Die Seite2 Kolumnen von 2012

MITTWOCH ABEND, 19. DEZEMBER 2012

 

Weltuntergang II

 

Nun: Ich frags nochmal: Schon die Koffer gepackt? Übermorgen ist es ja soweit! Die Welt geht unter. Haben die Mayas ja schliesslich gesagt. Ich hab den Koffer im Keller gelassen, denn ich fahr morgen noch nach Feinkost Dallmayer. Hol mir da ein lecker Filetfleisch, frische Walderdbeern und Bamberger Hörndli. Dann gibts am 20.12. noch die Henkersmahlzeit. Bin nur noch am Überlegen.... Brauch ich Champagner oder nicht - ich mag das Zeugs ja nicht - für mich tut's auch Prosecco, wenn er gut ist.

 

Meine Millionen hab ich ausgegeben, die Fenster geputzt und den Müll noch raus gebracht. Kerzen hab ich auch schon gekauft. Tja, dann kann er kommen. Der Herr Weltuntergang. Vielleicht sollt ich noch die alte Flasche Merlot aufmachen und auf sein Wohl trinken. Ich werd sie schon mal aus dem Weinkeller holen...

 

Meine Welt ist schon letzten Januar untergegangen, also kann ich heute getrost mitreden. Im Januar war dann Ende Gelände bei mir. Nach langer Zeit der Melancholie und Hoffnungslosigkeit wurde mir im ersten Monat dieses Jahres klar, was in "meiner" Welt gerade passierte. Meine Mutter war schwerst krank, wechselte von Krankenhaus nach Hause und wieder ins Krankenhaus, meine Schwester hatte den Donnerschlag ihres Lebens bekommen, sie hatte die Diagnose Krebs, ihr Freund hatte ebenso Krebs, der ihn manchmal auffraß und manchmal Luft holen liess. Mein Herr Vater war von Alzheimer geprägt, dessen weitreichendes Ausmaß mir nie so bewußt war und mich schockierte. Und Job hatte ich auch keinen - lediglich Absagen, Absagen, Absagen. Nicht mal die Aussicht, lediglich geringe Hoffnung, bis auch diese starb.

 

Ich habe mich dann entschlossen, morgens nie wieder aufzustehen. Ich wollte sterben. Abends ins Bett gehen und morgens nicht mehr aufwachen. Ich betete zu Gott darum, er möge mir meinen Wunsch erfüllen. Zwei, Drei, Vier Nächte vergingen, ohne das mein Wunsch erfüllt wurde. Ich stand nicht mehr auf, liess mich gehen, pflegte mich nicht mehr, geschweige denn meine Wohnung. Ich hatte keine Kraft mehr, keinen klaren Gedanken, keine Perspektive, keinen Zuspruch, den ich in irgendeiner Form brauchte, aber auch wieder nicht wollte. Ich wusste nicht mehr, wer ich bin. Ich wollte essen, bekam keinen Bissen runter, ich wollte raus, hatte aber Angst davor. Ich hatte Sehnsucht nach Geborgenheit, konnte sie aber nicht zulassen. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich entschied mich, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, überlegte, plante, dachte Stunden um Stunden daran, wie es Hundertprozentig klappen muss. Gedanken an Eltern, meine Schwester, meine Nichten oder meine Freunde machte ich mir in diesen Tagen keine. Die Leere in meiner Seele tat weh. Diese Endlichkeit wurde mir bewusst. Und ein Gefühl der Freude war ein Fremdwort für mich. Jemand schilderte das Krankheitsbild einer Depression mal als "-Losigkeitssyndrom".  Er hatte es sehr gut getroffen. Ich fühlte mich freudlos, mutlos, sinnlos. Nur ein Gedanke beschäftigte mich noch. Ich will nicht mehr. Ich fühlte mich, als ob ich "Seelenkrebs" hätte, eine beschissende Sache. Seelenkrebs sieht man nicht, man fühlt es. Seelenkrebs fraß mein inneres, keine Chemo, keine Tabletten, nichts hilft dagegen und am Ende ist er vielleicht sogar tödlich, so wie Krebs eben ist.

 

Mein Krebs - Er nahm mir die Luft zu atmen, den Halt im hier und jetzt. Er isolierte mich, ließ mich allein, zwang mich zur Einsamkeit. Wie soll man ihn auch erklären diesen Krebs der Emotionen, der Seele, der Psyche? Er wird nicht ernst genommen, Seelenkrebs nimmt niemand ernst. „stell dich nicht so an“, „du musst postitiv denken“, „raff dich doch mal auf“, „alles geht wenn man nur will“, „du übertreibst mal wieder“, „du bist zu emotional“, „du bist zu kalt“. Ja verdammt, natürlich bin ich all das, ich bin krank, habe einen Tumor in mir, in meiner Seele. 

 

Am 1. Februar morgens hatte ich einen guten Moment. Ich habe beschlossen, die letzte Rettungsaktion zu starten. Einen Arzt aufzusuchen und ihm zu sagen, welche Ruine hinter meiner Maske ist. Sichtlich erschüttert hat er mir geholfen, Hilfe angeboten, die Rettungsleine gespannt und mir zu verstehen gegeben, dass wir das "menschenmögliche" versuchen. Die moderne Medizin hat Mittel und Wege, diese Krankheit zu bekämpfen. Ich sag dafür Danke, denn hätte ich nach 8 Tagen Weltuntergangsstimmung nicht den Weg zum Arzt gefunden, würde ich heute nicht mehr am Leben teilnehmen.

 

Also habe ich nicht aufgegeben. Metaphermäßig sag ich mal: Ich bin voll auf die Schnauze gefallen und mit fremder Hilfe wieder aufgestanden, dann getorkelt und weitergestolpert, und dann sogar mal ein paar Tage vorausgeschaut.

 

Heute - zwei Tage vor dem offiziellen Weltuntergang wundere ich mich, denn ich habe das Jahr 2012 überlebt, das wahrlich kein leichtes für mich war. Ich habe viele liebe, herzliche und gute Menschen durch Tod und Unfall verloren. Ich habe Freunde leiden sehen müssen, die vom Krebs aufgefressen wurden. Ich habe Neider kennengelernt und Freunde. Dadurch kann ich heute sagen: Ich lebe noch!  Ungefähr bis übermorgen mindestens, denk ich mir. Und dann sehen wir, ob es weitergeht...

 

In diesem Sinne - gesegnete Feiertage - voller Freude, lieben Menschen und wunder-vollen Begebenheiten wünscht Dir

 

der Kolumnist

 

PS: Und weil wir grade bei den Wünschen sind: Guten Rutsch und möglicherweise bis 2013 wieder - die Seite2-Kolumne hat Weihnachtsruhe bis 9. Jänner.


 

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Kommentare: 4
  • #1

    Fliegender Maulwurf (Mittwoch, 19 Dezember 2012 21:03)

    Ach lieber Franz, auf der einen Seite versteh ich Dich voll und ganz, vor allem, was die persönlichen Einschläge betrifft, das schmerzt, nein, es tut richtig weh.
    Bitte glaub mir, ich kann das aus eigener Erfahrung nachvollziehen.

    Aber, einer der besten Sätze dieser Welt ist wohl der von Martin Luther:
    Wüsste ich, dass morgen die Welt untergeht, würde ich trotzdem noch heute einen Baum pflanzen (dem Sinn nach).

    Mach das bitte zumindest sinnbildlich, weil, die Welt wird definitiv nicht untergehen. Wir, wie wir heute auf der Welt sind, werden alle einmal untergehen. Das ist der Zyklus des Lebens - mit allen Höhen und Tiefen.

    Ausserdem, ich freu mich schon, Dich bald mal wieder zu sehen. Mann gönnt sich ja sonst nix.

    LG Josef

  • #2

    Doris (Donnerstag, 20 Dezember 2012 08:48)

    Ein schöner Text. Ich bin froh, daß Du Dich für's Bleiben entschieden hast.

    Doris

  • #3

    Trixi (Donnerstag, 20 Dezember 2012 11:00)

    Mein lieber Franz,
    ich kann Dich verstehen, auch ich habe Dir so dumme Ratschläge gegeben und bin jetzt selbst in dieser Situation und hoffe, dass ich es auch schaffe, wie Du.

  • #4

    Emmi (Donnerstag, 20 Dezember 2012 17:58)

    Hallo Franz,
    ich muß der Doris beipflichten, denn ich will Dich am nächsten Freitag ganz fest drücken!!!!!

    Bussi Emmi

MITTWOCH ABEND, 12.12.2012

 

Weltuntergang I

 

Na Jungs und Mädels, Koffer schon gepackt? Wieso? Na, nächste Woche ist Weltuntergang, schon vergessen?

 

Nun, die Mayas scheinen wohl doch nicht so richtig gerechnet zu haben... Sollte nicht noch eine Atombombe explodieren oder ein Meteorit auf die Erde fallen, seh ich schwarz mit dem Weltuntergang, auch wenn mein Busenfreund schon sehr darauf hofft, weil alle grad wiedermal durchdrehen.

 

Egal ob's die Kassiererin bei Lidl ist, der Reifenmechaniker bei VW'des, die Kindergärtnerin von gegenüber oder die Nichte meines Busenfreundes...

Ich weiß nicht, ob doch "Mayanische" Schwingungen in der Luft liegen oder ob es schlicht und ergreifend das nahende Weihnachtsfest ist. Wir werden es sehen. Bis dahin mach ichs einfach mal kurz und sag:

 

Kopf hoch - Ohren steif - Brust raus. Die 9 Tage schaffen wir auch noch und dann schauen wir weiter.

 

Nächste Woche werd ich mal ernsthafter über den Weltuntergang berichten, sagt

 

der Kolumnist

 

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MITTWOCH ABEND, 05. DEZEMBER 2012

 

Statt vieler Worte...

Ein Tag im Herbst

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  • #1

    Martin (Mittwoch, 05 Dezember 2012 23:35)

    ... niemals schriebst du eine schönere Kolumne, so schön beruhigend die Herbstimpressionen. Man sollte mal einen Dia-Abend machen und alle schönen Bilder anschauen! Ist bestimmt ein abendfüllendes thema :)

    lg martin.

