Reisebericht aus DUBAI: Neulich, bei Scheich's

Welcome to DUBAI

Als Einstieg vielleicht mal ein typisches Dubai-Foto: 

Ja, ich weiß, es ist nicht gerade der Hit, aber es gibt noch bessere, die im Laufe dieses Reiseberichts auftauchen werden.

Am Besten fliegt man mit denen, die das meiste Geld haben, denn da glaube ich fest daran, dass diejenigen auch genügend Geld haben, die fliegenden Weiß/Goldenen Kisten nur von den Besten warten zu lassen.

 

Zudem ist der Service 1A. Dauergrinsende Saftschubsen wackeln ständig auf und ab und fragen nach Deinen Wünschen. Die B777-300 hat 363 Sitzplätze, wobei jeder einen eigenen Flatscreen besitzt mit 100 Fernsehfilmen, 200 Radiosendern und x verschiedene Spielmöglichkeiten. Allerdings benötigt die Fernbedienung ein gewisses Studium, bis man alles kapiert hat. Man kann sogar telefonieren, 36000 fuß über dem Meer. Abgerechnet wird dann per Creditcard. Dass die Minute cirka 10 Dollar kostet, dürfte wohl keine Rolle spielen....

Außerdem gibt es 5 x was zu trinken und 2 x was zu essen. Getränke sind alle frei - bis auf Champagner. So wird Reisen wirklich zum Vergnügen.

November ist übrigens die beste Zeit, um dem depressiven Einheitsgrau in den demotivierenden Farben Blaßgrau, Tristessegrau oder Suizidgrau zu entfliehen.

 

Dubai bietet um diese Jahreszeit blauen Himmel, tagsüber 25-30 Grad, nachts 18-23 Grad, ein paar weiße Schönwetterwolken, dunstige Glücksschleier und glitzernde Lichterspiele.

Das allein ist Grund genug, um in knapp 6 Stunden eine kleine Wellnesskur zu beginnen. Übringens: Das saubere Meerwasser ist mit 26-27 Grad absolut Unterleibsfreundlich.

In Dubai muss man nicht unbedingt selber ein Auto mieten. Ich bin der Meinung, es gibt bereits genug davon auf den Strassen. Und nachdem ja jetzt auch die FERRARI - WORLD eröffnet hat, meinen auch die Taxifahrer, kleine Vettel's, Massa's und Heidfeld's zu sein.

Tja, Autos. Schöne Autos gibts hier. Die kleinen schnittigen Silberautos mit den aufklappbaren Dächern sind den Herren der Schöpfung vorbehalten.

Die großen dicken mit den Rammschutzbügeln sind den Frauen vorbehalten, damit sie beim einparken ordentlich Platz machen können, bzw. damit sie ihre Einkäufe auch ordentlich verstauen können. So ein güldener Armreifen braucht halt nun mal ein großes glitzerndes Kistchen, in dem er verstaut werden will.

 

Und sollte auf dem Nachhauseweg von Tiffany ein Sand oder Schneesturm aufziehen, braucht man einen Allradantrieb, um sicher über die gigantischen Berge von Sand/Schnee in die klimatisierte 25 Zimmer Villa zu gelangen, das kann doch jeder nachvollziehen.

Übrigens sind Frauen gar nicht so benachteiligt, wie man immer denkt. Sie haben die größten Geländewägen, extra Frauendecks in den Parkhäusern und Montags ist sogar der größte Freizeitpark am Jumeirah Beach ausschließlich für die Schönen Goldträgerinnen mit den schwarzen Gewändern reserviert. Männer wie wir dürfen sich dann mit dem Billigstrand vergnügen, ohne Sunshades, ohne Deckchairs und ohne Dixieklos. Soviel zur Gleichberechtigung.

 

Per Taxi kommt man gut und günstig von A nach B. Zu Preisen, von denen Taxibenutzer in diesem unseren Land nur Träumen können. Grundpreis: 60 cent. Pro Kilometer kommen dann 30-40 cent dazu. Macht für 10 Kilometer also ungefähr 5 Euro. Kein Wunder, ist der Spritpreis doch keine Rede wert. Ich habe gestern an der Tanke in Deutschland gesehn, dass Super 1,459 € kostet. In Dubai hab ich vorgestern gesehen, dass Super umgerechnet 0,289 € kostet.....

 

Jaaaa, ich hab auch nach Luft geschnappt, als ich das gesehen hab.

Da fällt natürlich ein Verbrauch von 15-20 Liter für einen Rolls Royce kaum ins Gewicht. Aber, es muss kein Rolls Royce sein, den hab ich im Flieger als Triebwerk testen dürfen. Dieser kleine rote Bus steht für 24 Stunden zum Preis von 225 Dirham (=45 €) bereit. Damit kann man die ganze Stadt abfahren. Alle Stadtviertel, alle Shoppingmalls und Souks. Empfehlenswert ist allerdings ein 48 Stunden Ticket für 60 Dirham mehr, da man so viel Sachen sieht, die man nicht an einem Tag schafft.

