelpunkt der untergehenden Pauschaltouristen gesucht.

 

Dort wird dann in aller Ruhe abgezählt, ob alle Vollzahler auch da sind.

 

Dann kann man(n) und frau gemütlich untergehen - äh - runtergehen meine ich natürlich, in die Kabine, denn die Seenotrettungsübung hat ihren Zweck vollbracht und jeder (haha) weiß, was er zu tun hat. Ich hoffe nur, dass ich immer meine glitzernde Rettungsweste dabei habe und die auch 110 % funktioniert.

 

Da das alles ziemlich anstrengend ist, braucht jeder erst mal eine Stärkung und das morgendliche Frühstücksbüffet wird gestürmt, an dem es alles gibt, was man sich vorstellen kann. Auch Menschen !

Alle, die man sich vorstellen kann und vielleicht auch lieber nicht vorstellen will.

ISTANBUL


Meine Lieblingsstadt begrüßt uns, als das Schiff langsam auf dem Bosporus den Weg an die Pier sucht. Wir haben diesmal richtig Glück, der Liegeplatz liegt ziemlich nah am Zentrum und wir können zu Fuß in diese Megametropole eintauchen. Als Peter und ich uns auf den Weg machen, staune ich noch, weil er seine Umhängetasche dabei hat, die ziemlich voll aussieht. "Was hast Du denn da alles dabei", frage ich neugierig nach und die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: " Naja, was man halt so braucht, ein Ersatzhemd, falls meins durchgeschwitzt ist, eine Ersatzhose, falls ich mich schmutzig mache, ein Sonnencap, eine Sonnencreme, eine Flasche Wasser, Verbandszeug, eine OP Schere, Pflaster, Mullbinden.......".


Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus und frage nach: " Und für die Operation am offenen Herzen hast Du sicherlich noch ein faltbares Sauerstoffzelt und Ersatzdefibrillatoren eingesteckt, oder was....?"

Peter fand das wohl nicht so lustig und kuckte mich komisch von der Seite an. Vermutlich nur, weil ich lediglich mit einer Flasche Trinkwasser loszog.


Nicht viele Irre, sondern irre viele Menschen sind unterwegs, aber das haben Mega-City's wohl so an sich. Man kommt mit dem Schauen gar nicht mehr nach, so viele Eindrücke saugt man mit den Augen, den Ohren und nicht zuletzt mit der Nase auf.  Auf der Brücke Richtung Blauer Moschee stehen Sonntags cirka 500 Angler nebeneinander, um sich die dicksten Brocken aus dem Bosporus zu fischen. Man merkt gar nichts von diesem Fischerei-Wettkampf, denn es geht geruhsam zu. Der Anblick ist interessant, so wie die ganze Stadt.


Der Tip für Istanbul: Unbedingt einen der Busse benutzen, die für 20 Euro den halben Tag durch die Stadt fahren und öfters stehenbleiben. Auch zu Fuss ist Istanbul, sofern man im Stadtteil Suhltanamet wohnt, gut erkundbar. Die Strassenbahn fährt oft und abwärts geht es immer zum Bosporus.

Typisch griechisch
Typisch griechisch

VOLOS

 

hieß der nächste Anlaufhafen mit der AIDA.

Dort haben wir nicht die üblichen Touristenausflüge gemacht, sondern sind erst mal per Pedes in die Stadt marschiert um mit einem netten deutsch-griechischem Taxifahrer zu feilschen, was das Zeug hält.


Er hat gewonnen, weil er nur um 15 % runterging und uns für 60 Teuro das griechische Bergdorf Makronitsa zeigte, dort eine Stunde auf uns wartete und uns dann zu einem wunderschönen Strand kutschierte Liegen inklusive!

 

Pako
Pako

Schiff oder Bus

 

hieß es mal ein paar Minuten lang für mich, als ich jenen kleinen Flohvermehrer entdeckt hatte. Ein Blick auf ihn hatte mich wanken lassen.

Keiner der 20 anderen Hunde hatte mein Herz so erweicht wie "Pako". Im Schiff durfte ich ihn nicht mitnehmen und mit dem Bus müsste ich 36 Stunden nach Hause fahren. Zudem müsste ich meinen Reisebegleiter alleine auf dem Schiff lassen - mit 1143 anderen Passagieren -

 

Nach cirka 45 minütigem Überlegens hab ich Pako auf Wiedersehen gesagt und bin schweren Herzens die Gangway hinaufgegangen.

 

Schauen Sie mal den kleinen Racker genau an und sagen Sie selbst:

Können solche Hundeaugen lügen?