MITTWOCH ABEND, 28. NOVEMBER 2012

 

Bißchen Blutdruck gefällig?


Ist schon komisch, wie die phlegmatischen Menschlein hier so mit Ihrer Regierung umgehen, nicht wahr? Wir kucken nur doof, wenn in Frankreich die Bürger auf die Strasse gehen, nur weil sie jetzt erst mit 62 statt mit 60 in Rente gehen dürfen. Während bei uns jetzt die Grenze von 65 auf 67 und alsbald auf 70 angehoben wird, sitzen wir immer vor unserem Frühstücksei und denken ja gar nicht mal, rauszugehen und zu demonstrieren, könnte ja regnen…

Wir regen uns auch nicht auf, wenn wir miterleben müssen, wie unsere Oberen durch die 94 Euro-Stützungsmaßnahme ohne ökonomisches Hirn dabei ist, die Zukunft unserer Neffen, Nichten, Enkel und Urenkel aufs Spiel zu setzen….
  

Wir regen uns auch nicht wirklich drüber auf, wenn unsere Kundesbanzlerin im Karusselltempo ihre Prioritäten ändert und die Eurostützung zu bedienen. Keiner will die Banken, um die es doch eigentlich geht, denn Bach runterschwimmen lassen, alle sind dagegen, aber werden zu Lasten unseres Haushalts doch die Rettung beschließen und zu Kürzungen in vielen Bereichen führen.
 

Desweiteren regen wir uns auch nicht drüber auf,, wenn Rettungsschirme erdacht und beschlossen werden, welche schon im Vetrag gegen die Demokratie sind. Egal, ändert man halt den Lissaboner Vertrag mal eben.
Ist doch egal, wenn die Regierung Schulden macht und dafür Steuererhöhungen durchführen muss. Irgendwer zahlt das schon, notfalls können uns dann die Griechen retourretten.
 

Egal ist uns wohl auch, dass ein Haushalt mit 4000 Kilowatt nächstes Jahr ca 120 Euro mehr zahlen muss, während sich die Industrie mit Scheinargumenten um höhere Zahlungen drücken kann.
 

Auf die Strasse gehen wir deshalb noch lange nicht. Auch nicht,  wenn viele Menschen schon jetzt ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, oder ein sinnloser Afghanistankrieg noch am laufen ist, bei dem bisher 54 Männer aus Deutschland ihr Leben verloren haben.
 

Wir regen uns auch niemals darüber auf, weil jetzt das Betreuungsgeld für Krippenplätze eingeführt wurde - einfach mal so per Gesetz. Aber woher sollen denn ab 2012 die 220000 fehlenden Krippenplätze herkommen? Zaubert Andschie die aus dem Hut? Und…. Wo bekommt sie das Personal her? Führen wir da eine Argeschulung ein - Nanny in 4 Wochen, oder was?

 
Ärgern tun wir uns auch nicht, wenn sich das Bundesministerium für Arbeit die Arbeitslosenquote schönrechnet und jedes Jahr mal eben neue Berechnungsformeln zusammenbastelt. Wieso müssen dann Millionen Menschen in Deutschland einen Zweit oder gar Dritt-Job ausüben?
 

Nein, wir mucken auch nicht auf, weil: Mindestlöhne gezahlt werden, um die “Gewinnmaximierung” der Konzerne zu optimieren, weil: bei der Bekämpfung der Rechten Szene Fehler ohne Ende gemacht werden, weil: Wir so wahnsinnig wichtige Dinge wie den neuen Flughafen in Berlin brauchen, der tagtäglich Millionen von Euro Stillstandsgeld benötigt, der Bahnhof in Stuttgart dringend gebraucht wird, auch wenn Politiker da Anteile an den Geschäftsprojekten haben, Hamburg unbedingt sein Milliardengrab - die Elbphilharmonie - weiterschaufeln will, und weil das Finanzministerium der ARGE die angesammelten Milliardenbeiträge wegnimmt, um Haushaltslöcher zu stopfen. Und schließlich noch die Praxisgebühr, die ja jetzt endlich wieder abgeschafft wird. Wollen wir darauf warten, dass nächstes Jahr die KK Beiträge höher werden, da die Kassen ja mit den Einnahmen schon geplant haben um teure Verwaltungen aufzublähen, Dienstwägen zu finanzieren und sinnlose Werbegeschenke unters Volk zu schmeissen. Und, München bekommt nun doch die zweite Stammstrecke, die dann wohl dem Herrn Ramsauer ein sauberes Loch in den Geldbeutel reissen wird. Egal, machen wir bei den Bundesstrassen dann eben längere Baustellen oder erhöhen mal eben die Mineralölsteuer.
 

Es gibt noch viel, was nicht mehr stimmt, aber lassen wirs bei diesem kleinen Rundumschlag.  Vielleicht sollte sich mal eine europäische Kommission zusammenfinden, die die Besten Dinge aus ganz Europa zusammenträgt und endlich damit anfängt, diese in jedem Land umzusetzen.

Das Finanzsystem aus der Schweiz, das Mautsystem aus Österreich, das Kindergeldsystem aus Schweden,  das Einwanderungsgesetzsystem aus Monaco,  das Pflegesystem aus England und das Hirnfunktionssystem aus der Metzgerei.

Andernfalls seh ich uns doch mal gemeinsam auf der Strasse. Irgendwann mal…. Oder Andschie lässt mich über ihre Pullacher Freunde einfach entfernen.... Dann weisste Bescheid... sagt

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Loretta (Mittwoch, 28 November 2012 23:21)

    .... böse alte Frau, aber RECHT HAST DU MIT JEDEM WORT! Und ich glaube, dass sich niemand länger als 2 Minuten mit diesen Themen beschäftigt, WEIL DERJENIGE DANN NICHT SO VIEL ESSEN KÖNNTE, WIE ER KOTZEN KÖNNTE! BRAVO BUNDESREGIERUNG! Aber bei der nächsten Wahl werdet ihr schon sehen - hoffe ich!

  • #2

    Peter aus WOR (Mittwoch, 28 November 2012 23:35)

    Sepp hat heute vier Kerzen im Isar-Kaufhaus mit 33 % Rabatt erworben. Ich fürchte, Weihnachten steht vor der Tür ???
    Bei der Angie stehen wohl die Wahlen vor der Tür. Schäuble muß sich winden und die anderen Europäer überzeugen, daß man sich durchmauscheln muß. Ein Schuldenschnitt für Griechenland kommt erst nach den Wahlen in Frage. Damit nicht noch jeder merkt, daß das Geld kostet.
    Um die guten Sachen aus Europa zusammenzutragen, muß man sich allmählich beeilen. Die guten Sachen gehen aus.
    Ich verstehe allmählich warum Leute, die Steuern bezahlen könnten, keine bezahlen wollen. Der Staat kann mit dem Geld einfach nicht umgehen, besser also man gibt ihm so wenig wie möglich.
    Ach ja, nachdem das mit den Piraten nix geworden ist, müssen wir wohl eine neue Partei gründen, um denen es mal richtig zu zeigen ....

MITTWOCH ABEND, 21. NOVEMBER 2012

 

Weltreise

  

Ehrlich gesagt, ich wusste nicht, dass ich so weit rumkomme, ohne meinen Schreibtischsessel zu verlassen. Fast eine Weltreise habe ich letzten Freitag gemacht - ich wollte zwar nicht, aber wie soll ich sagen , die äusseren Umstände zwangen mich quasi dazu. Nun, die letzten beiden Wochen hast Du ja vielleicht mitgelesen und weißt um die Suche nach einem Partner in den einschlägigen Partnerseiten. Ich hab mich etwas rar gemacht, weil ich nicht mit zweitem Vornamen Caritas heisse und mich mehr auf die wunderbare Welt des Skype verlegt. Die Weltreise, die ich da gemacht hab, will ich Dir nicht vorenthalten.

 

Meine Skypeliste hab ich schon lange nicht mehr abgecheckt, bzw. ich war schon lang nicht mehr online. Also mach ich doch mal wieder einen netten Nebelabend zum Grund, ein bisschen um die Welt zu skypen. Zuerst besuch ich einen Freund in Sampaloc - auf den Philipinen. Manila, dritte Ampel rechts weg und dann immer grade aus. Jeff freut sich wie ein Kartoffelklopfer, dass ich online bin und schreibt sooooofort einen Mini-Roman. Als ich mitten am Antworten bin, skypt mich Rashid aus Kuwait an. Das ich noch lebe, hätte er fast nicht geglaubt - Blöde Kuh! Ich mühe mir einen lächelnden Smilie ab und will Jeff weiterschreiben, als Fabio aus Mouzambino in Brasilien schreit, eeeeeeeeeey, schön dass Du wieder da bist. Werd ich mit Jeffs Antwort noch fertig? Nö, denn Moussom aus Venezuela schreibt, dass er mich vermisst hat.

 

Ich glaube, ich hab einen Fehler gemacht als ich wieder on gegangen bin, denke ich noch so und bekomme Besuch aus Ambon/Indonesien. Zai, mein erster Skypefreund ruft sogar an. Ich hätte ihn beinahe nicht wiedererkannt. Er zählt zu denen, die immer jünger werden. Donnerwetter! Er trug früher einen Goatee, der ist aber ab, daher schaut er 10 jahre jünger aus. Mir fällt vor lauter Staunen gar nix ein, aber er redet und erzählt und erzählt und erzählt....

 

Wie soll ich Jeffs Antwort jemals fertig bekommen???

Die Frage ist berechtigt, denn Ricardo aus Kapstadt skypt munter drauf los, Ahmad aus Kairo macht gleich mit und Marwan aus Dubai schickt mir 20 Grinsegesichter... Maxim aus Marrakesch fragt mich, ob ich nicht wüsste, wo er neue Turnschuhe herbekäme, er hat kein Geld, braucht aber dringend bis zum 1. Dezember neue Turnschuhe, weil er bei einem Gay-Volleyballspiel als "Runner" aufgestellt wurde.