 

Alleine die Dubai-Mall verschlingt schon 6 Stunden, möchte man die schönen Läden auch mal von innen sehen. Es gibt sogar extrige Weihnachtsläden, in denen Christbäume stehen, da fliegt Dir echt der Stöpsel raus. Sowas gibts bei uns nicht. Kuckst Du hier:


Dubai, the big City. Für den ersten Eindruck hat also der Bus völlig ausgereicht. Für den zweiten Eindruck braucht man entweder viel Zeit oder einen Reiseführer von Polyglott, Dumont oder aus Dubai. Am Besten ein so nettes Echt-Exemplar in zweisprachig.

Mein Tourguide der besonderen Art - Ganz lieben Dank, Marwan - hat mir seine persönlichen Reisetipps empfohlen. Ein paar davon haben wir dann tagsüber auch in Augenschein genommen. Die Dubai Mall, das Dubai Atlantis, das "kleine" Aquarium in den Mall of Emirates, den Gold Souk, den Gewürz Souk, die alte Heritage, eine Fahrt durch die Sheik Zayed Road mit den Skyscrapern links und rechts, und und und......

 

Besonders angetan war ich von seiner Empfehlung, abends am Burj Chalifa zu verweilen. Dort gibt es einen Springbrunnen, der den Besuchern einfach nur große Augen und ein Staunen abverlangt. Offene Münder, ungläubiges Staunen und ab und an ein: "Oooooh" sagen wohl genug, oder? Damit der Nichtwissende auch weiß, wovon ich spreche, gibts hier mal eine kleine Demo der Wasserfontänen aus Youtube:

5 Tage warens, die ich in Dubai verbringen durfte. 5 lange Tage und kurze Nächte ;-) in einer Stadt die niemals schläft.

 

Das schönste für mich war: Im November barfuß gehen zu dürfen, den Spielplatz der Architekten live zu sehen, den Duft von echtem Weihrauch in immens großen Einkaufszentren zu riechen, einen Hauch von Tiffanys zu verspüren, das Salz des Meeres zu schmecken, dank meines Guides nachts auf dem zweiten Palmenblatt am spiegelglatten arabischen Golf zu spazieren, die Ferrarikünste der Taxifahrer zu erleben, eine führerlose U-Bahn zu sehen, wo die Fahrkarte 0,50 € kostet, gekühlte Bus-Warte-häuschen zu entdecken, Starbucks Christmas-Coffee zu testen, eine arabische SIM-Card zu kaufen, freundliche Menschen zu treffen und auf historischen Spuren zu wandeln.

Resümee: Es ist eine Stadt, die einem Landei wie mir neue Gesichtspunkte gezeigt hat. Eindrücke, die bleiben. Gefühle, die ich nie vergessen werde. In diesem Übermorgenland sind Ideen an der Tagesordnung. Die werden aufgeschrieben, geplant und umgesetzt.

 

Bis zum Jahr 2018 wird das "Dubailand" für ca. 60 Milliarden Dollar auf Sand gebaut. Ein Freitzeitpark so groß wie Dortmund für tägliche 200.000 Besucher. Lebensgroße Dinosaurier, eine 2. Schneehalle, Weltraumhotels, die größte Cyberspacehalle der Erde und ein riesengroßes Wasserfreizeitgelände, in dem Gäste mit kleinen U-Booten spazieren fahren können. Das größte Hotel der Welt soll hier entstehen, ein neuer Flughafen, der 5 x größer als Londons Airport ist, ebenso.

Die Dubai Waterfront, die größte Hotelzone der Erde, die Nachbildung der Erde ist gerade im Bau. Mitten im Ozean entsteht die Welt aus Sand, wo man sich ein klein oder größeres Häuschen kaufen kann. Irgendwann werden Sie Eisberge in die Wüste stellen, die per Magnetschwebebahn erreichbar sind.

Ich hoffe nur, dass den Dubaiis bis dahin das Öl nicht ausgeht.....

 

Wer aber jetzt meint, Dubai bestehe nur aus Baustellen, Hochhäusern, dicken Autos und Einkaufsmall's, der irrt sich. Ich hab da mal ein paar Momentaufnahmen gemacht, die sicherlich Gefallen finden werden......

Allerdings habe ich bei den ganzen Eindrücken und Ereignissen eines vermißt:

Die Seele der Stadt! Entweder habe ich nicht intensiv danach gesucht, oder ich hab sie ganz einfach nicht gefunden, weil ich zu sehr mit anderen Dingen ;-) beschäftigt war....

 

Vielleicht muss ich im Februar nochmal hin, getreu Indiana Jones, um auf die Suche nach Spuren der Seele von Arabien zu gehen......

 

PS: Sollte mein kleiner arabischer Prinz im Juni nach Deutschland kommen, hoff ich mal, dass er nicht all zu sehr von unserer kleinen Beschaulichkeit erschreckt wird.