 

Äh....ich kann mich nicht erinnern, in meiner Adresse den Beinamen - Schuhaus Herrmann, guten Tag - involviert zu haben...  So ganz beiläufig teilt mir Gui aus Rio noch mit, dass er ganz dringend einen Job sucht, ob ich keine Verwendung für ihn hätte. Er will nach Deutschland kommen. Ich könnte ihm die Skype-Adresse vom Arbeitsamt Rosenheim geben, aber die weiss ich auf die Schnelle nicht.

 

Ich kann langsam die Diskussion um die moderne Technik sehr gut verstehen.

Es gibt Menschen, die ohne ihr Smartphone nicht mehr leben können. Schliesslich ist es das letzte, was sie abends streicheln und morgens das erste.

Facebook entpuppt sich zunehmend als Störfaktor im realen Zusammenleben, wenn man mal gemütlich beim Italiener sitzt und dann Dein Gegenüber gerade eine Message von Umberto aus Bari bekommt und "nur eben schnell antwortet"...

 

Tja, und Skype macht einen konfus, nervös und einfach nur irre. Also, was bleibt? Wohl doch die Lösung B? Das Kloster irgendwo im Allgäu auf nem Berg, wo ein wunderbares Funkloch herrscht, meint

 

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  • #1

    Franz (Mittwoch, 21 November 2012 21:21)

    Mein Liiiieeber!

    Vielleicht solltest Du mal Deinen Spitzarsch aus dem Sessel heben und an die frische Luft gehen, bevor Du vor dem PC versauerst. Da gibt es zwar nicht so viele nette (junge) Männer, aber auch die Nieten würden stark an Zahl abnehmen.

    Hast Du eigentlich so was wie Torschlusspanik, Do Volltrottel! Also, ich kann ganz gut ohne die Typen aus Vorder- und Hinterindien, Süd-, West, Ost und Nordafrike leben, was willst denn mit denen? Komm mal wieder auf den Teppich!!! Es gibt auch noch was anders, als Männer, Kerle oder was Du sonst ersehnst!

    Gaaanz liebe Grüße aus München!

MITTWOCH ABEND, 14. NOVEMBER 2012

 

Die Liste ist ein seltsames Spiel Teil II

 

Wer letzte Woche mitgelesen hat, weiß um die Umstände. Es geht um die Suche nach einem Partner in den einschlägigen Partnerschaftsportalen - unter uns: Die Blauen Portale genannt.

 

Heute nun die Fortsetzung meiner Kandidatenliste:

 

Die Nr. 6 hab ich vor noch gar nicht allzulanger Zeit kennengelernt. Er lebt sogar hier im Lande - lediglich 466 km von mir entfernt. Lächelt mich in Skype an wie ein Reh, dass gerade frische Fichtentriebe entdeckt hat und schwört mir, treu und ehrlich zu sein. Er liebt mich schon vom ersten Augenblick an und hätte nichts gegen eine Verpartnerung einzuwenden. Er würde mit mir überall hinfahren, wenn ich ein Auto habe, würde alles für mich kochen, wenn ich einkaufe und braucht vorher aber dringend einen neuen Computer, ich könne den gerne unfrei  schicken, wenn ich ihn schon kaufe. Ich glaube, eine Haushaltshilfe käme mir weitaus billiger.

 

Nr. 7 kommt aus Brasilien, sieht aus wie der Sonnenschein himself und hat ein Lächeln auf den Lippen von der Breite des Amazonas. Da schmelzen Eisberge! Er lebt in Hamburg und braucht bis 16. November einen potenziellen Heiratskandidaten, da dann seine Aufenthaltsgenehmigung ausläuft. Wenn ich will, tut er alles für mich, ich muss ihn nur heiraten und ihm den Deutschkurs zahlen, damit er irgendwann auf deutsch folgende Worte fehlerfrei aussprechen kann: So Du Trottel, ich bin dann mal weg und hole meine restliche Familie ins Land.

 

Nr. 8 heißt Rany, war bei der ägyptischen Revolution dabei und schickt mir immer schöne Bilder, wie er vor einem Panzer postiert. Mal auf der Kanone als xxxx-Verlängerung, mal auf dem Einstiegsdeckel, mal auf den Antriebsketten. Dann schickt er Bilder als Anführer vor der demonstrierenden Meute, wie sie vor den bewaffneten Reitern davonlaufen. Er studiert Jura in Kairo, hat aber keine Zukunft und will sofort nach Deutscheland kommen, bevor der Krieg erneut ausbricht. Als ich ihn zufällig in Facebook entdecke - gut, dass es Facebook gibt -  stelle ich fest, dass er einen Sohn hat und noch verheiratet ist. Ich hoffe mal, er studiert Familienrecht, das wird er brauchen.

 

Nr. 9 ist aus Bilbao. Na Bravo! Nach 25 Chatmitteilungen gesteht er mir, dass er nun weiß, von wem ich geschickt wurde. Die Madonna von Santa weißichnichtmehr hat mich zu ihm geschickt. Ich bin sein Heil, ich bin sein Schicksal. Er steht in Kontakt mit höheren Mächten und weiß, das ich der Auserwählte bin. Nachdem er mir dann all seine Vorlieben in sexueller Art geschildert hat, weiß ich, dass ich sein Heil sein werde, wenn ich ihm einen Platz in der Psychatrie verschafft habe. Gute Besserung Ronaldo!

 

Der letzte, Nr. 10 ist die Wuchtbrumme schlechthin. Er hat mich im Portal gesehen und weiß jetzt, dass er sich wieder verlieben kann. Jahrelang ging das nicht, aber nun sind seine Gefühle wieder erwacht. Ich bin sein Freund - für immer. Als ich dies verneine, meint er spontan: Ich  solle mich zum Teufel scheren, so jemand wie mich braucht er nicht und ich soll dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Als ich ihm sage, dass das in Madagaskar ist, zitiert er Götz von Berlichingen mit L.M.A.A., woraufhin ich dankend ablehne und auf die Nougatschokolade von Kaufland verweise! Vollpfosten!

 

Ob ich das Idioten-Dutzend noch vollmache, weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich meine Profile löschen, vielleicht auch nur eine Pause einlegen. Oder vielleicht werde ich doch noch ein altes Kloster kaufen und den Thermofratienserorden allein ins Leben rufen, vielleicht noch ein paar bulgarische Leiharbeiter einstellen für 1,- Euro die Stunde - Kost und Logis frei - und dann ein Waisenhaus gründen, vorausgesetzt, jemand leiht mir 10 Millionen Merkels äh - Euro ;-), sagt

 

der Kolumnist 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Heiner (Mittwoch, 14 November 2012 21:15)

    Lieber Kolumnist,

    Babayaga´s Kommentar vom 08.11.2012 bringt das "Problem" (es ist eigentlich keines...) auf den Punkt. Sogar ich, in meinem fortgeschrittenen Alter, bekomme auf Gayromeo diverse fremdländische Angebote. Zu 95% haben sich die Schreiber nicht einmal mein Profil angesehen; da gibt es nur eines - die Message löschen. Für solche "Spielchen" ist mir meine Zeit zu schade. Lieber Franz, ich hoffe du hast aus deinen Erfahrungen gelernt; so etwas hast du wirklich nicht nötig!

    Liebe Grüße
    Heiner

  • #2

    Peter aus WOR (Donnerstag, 15 November 2012 00:35)

    Ich glaube es ist an der Zeit mein pic im blauen Portal gegen ein etwas jüngeres auszutauschen.
    Ich möchte auch soviele Avancen von jungen Leuten bekommen und nebenbei diese Leutz aus ihren fürchterlichen Daseinssituationen erretten.
    Ich hätte doch Rettungssanitäter lernen sollen.
    Oder so ähnlich jedenfalls.

MITTWOCH ABEND, 7. NOVEMBER 2012

 

Die Liebe ist ein seltsames Spiel Teil I

 

'All you need is Love' ist wohl einer der bekanntesten Songs, die es gibt. Und dieser Song hat Einfluss. Zumindest auf mich. Auch ich bin/war auf der Suche nach "Love" gewesen, aber mittlerweile bin ich doch zur Überzeugung gekommen, dass es besser ist, ich schaff mir texanische Wüstenrennmäuse an. Meine Erfahrungen in den einschlägigen Partnervermittlungsagenturen will ich hier mal schildern.

 

Irgendwann im Februar: Ich surfe so im blauen PartnerWorldwideweb herum und mein Computer macht Klingeling. Oh, eine Message. Ja, eine nette sogar, ein plonder Pursche aus New York City hat mich angeschrieben, findet mein Profil suuuuper, wie er schreibt und möchte gerne mehr von mir wissen - ich mache so einen sympathischen Eindruck. Nun gut, ich freu mich ja und schreib ihm, frage wie es so geht, und ob es nicht schrecklich früh ist in New York. Woraufhin er antwortet, er sei nicht in New York, er sei gerade in Lagos/Nigeria, sein Vater ist hier verstorben und er muss sich um den Nachlass kümmern. Hmmmm, traurige Angelegenheit und gebe mein Beileid kund. Das findet er ja sooooo nett und obwohl ich seinen Vater nicht kannte, sende ich ihm mein Beileid, ja sowas aber auch...

 

Dann war er off - 3 Tage lang. Am dritten Tage ist er wieder auferstanden und schrieb mir, er sei im Krankenhaus von Lagos, könne hier nicht raus, wenn er die Arztrechnung nicht sofort bezahlen würde und bittet mich bei der Gelegenheit, ob ich ihm nicht mal so eben mit 150 Euro aushelfen könne - per Blitzüberweisung selbstverständlich. Da meine Reichtümer leider nicht so enorm hoch sind wie der Turm zu Babel, habe ich ihm meine Hilfe in Form von Telefonnummernsuche der amerikanischen Botschaft angeboten. Das war ihm aber zu wenig - und mir zu viel. Also - New York, leb wohl!

 

Nächstes Kapitel - Manila!. Ein junger Mann im besten Studentenalter chattet mich an und meint, ich sähe so.... blablabla.. kennen wir ja schon. Nach 4 Tagen Chat braucht er plötzlich Geld. Nicht viel, nur ein bisschen, damit er seine Studiengebühr für 2013 zahlen kann. Da ich ja immer noch glaube, dass am 21.12. die Welt hoffentlich untergeht, hab ich auf eine Blitzüberweisung verzichtet.

 

Kapitel 3. Marrakesch. Ein Sportstudent, der seit Wochen unter Zahnschmerzen leidet und seine Vorlesungen deshalb nicht besuchen kann, "freundet" sich mit mir an. Es spricht deutsch - ich staune. Er lädt mich ein, sein Land zu besuchen, wir könnten zusammen nach Agadir fahren oder nach Fez oder ins Atlasgebirge, da wo das Arganöl herkommt und dann noch gemeinsam einen Sonnenuntergang in der Wüste ansehen... Romantisch, denk ich mir so lange, bis er dringend 60 Euro benötigt, weil er sonst am nächsten Ersten auf der Strasse sitzt... Ich empfahl ihm, als Fitneßtrainer im Agadir Beach Club anzuheuern, die hätten grade was frei, hat mir eine Freundin gesteckt.

Diese Empfehlung artete wohl zu sehr in Arbeit aus und habe seither nie wieder von ihm gehört.

 

4. Kapitel - Mauritius. Albert heißt der Gute, der mit mir ein Firma gründen möchte. Wir könnten doch Touristen zum Blue Marlin fischen auf die Hohe See fahren. Er hat 2 Schiffe und möchte, dass ich seine Dampfer in Deutschland vermarkte, bis das läuft. Dann solle ich so schnell wie möglich nach Mauritius kommen, er möchte mit mir Leben, ich sei so charmant. Vorher soll ich ihm noch einen guten Schiffsinspektor vermitteln und bei der Gelegenheit auch gleich bezahlen, da er gerade knapp bei Kasse ist...

 

Nr. 5 im Reigen der Internetbettler ist ein waschechter Russe. 1467 Kilometer nordöstlich von Moskau entfernt schleimt er mir so viel Honig ums Maul, das eine Braunbärenfamilie locker durch 3 harte Winter kommen würde. Da er ja so einsam in der Wallachei lebt, sein Vater bei Forstarbeiten ums Leben kam und seine Mutter von Räubern erschossen wurde, möchte er nach Deutschland kommen, zu mir! Und mit mit bis ans Ende aller Kontoauszüge leben. Ob ich nicht Dollar schicken könne. Nachdem ich ihm erklärte, dass das nicht geht, kommt er auf die Idee, sein Bruder kann Geld spenden. Erst auf mein Konto und ich soll es auf sein Konto spenden. Auf Nachfrage bei meiner Bank werd ich aufgeklärt, welche Masche das nun wieder ist. Finanzagenten lassen grüßen.

 

Bevor es jetzt zu viel wird, und Du die Männer zu verwechseln beginnst, machen wir eine kleine Pause von 7 Tagen.

 

Nächste Woche gibts dann Teil II des seltsamen Spiels, sagt

 

der Kolumnist 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Andreas (Mittwoch, 07 November 2012 22:14)

    Franz, Du siehst blendend aus, machst einfach einen verdammt wohlsituierten Eindruck, wirkst stets wie aus dem Ei gepellt und frisch aus dem Urlaub. Ist doch nicht wirklich ein Wunder, dass Du ständig solche Angebote erhältst. Wenn Du nur nicht so ein kleinlicher Geizkragen wärst...... ;-)

  • #2

    gartenberg (Mittwoch, 07 November 2012 22:25)

    Lieber Andreas!
    Du willst wohl "goldene Schnecke" der Woche bekommen? ;-)
    LG an Dich!

  • #3

    Babayaga (Donnerstag, 08 November 2012 00:15)

    Ich fass es nicht!!!!! Ich hab immer gedacht, Du wärst mit einer guten Portion Verstand gesegnet, aber nach dem ersten Teil Deiner Kontakteschilderung beginne ich daran zu zweifeln. Es ist ja doch bei vielen von unseren Leuten so, dass sie Dir Honig ums Maul schmieren, weil sie was von Dir wollen - aber nicht das, was Du Dir vielleicht wünschen würdest.

    Ich klicke bei derartig exotischen Messages einfach auf "löschen" - und ich bin weder ausländerfeindlich noch rassistisch, aber ich hoffe, Du lernst daraus, dass Komplimente manchmal nur gemacht werden, weil man etwas von demjenigen will, und zwar sein bestes!!!

    Und bei dem Rissen hab ich Dir gleich gesagt, was da auf Dich zukommt! Ich kenn die Typen und meine Kolleginnen beschreiben ihre Lands"männer" nicht gerade liebevoll!

    Was lernen wir daraus: Bleibe im Lande und nähre Dich redlich! Verhungern wirst Du schon nicht gleich!

    LG Franz

  • #4

    Doris (Donnerstag, 08 November 2012 10:25)

    nein, nein, Babayaga, nicht einfach löschen. Manche Schreiben der sog. Nigeria-Connection haben durchaus ihre eigene Poesie. Es entwickelt sich gerade eine neue literarische Gattung, die sich Poetry-Spam nennt. Kann man(n) z.B. hier sehen: https://www.youtube.com/watch?v=9n9yLn0MTOU

    Gruß Doris

MITTWOCH ABEND, 31. OKTOBER 2012

 

Montag morgen 08 Uhr 30

 

sitze ich schon auf dem Zahnarztstuhl, denn die alljährliche Zahnreinigung auf professionele Art und Weise ist fällig. Ich denk mir nicht viel dabei und hab keine Angst vorm Zahnarzt. Bis vorletzten Montag!

 

Als mir die Fachfrau mit diesem komischen Stahlbohrer an die Zähne geht, durchströmt ein Schmerz mein Speisezimmer. Ein Ziehen, undefinierbar, noch dazu ein sehr unangenehmes Ziehen. Es wird wohl blinder Alarm sein, denk ich mir und geb den Start frei zum Weitermachen. Sie tut es für 3 Sekunden - mit dem Ergebnis, dass es noch mehr zieht. Bleibt nichts anderes übrig, als den Zahndoc zu rufen. Der stellt empfindliche Zahnhälse fest und gibt mir eine Spritze und verteilt das Betäubungsmittel auf 4 Einstiche. 5 Minuten später wagt es die Fachfrau Rosi erneut! Aber - meine Zahnhälse kennen kein Pardon und schreien auf - ich auch! Also nochmal: Herr Doktor, was können wir tun?

 

Nachspritzen, war die schnelle Antwort. Gut, also nochmal 2 Einstiche und wieder 5 Minuten Schweißpause. Langsam bekomm ich Muffensausen und merke schon, wie mein Nacken sich verkrampft. Rosi beginnt nochmal und: Ich hab plötzlich keine Lust mehr auf Zähne schleifen, denn es zieht immer noch. Ich will heim, runter von dem Stuhl und weg, in ein Land, wo man auch ohne Zähne glücklich sein kann, doch Rosi lässt mich nicht gehen und holt den Arzt. Der zieht wieder die Spritze auf und sticht zu. Ein Stich und noch ein Stich. Der landete allerdings falsch - er hat den Nerv getroffen. Wäre ich noch Herr meiner Sinne gewesen, hätte ich ihm augenblicklich am Gemächt gepackt und gefragt, auf was ER denn so steht. Oh mein Gott. Nach diesen 2 Stichen müsste ich eigentlich in 5 Minuten mit Mohammed Ali boxen können, ich würd nichts spüren, wenn er mir die Zähne einschlägt.

 

Siehe da - Rosi kann ans Werk gehen! Wunderbar. Sie macht und tut und arbeitet und kommt ins Schwitzen. Nicht so wie ich, hie und da zieht es noch, tut weh und ist unangenehm, aber ich harre der Dinge, die da kommen. Das Geräusch der Minimetabo erinnert mich an die Explosion eines atomgetriebenen Flugzeugträgers bzw. an das Schaben einer Stahlraupe über den leeren Boden eines Schiffsrumpfes. Es geht durch Mark und Bein. Ich schwitze. Wann gibt es endlich Kopfhörer beim Zahnarzt, liebe AOK? Rosi entpuppt sich als wahres Genie, hat sie doch diesen kleinen fiesen Kratzer ausgepackt, mit dem man im Winter Löcher in zugefrorene Teiche schlägt. Bevor ich den Gedanken an "Mord in Zahnarztpraxis" verschwende, ist sie auch schon in meinem Mundwerk verschwunden und fängt an, mir zwischen Zahn und Fleisch nach Goldmünzen zu suchen, hab ich den Verdacht. Sie schabt und kratzt und hat mich fest im Griff. Ich komm nicht aus und spüre, wir mir neben meinem T-Shirt auch das Höschchen langsam aber sicher feucht wird. Mich wundert, dass sie noch keinen Zahn rausgebrochen hat, aber so schürft man wohl Diamanten, vermut ich.

 

Endlos scheint mir die Zeit. Nach 55 Minuten bin ich fertig. Rosi auch. Wahrscheinlich hat sie morgen eine Sehnenscheidenentzündung und ich einen steifen Hals. Derweil hab ich erst den Unterkiefer geschafft. Oh Gott, warum geh ich Montag morgen um 08 Uhr 30 in ein SM Studio, fragt sich heute

 

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MITTWOCH ABEND, 24. OKTOBER 2012

 

Babyparadies

 

Letztens war ich im Babyparadies. Nein, ich bin nicht schwanger, von wem denn? Ich habe erfahren, dass dort eine liebe alte Freundin arbeitet und hab mich dann endlich dazu entschlossen, diese auch mal zu besuchen. Schliesslich ist es 8 Jahre her, seit ich sie gesehen habe. Also hab ich mich in den Laden begeben. Komisch, wenn Du als Single so einen Laden betrittst. Die Verkäuferinnen sehen Dich so suchend an... So nach dem Motto: Wo ist denn Ihre Frau geblieben??? Aber ich lächelte die Starverkäuferin nur an und sagte: Ich hätte gerne Karin gesprochen - es geht um was privates...

 

Als Karin um die Ecke kam, hat sie gestutzt, gestaunt und ist dann mit offenen Armen auf mich zugekommen. Sie hat sich mindestens so gefreut wie ich. Schön zu wissen, dass alte Freunde einen nicht vergessen haben.

 

Nun, wir haben kurz über alte Zeiten geplaudert, als Kundschaft den Laden betrat. Ein Mann, Typ halb George Cloney und halb Brad Pitt kam mit seiner Holden, Typ Katzenberger reinspaziert. Schön anzuschauen, wie glücklich sie Hand in Hand in den Laden kamen. Dann das übliche Prozedere:

 

Verkäuferin: "Grüß Gott, kann ich Ihnen behilflich sein?"

Kunde: "Äh, ja, oder nee, wir schaun uns erst mal um!"

Verkäuferin: "Gern, wenn Sie Hilfe brauchen, ich bin in Ihrer Nähe."

 

Und schwupps marschierte das junge Päärchen - Ende Zwanzig, Anfang Dreissig im Laden umher Richtung Kinderwagen. Die hübsche Blonde mit vermutlich einem kleinen Elefanten im Bauch liess sich von Ihrem -nennen wir ihn doch mal Brad- mitziehen. Ich vermutete anfangs, dass sie Blind ist, weil er sie nie los lies, aber dann sagte sie: "Oh Schatzi, schaumal, der Blaue ist ja süss. Also konnte sie doch sehen! Sie verliebte sich augenblicklich in ein Modell "Biedermaier", Räder mit Speichen und Rüschchen um den Auskuck, wenn der Balg mal mehr sehen will, Einkaufsablage unter der Wanne und traditionelles Einkaufsnetz am Schiebegriff. Brad lächelte gequält und zog die Katzenberger ein Stück weiter, grinste dann wie ein Maikäfer nach der Brotzeit und sagte: "Schau mal Süße, der Rote ist doch geil, oder?! Ich wollt schon immer nen Roten Sportkinderwagen!!" Mit dieser Aussage wusste ich bereits - der Kauf ist entschieden. Auch die aufmerksame Verkäuferin hat das bemerkt und eilte zu dem Päärchen. "Da haben sie aber ein schönes Stück ausgesucht, wollen sie ihn mal probefahren?"

 

Wie bitte, dachte ich mir? Man(n) kann einen Kinderwagen probefahren??? Und dann verstand ich auch, warum. Der Herr Brad braucht den Wagen zum Spazieren, zum Prominieren, beim Jogging, beim Rollerbladen und zum ganz normalen Samstagseinkauf... Also schnappte er sich den Knallroten Kinderwagen, lief durch den Laden, raste mit dem Ferrari-Modell durch die Eingangstüre auf den Bürgersteig, peeste durch die Wiese, ratterte das Kopfsteinpflaster vor den Schaufenstern kreuz und quer auf und ab und hatte einen seltsamen Glanz in den Augen. Ich ahnte seine Gefühle: Er hatte Sehnsucht! Er wollte schon immer einen Sportwagen!! Nee, nich nen Kinderwagen, nen richtigen! So nen geilen Zweisitzer, elektrisches Verdeck, 350 PS, Breitreifen, fette Auspuffanlage und krasse Bang und Oluffsen Stereoanlage. Du weisst schon, so ein 100.000 Euro Dingens, dass als Gliedverlängerung dient...

 

Nun, ER oder SIE oder beide haben sich anderweitig entschieden. Bevor sie doch einen Porsche kaufen, stecken sie das Geld halt doch in einen zukünftigen Rentenzahler! Ich beglückwünsche die beiden. Es ist vermutlich die bessere Entscheidung, auch wenn der Blag ca. 120.000 Euro kosten wird, in den ersten 18 Jahren. Wer weiß, ob der Porsche so lang gehalten hätte. Am Anfang macht der Bolide sicher keine Mucken und keinen Dreck, er leckt nicht, er schnurrt. Ein Baby ist ständig undicht und schreit, aber nach ein paar Jahren dreht sich das um. Da sind Kinder stubenrein und Autos fangen an, undicht zu werden. Ja, und: Der/die Stammhalter/in wird sicher im Laufe der Jahre ein paar Kratzer abbekommen, Kratzer beim Menschen werden zu Narben und wirken interessant, beim Auto bedeuten sie einen Wertverlust.

 

Was dann beide Objekte gemeinsam haben: Für nen Porsche braucht man ne anständige Garage, für ein Kind einen anständigen Kindergarten. Preis dürfte monatlich etwa das selbe sein.  Später dann hat der Porsche immer noch die gleiche Garage, während der Nachwuchs erstmal die Vorschule, dann die Grundschule, dann die Hauptschule, dann die Realschule oder das Gymi besucht und schlussendlich vielleicht auch noch Studieren will oder ein freiwilliges Studienjahr in Panama machen möchte, oder Master oder Bachelor oder Hofrat werden will...

 

Vorteil des Porsche: Er hat seine Garage, bleibt dort und niemand sagte einem 10 Jahre lang am Elternabend, welche Schandtaten der Sohn wieder geliefert hat oder das die Tochter doch bitte nicht während des Religionsunterrichts mit der Wimperntusche arbeiten soll, denn der Kurs "Bauernmalerei für Anfänger" ist bereits voll.

 

Tja - so vergehen dann Jahre.... Ich denke, Brad hat das alles bedacht und sich doch für ein Kind entschieden. Vielleicht wird ja mal ein berühmter Star aus dem kleinen Schreihals, der ihn dann in 60 Jahren Sonntags mit dem Porsche im Altenheim abholt und ins Grüne fährt...., sinniert

 

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MITTWOCH ABEND, 17. OKTOBER 2012

 

Eins ist sicher:

 

Die D-Mark kommt nie wieder. Stell Dir doch bitte mal vor, welche psychologisch negativen Auswirkungen das haben würde. Wie, da musst Du erst nachdenken??? Na dann will ich Dir mal auf die Sprünge helfen.

Stell Dir vor, Du gehst ins beste Cafe von Bad Tölz, bestellst Dir einen Bienenstich, ein Haferl Kaffee und vielleicht noch eine Praline. Macht  7 Euro 30. Und jetz sag bitte mal LAUT:  Vierzehnmarkfünfzig.

 

Entschuldigung, aber 14 Mark 50 hab ich nicht übrig für nen Cafebesuch. Und wenn ich beim Betanken meiner kleinen Schneeflocke dann an der Kasse EINHUNDERTDREISSIG Mark zahle, würd ich vermutlich "in d'Froas" fallen. Dann ist nix mehr mit nem Croissant für ZWEIMARKZWANZIG drin. Fahre ich dann in die Arbeit und hol mir noch nen Coffee to go für VIERMARKZWANZIG hab ich schon ein Vermögen ausgegeben, ohne das ich was gearbeitet hab.

 

Gehn wir doch mal weiter im Thema. Nach dem Tanken fahr ich dann einkaufen. Brot, Butter, Käse, 2 Schachteln Zigaretten, 2 Packungen Tee, italienische Mortadella, Haarshampoo, ein bischen Joghurt, Tomatenketchup. Summa: 33 Euro. Heißt Sechsundsechzig MARK. Und mein kleiner Einkaufskorb ist noch nicht mal ganz voll. Das sind dann so Momente, wo ich mir denke: Die DMark kann nicht wiederkommen, denn früher hab ich für 33 Mark 2 Körbe voll bekommen, und heute?? Irgendwie schon ein Wahnwitz. 66 Mark für einmal Einkaufen. 23 Mark für einmal Baden und Sauna. 130 Mark für einmal Tanken. 3000 Mark für eine anständige Eckbank.  20.000 Mark kostet ne anständige Garage. Was ein Hubschrauber kostet, weiss ich nicht genau. Ich kann mich nur erinnern, dass mir eine alte Freundin (nicht sooooo alt), mal einen Hubschrauber angeboten hat - für schlappe 250.000 Mark damals, als die Mauer noch stand. Und was ein Panzer kostet, davon schweig ich jetzt lieber, weil ichs eh nicht weiss. Höher will ich jetzt auch gar nicht gehen, das sprengt sowieso meine gedanklichen Dimens- und Emot-ionen. Ich sag nur jetzt schon wieder 62 Milliarden Mark, also 600 Milliarden D-Mark nunmehr gesamt für Griechenland... Das sind Sechshunderttausend Millionen Mark. Sorry - ich passe, das kann ich mir nicht vorstellen, diese Massen an Geld. Irgendwie ein Wahnsinn, oder?

 

Soweit ich mich recht erinnere, kostet ein Essen für einen Seniorenheimbewohner 6 Euro 80. Eine Patenschaft für ein Waisenkind in Brasilien 30 Euro im Monat und: Es verhungern immernoch täglich 15.000 Kinder in der Sahelzone...

 

Können Banken eigentlich auch verhungern ??? `Sinniert

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Franz II. (Mittwoch, 17 Oktober 2012 18:45)

    Lieber Franz I, Du hast ja so recht, aber mit diesem Wahn versuche ich schon mindestens, wenn nicht noch länger, klarzukommen. Vielleicht wäre es ja möglich, so wie man damals alle Preise nur verdoppelt hat, sie dann wieder zu halbie .... Ich weiß, Du glaubst auch nicht an Märchen.

    Übrigens: wozu kaufst Du Dir eigentlich Haarshampoo????

    Ich wünsch Dir noch eine schöne Restwoche!

  • #2

    Gunter (Mittwoch, 17 Oktober 2012 19:25)

    wie recht doch Herr franz hat it dieser Vergleichskolumne ...
    aber ..stehen uns nicht schon manchmal die Haare zu Berge
    in Bezug auf die Euro-Preise für die vielem Kleinigkeiten am Rande des Alltags
    vergleichen ist unreal macht es nur noch schlimmer aber meine Devise leben heute im JETZT u hier ist das was Zählt denn wer weiß was uns morgen erwartet ..
    ein lieber Gruß aus Dresden an alle feschen Bayern die hier zu Gast sind Gunter

  • #3

    gartenberg (Mittwoch, 17 Oktober 2012 21:40)

    @ Franz II

    Na immerhin brauch ich noch ein bisschen mehr Shampoo als Du ;-)

  • #4

    Loretta (Mittwoch, 17 Oktober 2012 23:13)

    LIEBER FRANZ,

    ich kann zu diesem Thema nur sagen: ICH KÖNNTE NICHT SO VIEL ESSEN, WIE ICH KOTZEN KÖNNTE! Danke liebes Bundesregierung, Danke liebe Frau Bundeskanzlerin Merkel, Danke lieber EX-Bundeskanzler Helmut Kohl! Was der Schröder im Zwischenakte so angestellt hat, darüber kann ich nix sagen, ist aber auch nicht so wichtig. Aber was ich leider mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiß: WIR gehen alle den Bach runter! Nur gut, dass man in seinem kleinen bedeutungslosen Leben jeden Tag andere Dinge zu tun hat, damit alles einigermaßen "rund" läuft. Und seien wir trotzdem noch froh, auf dieser Seite den Planeten zu leben und nicht in Nabibia, Südafrika, in der Mongolei oder sonst einen Drittstaat. Es geht nämlich immer noch "schlimmer" als bei uns! Nur an die noch negativeren Seiten dieses Planeten verlieren wir keine Gedanken, weil wir im Gegensatz zur Euro-Krise nicht tagtäglich damit konfrontiert werden. Das ist auch uninteressant, weil wir mit uns selbst genug beschäftgt sind... Eigentlich traurig, aber ändern können wir den Zustand auch nicht. Und so lang es noch Menschen wie Felix Baumgartner gibt, die aus 36 km Höhe aus einem mit Helium gefüllten Ballon springen können, kann es noch nicht so schlecht auf unserem Teil der Erde sein.
    Jetzt muss ich aufhören, weil ich sonst verrückt (ge)werde...!!!

MITTWOCH ABEND, 10. OKTOBER 2012

 

Mein Marder und ich

 

Ist er nicht süß, der kleine Lauser auf dem Bild? Mit seinem wuscheligen Fellchen... und den tapsigen Pfoten..... und dem netten putzigen Gesichtchen??? Halt! Stop! Süß war er mal. Und nett ist die kleine Schwester von Scheisse. Dieses kleine Tier und ich - wir haben im Augenblick ein sehr gespanntes Verhältnis! Ach, Du weißt nix von meinem Haustier, das seit 12 Jahren in meiner Tiefgarage wohnt? Nun denn, dann will ich Dir mal davon berichten.

 

Das kleine dunkelbraun weiß getünchte Etwas lebt in der Tiefgarage. Bis zu dem Tag, an dem ich mein Auto wechselte , - weiß statt schwarz - hatten wir ein gutes Verhältnis. Seitdem nicht mehr.

Mein schwarzes Auto hat er weitestgehend in Ruhe gelassen, er hat lediglich mal schöne kleine Pratzentapser auf dem schwarzen Lack hinterlassen, das wars. Seit ich aber mein weißes Auto habe, habe ich jeden Tag frische Drecksfüsse auf meinem Lack. Dieses Mistviech liebt meine Antenne und beißt sie in aller Regelmässigkeit an. Sie sieht schon ein bißchen aus wie ein explodierter Handfeger. Ich habe den Werkstattmeister meines Vertrauens bekniet und gefragt: Bitte, bitte, sagen sie mir endlich, was kann ich gegen dieses Drecksviech machen. Es kam ein Schulterzucken und die Empfehlung: Pfeffer... Ich natürlich Pfeffer auf die Antenne gestreut, nicht, ohne sie vorher schön mit Butter einzuschmieren. Resultat? Butter weg, Pfeffer weg, Antenne 3 neue Bisse...

 

Nächster Versuch: Ein Freund empfahl mir ein Marderspray und schenkte mir eine Familiendose als Welcome-Präsent. Ich sprühe die Antenne also damit ein in der Hoffnung, das die kleine Drecksratte eingeht. Resultat: Antenne ist saubergeschleckt, 2 neue Nagestellen und zum Dank Urin auf dem Autodach. Aha, ein Wasserspielermarder also... Hammas scho. Neuer Versuch: Ich frage einen Hobbyautomechaniker und flehe ihn an: Mit wem muss ich schlafen, wenn ich einen Krieg gegen einen Marder gewinnen will? Antwort: Wie wärs mit Chilipaste? 4,30 kostet das Gläschen bei Feinkost Täinschelmen, aber ich habe Hoffnung auf einen Auszug des Raubtiers. Resultat: Brauch ich ja wohl nicht zu schildern, oder? Diese kleine Kackpratze hat mir dafür noch mehr Urin auf dem Autodach hinterlassen. Langsam weiss ich  mir keinen Rat mehr, bis ein alter Freund und Kriegskamerad mir empfiehlt: Mach doch ein Tesa-gewebeband über die Antenne. Nun, warum nicht und ich kaufe ein Textil Gewebeband von Tesa. Resultat: Die langhalsige Urinratte bekommt kein Antennenleckerli mehr. Allerdings pißt sie mir dafür jetzt in aller Regelmäßigkeit aufs Auto.

 

Und nun: Soll ich im Auto übernachten und bei Gelegenheit einen Chinaböller der Gefahrenklasse 1 zünden? Womöglich hat Möma (Mördermarder) Angst vor Feuer und schwirrt schneller ab, als das Ding explodieren kann? Soll ich einen Tränengasautomaten basteln und ihn vergasen? So nach dem Trick. Ein Bein aufs Auto und es geht die Gaspatrone los?  Ich weiss es nicht, dauert auch zu lange. Letzter Ausweg wäre noch: Die Tiefgarage mittels einer Atombombe in die Luft zu jagen, allerdings sind dann womöglich auch meine Chrysantemen auf dem Balkon in Mitleidenschaft gezogen....

 

Nun frag ich mal in die Runde: Wer kennt einen todsicheren Tipp, die kleine braune Ratte zu eliminieren. Wenn's funktioniert, gibts als Kopfgeldprämie 'ne Buttercremtorte für 3 Personen, verspricht

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 11 Oktober 2012 00:15)

    Dein (ach wie süßes, Du hast soger ein Foto von dem lieben Kerlchen ? )Marderchen betrachtet dich als Rivalen !?
    Die Antenne besteht vermutlich aus Kunststoff, kann man das durch Metall ersetzen ?
    (Unser altes Auto hat tatsächlich eine Antenne aus Metall.)
    Notfalls auf die Antenne und Bayern 1 verzichten und auf CD umstellen.
    Rät der Peter


  • #2

    Ulla (Donnerstag, 11 Oktober 2012 22:30)

    zum Glück steht mein Auto neben Deinem :-)
    und meins ist schwarz:-))))))))

MITTWOCH ABEND, 3. Oktober 2012

 

Was sich ändern muss

 

Es ist nicht nur die "Krise", egal ob man sie Finanz-, Banken-, Staats- oder Schuldenkrise bezeichnet, die uns dringlichst aufzeigt, dass wir, die Menschheit, nun einen neue Wege einschlagen müssen, um uns weiter zu entwickeln und im schlechtersten Fall überhaupt überleben zu können. An unserem "System" ist alles erkrankt und ein "multiples Organversagen", ein Megacrash" steht kurz bevor. Wir haben in allen Bereichen Grenzen überschritten, die fatal und gefährlich für uns sein werden ...

 

Wir schreiben den 3. Oktober 2012, haben also noch 79 Tage bis zum ominösen Datum des 21.12.2012, an dem ja die Welt "untergehen" soll. Der Oktober hat es seit Jahren schon in sich. Große Wirtschaftskrisen sind im Oktober entstanden, Börsencrashs, Kriege, Krankheitsepidemien...

Astrologisch wird das kein Kindergeburtstagsmonat, das kann ich Dir gleich sagen. Egal wo wir anfangen bzw. aufhören.

 

Gesundheitssystem

Zweifelsohne dominieren die grossen Pharmakonzerne unser Gesundheitssystem. Aber immer mehr Menschen glauben, dass dieses Schulmedizinsystem ein rein profitorientiertes ist. Jedwede mögliche Form alternativer Medizin wird nach Möglichkeit durch die unterwanderte, lobbyorientierte Politik oder einseitig, abhängige Wissenschaft eliminiert oder lächerlich gemacht.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung hat in der Schulmedizin kaum Relevanz, eher das unterdrücken von Symtomen. Doch immer öfters wird die Schulmedizin ihrer Grenzen gelehrt. Und neu entdeckte (oder wieder entdeckte) Formen alternativer Medizin sind im Kommen; Quantenheilung, Frequenzmedizin, Informationsmedizin, Naturheilkunde, Selbstheilungsaktivierung, usw. Und doch sind all diese "Neuheiten der Medizin" nichts wirklich Neues. Nur, man ist am Entschlüsseln des Universums auch schon weiter gekommen und kann somit vieles plausibel erklären, was früher mangels Wissen nicht einfach war.

Der Mensch muss wieder ganzheitlich gesehen werden und das Prinzip von Ursache und Wirkung sowohl in die Diagnose, wie auch Therapie einbezogen werden. Vieles, was heute, zumindest offiziell nach Schulmedizin-Lehrmeinung, nur mit Pharmazeutika "heilbar" ist, kann ohne grosse und risikoreiche Nebenwirkungen mit Kräutern, Homöopathie, Ernährungsumstellung, Frequenztherapie, etc. ebenso, wenn nicht schneller und effizienter geheilt werden. Tatsächlich werden alternative Heilmethoden immer noch der Lächerlichkeit preisgegeben. Das alte Sprichwort: "Gegen alles ist ein Kräuterl gewachsen" hat der Spruch des Arztes: "Ich verschreibe ihnen ein Pulverl oder eine Tablette ..." abgelöst.

Fazit ist ein Gesundheitssystem, das in dieser HighTech-Form nicht mehr finanziert werden kann und zum grossen Teil auf manipulierte, gefälschte Studien basiert! ... und der Mensch als Patient leidet darunter. Abfertigungen bei Ärzten und in Spitälern wie auf dem Fliessband in einer Fabrik. Eine unmenschliche, unpersönliche Medizin, die den Namen Medizin nicht mehr verdient. 

Doch auch hier wird sich das System erst dann ändern, wenn die staatlichen Gesundheitssysteme nicht mehr finanzierbar sein werden. Und wir sind nur mehr einen kleinen Schritt davon entfernt!

 

Warten wirs ab!

 

Ändern muss sich auch mein Marder. Nein, nicht der Panzer. Ich lebe mit einem Marder zusammen. Er in der Garage, ich in der Wohnung, aber dazu nächste Woche mehr, verspricht

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 04 Oktober 2012 00:27)

    Na, der Kopf ist ja noch über dem Wasser.
    Und das auf einem Schiff, welches auch auf dem Wasser...
    Das beruhigt mich.
    Den Marder nimmst besser mit in die Wohnung, dann läßt er das Auto in Ruhe.
    Ich glaub, ich mach mich jetzt selbstständig, als Produzent schlauer Sprüche ...

MITTWOCH ABEND, 26. SEPTEMBER 2012

 

Sklavenarbeit

 

Heut werd ich gar nicht viel erzählen. Heut bitte ich einfach mal um Deine Zeit! 45 Minuten Deiner Zeit, um Dir diese Doku anzuschauen. Es geht darum, dass wir uns viel zu wenig Gedanken machen, wenn wir etwas kaufen. Ob es ein Pulli ist, ein neues Handy oder ein Computer, fragen wir uns denn eigentlich, woher die Rohstoffe dafür kommen? Im Computer ist Wolfram enthalten, ein seltener Rohstoff. Warum und woher der kommt, interessiert doch die wenigsten von uns, oder? Sollte es aber, deshalb, bitte anschauen. Danke und

 

bis neulich sagt

 

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MITTWOCH ABEND, 19. SEPTEMBER 2012

 

Unheimliche Begegnung

 

Lach nicht - es war eine unheimliche Begegnung mit Bizzibear, dem Riesenbiber! Doch der Reihe nach!

Ich törichtes Ding hatte mich mal wieder zu einem Spontandate überreden lassen, weil ich ja so oft welche habe... Das letzte ist glaub ich ein halbes Jahr her, wenn ich mich nicht irre. Da mein Datepartner aus dem benachbarten Ausland war/ist, haben wir uns für ein Treffen auf "halben Wege" entschieden, und der halbe Weg war: Achenkirch, beim Fischerwirt, wo es die besten Salzburger Nockerl gibt, an denen ich jemals wunderbare Bauchschmerzen bekommen habe, weil ich ganz einfach zuviel davon gefressen habe.

 

Also machte ich mich auf den Weg nach Österreich - meine alte Heimat im früheren Leben. Oben auf dem Achenpass - 941 mtr über dem Meer, dachte ich schon, das ist eine sehr unheimliche Gegend, da es trüb, dämmrig und regnerisch war. Durch Kehren und Kurven hab ich dann doch noch nach Achenkirch gefunden und das angenehme mit dem nützlichen verbunden, nämlich zu Tanken. 1,569 kostet da der Goldsaft fürs Auto, herzallerliebst! So voll hab ich meinen Tank noch nie gemacht, bis zum Rand, muss man ja ausnutzen, oder?

 

Das "Date" war sehr angenehm. Wir hatten uns sehr gut unterhalten, viel gelacht und über Blinddarmnarben, Exbeziehungen, Wohnungspreise in Innsbruck und spirituelle Themen geredet. Nebenbei haben wir festgestellt, wie klein die schwule Welt doch ist, denn Mr. D (nennen wir ihn mal so), kennt einige der Leute, die ich auch kenne, unter anderem meinen Chef! Lustich ;-)! Durch die moderne Welt sind wir nicht nur alle ein bisschen Bluna, sondern auch noch vernetzt und verstrickt.de

 

Kurz und gut, als wir uns dann verabschiedeten, verliess ich das herrliche Benzinparadies in Richtung Norden - am Achensee entlang. Ich allein auf finsteren Strassen unterwegs. Rechts Felswände, links der Stausee und dann: Mitten auf der Fahrbahn ein anfangs undefinierbares DING. Ich dachte erst an ein Murmeltier, dann an ein Opposum und schliesslich sah ich, was das DING wirklich war, das sich nicht bewegte! Das Ding war ein Biber! Es putzte in aller Seelenruhe und strömenden Regen seinen Breitschwanz. Nach Wikipedia werden die Dinger bis 1,2 mtr lang und bis 30 Kilo schwer. Der Bizzibear, der da scheinbar eine Verkehrskontrolle machte, war ca. 60 cm hoch, mehr breit als lang, geschätzte 23,5 Kilo schwer und hatte vermutlich einen Cholesterinwert von 222. Aber der Schwanz war beeindruckend!

 

Ich brems also wegen ES - nix passiert. Lichthupe - nix passiert, vermutlich ist er blind. Ich hupe - wieder passiert nix - wahrscheinlich auch taub. Also steig ich aus, mutig mit Regenschirm, den ich im Notfall als Waffe einsetze und geh zu Bizzibear, der mich ganz treudoof anschaut, als ob er sagen wolle: Küss mich, ich bin ein verzauberter Biber.

Ich schau ihm tief in die Augen und sage noch: "Schätzelein, hättest Du vielleicht die Güte, Deinen dicken Körper von meiner Fahrbahn zu schwingen?", worauf er irgendwas grunzt, sich auf die Vorderpfoten niederlässt und langsam, sehr langsam die Fahrbahn räumt, während er mir mit seinem Schwanz noch lässig zuwinkt.

 

Was lernen wir daraus? Biber sprechen deutsch, haben menschliche Züge, hässliche Zähne und sind gar nicht sooooooooo unheimlich, wie ich dachte.

 

Schönen Mittwoch noch, sagt

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Martin (Mittwoch, 19 September 2012 18:28)

    Der Bieber ist HERTZALLERLIEBST !!!

  • #2

    Flying Mole (Mittwoch, 19 September 2012 18:40)

    Nun gut, dann muss ich meinem Namen Ehre machen, denn wir Unterirdischen und die Kollegen Baumbeisser und ein paar andere Viecherl sind jetzt dabei, die Erde zu erobern. Lieber Kolumnist, gut, dass Du freundlich warst mit Schwanzzilla, denn in anderem Fall hätte es passieren können, dass Schwanzzilla Drachengleich eine Kombination aus Zunami und Feuersturm erzeugt, der die umstehenden Bäume anregt, sich umgehend Deiner Federboa verzierten Blechkutsche zu bemächtigen. Es gab schon Kostproben, der Brand am Sylvenstein, aber unsere Zeit ist noch nicht gekommen - wart mal auf den 21. Dezember. Nix für unguat, ich geh jetzt wieder fliegen ;-)).
    Josef

  • #3

    Peter aus WOR (Mittwoch, 19 September 2012 23:34)

    Ist ja für beide nochmal gutgegangen. Nicht daß der Biber noch mit seinem breiten Schwanz auf dich einschlägt ....
    Loretta denkt bei Biber natürlich wieder nur an den Schwanz vom Bieber (Justin).
    Du weißt, Spott gibts immer gratis.

MITTWOCH ABEND, 12. SEPTEMBER 2012

 

Der Staatsstreich ist da

 

 Heute ist der 12.09.2012. Es wird ein denkwürdiger Tag werden, den wir wohl nicht so schnell vergessen werden, wenn wir die Tragweite dessen, was heute geschehen wird, begreifen bzw. verstanden haben. Ich habe von Heiko Schrank den Text, um was es eigentlich geht, mal zusammengefasst eingestellt und sag jetzt nur noch: ALLE ACHTUNG """

 

Geschrieben von krisenfrei - 10/09/2012

von Heiko Schrang

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
(Jean-Claude Juncker in SPIEGEL 52/1999, S. 136)

Ganz Europa schaut auf den 12.09.2012, an diesem Tag entscheidet das Bundesverfassungs-gericht über die Eilanträge gegen den ESM. Der Erfüllungsgehilfe der Hochfinanz und Bilderberger Teilnehmer vom 2003, Wolfgang Schäuble, tut sich zum wiederholten Mal damit hervor, dass er das Bundesverfassungsgericht unter Druck setzen möchte. Er erwartet, dass das Bundesverfassungsgericht den Euro-Rettungsfonds ESM und den EU-Fiskalpakt durchwinken werde. (Mehrfach habe ich über die Geheimnis umwobenen Bilderberger-Treffen berichtet: Anmeldung zum kostenlosen Newsletter) Ferner sagte er auf einer Konferenz in Straßburg, Anfang des Monats, er sei sicher, dass das Gericht die europäische Vereinbarung nicht blockieren werde.

Als Bundesfinanzminister nimmt er die Rolle des Sandmännchens ein, indem er der Bevölkerung Sand in die Augen wirft, da er argumentiert, dass kein Verstoß gegen das Grundgesetz vorliege. Das funktioniert jedoch nicht bei den diversen Rechtsexperten, die reihenweise Klagen in Karlsruhe eingereicht haben. Der Experte für EU-Recht, Gunnar Beck, hat in der Welt bereits darauf hingewiesen, dass der ESM-Vertrag eindeutig rechtswidrig ist. „Er begründet nämlich ein System, in dem durch Immunität geschützte ESM-Banken über hohe Summen nationaler Steuergelder verfügen und die Kontrollerechte der nationalen Parlamente umgehen können. Damit und durch die Schuldenvergemeinschaftung verstößt der ESM gegen Grundgesetz wie EU-Verträge.“

Der ESM ist im Gegensatz zum EFSF nach der Grundgesetz-Auslegung des Bundesverfassungs-gerichts rechtswidrig.

Dem zeitlich befristeten EFSF steht nämlich ein unbefristeter ESM gegenüber. Zwar sind der EFSF und ESM beitragsmäßig begrenzt, aber die politische Debatte im Bezug auf den ESM zeigt, dass diese Grenzen zeitnah dramatisch erhöht werden müssen.

Die Griechenlandhilfe sowie auch der EFSF, waren Kredite, von denen man theoretisch behaupten konnte, dass sie von den Empfängerländern zurückgezahlt werden könnten. Der ESM ist in Teilen von vornherein als Einstieg in eine Transferunion angelegt, was eine Direktrekapitalisierung der Banken bedeuten würde.

Sollte das Bundesverfassungsgericht dem Druck Schäubles nachgeben, wird als Nebener-scheinung still und leise die Demokratie gleich mit entsorgt. Das große Ziel was hinter der europäischen Vereinigung steht, ist nämlich die komplette Auflösung der National-staaten. Einer der Architekten dieser Idee war der Franzose Jean Monnet (1888-1979), Gründervater des Prozesses und Gründer des „Aktionskomitees für die Vereinigten Staaten von Europa“. Laut „Focus“ (Ausgabe 34/2010) sagte er bereits damals „Europas Länder sollten in einen Superstaat überführt werden, ohne dass die Bevölkerung versteht, was geschieht. Dies muss schrittweise geschehen, jeweils unter einem wirtschaftlichen Vorwand. Letztendlich führt es aber zu einer unauflösbaren Föderation.“

Seine geistigen Erben führen diese Vision weiter.

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und ehemalige Vize-Präsident von Goldman Sachs, Mario Draghi, konkretisiert diese Pläne in einem Gastbeitrag für DIE ZEIT (29.08.2012), in dem er sich für ein Ende der Souveränität der Parlamente in Europa sich ausspricht. Das wäre dann mit dem Ende der alten Demokratischen Ordnung verbunden und käme einer Diktatur in Europa nah.

Zurück zum besagten 12.09.2012. Die Mehrheit der Bürger erwartet, dass das Bundesver-fassungsgericht die Verfassungswidrigkeit des ESM feststellt. Interessant dabei ist die Karriere des Vorsitzenden Richters Vosskuhle, die nur wenige kennen. Er unterhält seit 1999 einen Lehrstuhl an der Uni Freiburg und sitzt zusammen mit Barroso und Schäuble im Kuratorium der neuen Universitätsstiftung Freiburg. Vosskuhle wurde Rektor der Univer-sität Freiburg und kurz darauf ins Bundesverfassungsgericht berufen. In Sachen Verfassungsrecht war Vosskuhle mit einem Kommentar zum Grundgesetz aufgefallen, indem er die Abschaffung der Verfassungsbeschwerde forderte. Gemäß seiner Grundhaltung hat Vosskuhle 2009 die Verfassungsbeschwerde von CSU und Linken gegen die neue EU-Verfassung (Vertrag von Lissabon) abgewiesen. Möglicherweise ist in diesem Zusammenhang auch die Ernennung zum Präsidenten am Bundesverfassungsgericht zu sehen.

Unter diesen Vorzeichen ist es fraglich, ob tatsächlich, wie von den meisten erhofft, eine Entscheidung, die mit den Grundrechten der Bürger vereinbar ist, getroffen wird. Sollte jedoch das Bundesverfassungsgericht in dieser Lage sich vor den Karren des Finanzministers spannen lassem, ist es kein Gericht mehr, von dem das Deutsche Volk sein Recht erwarten kann.

„Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat, auch deswegen muss man das Wahre unermüdlich in Worten wiederholen.“
(J. W. von Goethe)

Beste Grüße
Heiko Schrang

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P.S.: Ich erhebe keinen Anspruch auf Absolutheit für den Inhalt, da er lediglich meine subjektive Betrachtungsweise wiedergibt und jeder sich seinen Teil daraus herausziehen kann, um dies mit seinem Weltbild abzugleichen. Weitere Anregungen auch in unserem Newsletterarchiv unter www.macht-steuert-wissen.de

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Kommentare: 3
  • #1

    Peter aus WOR (Freitag, 14 September 2012 00:00)

    Und schon wieder mal geht die Welt unter....
    Ist das nicht nächsten Dezember eh der Fall ??? Maya-Kalender ?

    Natürlich werden die Reichen immer die Ärmeren bescheissen, die Öberen immer die Unteren, die von Steuern lebenden die Steuerzahlenden, es war immer so und es wird wohl auch immer so bleiben....

    Aber die Ünteren dürfen schon auch bleiben, jemand muß ja die Gelder beibringen, die Yacht in Ordnung halten, den Garten pflegen... Daraus erklärt sich, warum meist der Gärtner der Mörder war. Er hatte die Schnauze voll.

    In diesem Sinne: Freut euch des Lebens. Mitzureden in der hohen Politik haben wir ja eher doch nix.

  • #2

    Peter aus WOR (Montag, 17 September 2012 23:56)

    Und übrigens: Wer hält hier mit wem Händchen ????

    Alles muß man manchen Leuten aus der Nase ziehen ?!

  • #3

    gartenberg (Dienstag, 18 September 2012 09:38)

    @Peter aus WOR
    Das Showpic unterliegt meinem persönlichen Urheberrecht. Ergo muss ich Dir nicht alles erzählen ;-)

MITTWOCH, 5. SEPTEMBER 2012

 

Mon Cherie ist wieder da,

 

... denn es ist Herbst. Naja, noch nicht richtig - Gottseidank. Noch ist Spätsommer, aber meteorologisch zählt der September zum Herbst und Mon Cherie hat die Sommerpause hinter sich. Ich auch! Deshalb gibts ab heut wieder die Seite2 Kolumne am Mittwoch.

 

Worum es diesmal eigentlich geht? Hmmmm, ich hab lang überlegt, ob ich über die gesamtpolitische Situation berichten soll oder die Eurokrise, über Angies Sommerurlaub oder das Konjunkturbarometer, aber das alles hörst Du doch tagtäglich im Radio oder ziehst Dir übers Farbfernsehen rein. Naja, die Hintergrundwahrheiten sind allerdings doch immer wieder berichtenswert, aber davon will ich heut noch nix berichten. Alles zu seiner Zeit.

 

Ich sag einfach mal, was seit Juni so los war. Das Sommerloch war gut ausgefüllt. Am 25.6. hatte Antonio Gaudi seinen 160 Geburtstag. Gefeiert hat er ihn wahrscheinlich nicht mehr.

Am 1.7. sind es 10 Jahre gewesen, dass in Überlingen 2 Flieger zusammengestossen sind und am 6.7. wäre Heinrich Harrer 100 geworden...

 

Ach, das interessiert Dich gar nicht? Hmmmmm, vielleicht mehr, dass am 31.8. Caligula seinen 2000 Geburtstag gefeiert hätte? Auch nicht. Nun, es gibt auch noch andere Sachen, gute Sachen, schöne Dinge, angenehme Erlebnisse, wie z.B. Wir hatten keine Naturkatastrophen in Deutschland, der Wirtschaftliche Zusammenbruch ist immer noch hinausgeschoben (wahrscheinlich auf den 21.12.), der Sommer war um 1,8 Grad wärmer als der Durchschnitt, die Milchpreise sind wieder gesunken, Amiland hat keinen Krieg mit Iran begonnen, der isländische Vulkan schläft wieder und Angie hat sich keine neuen Sakkos gekauft. Klingt doch gut, oder.

 

In meiner kleinen Welt hat sich auch viel verändert in den vergangenen 10 Wochen. Meine Balkonblumen haben keine Läuse mehr, ich hab mein Wandregal immer noch nicht an die Wand gebohrt, weil ich keine Bohrmaschine habe, meine Freunde sind mehr geworden, meine Neider auch, und es geht langsam bergauf.

Ich habe auf 5 verschiedenen Grills die Feinheiten des Outdoor-Kochens kennengelernt, kenne die Wasserqualität von Isar, Loisach, Bibisee, Starnberger See und des Tegernsees, habe endlich wiedermal meine Gummiyacht zu Wasser lassen dürfen und hab einiges gelernt über Gesetze, SGB Leistungen, Neid, Elend, Krebs, den Tod, Freunde und Gefühle, aber dazu irgendwann mal mehr. Mehr gibts dann auch wieder im Laufe der mittwöchigen Kolumnen über Hintergründe und Spezialitäten des Lebens, der Wirtschaft und der Hochzeitssuppe. Nein, keine Angst, ich bin nicht verrückt geworden. Ich kann immer noch zwischen schwarz und weiß unterscheiden und weiß, dass 300 Gramm Rindfleisch eine gute Suppe ergeben.

 

In diesem Sinne: Eine gute Woche - wenig Streß, erfolgreiche Tage und bemüht Euch, das Leben zu geniessen, denn es ist kürzer, als wir denken.

 

Bis die Tage, sagt

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Franz II. (Donnerstag, 06 September 2012 22:04)

    Na eeendlich! Ich bin ja gespannt, was da alles nachkommt!

    Aber eines muss ich Dir als "alte Köchin" schon sageb: von 300 g Fleisch kriegt man keine Suppe, höchstens eine etwas verfeinerte Wasserschnalzn. Ich glaub, ich muss Dich mal wieder zu bayrischer Küche einladen. Der Herbst kommt!!!!

    Liebe Grüße aus Mingga

MITTWOCH ABEND, 27. JUNI 2012

 

Das Geschäft mit dem Tod...

 

ist ein Gutes! Ich weiß wovon ich spreche, habe ich grade eine Beerdigung organisiert, selbiger beigewohnt und die Rechnungen bezahlt. Holla die Waldfee, dacht ich mir da, als ich die Einzelposten sah. Ich weiß, es ist ein vielleicht makabres Thema, aber da wir wohl alle mal an der Pforte stehen, sollten wir wohl wissen, was die letzte Rechnung nach uns ausmacht...

 

Die Annahme des Auftrags kostet mal eben so 119,-- €. Also dafür, dass jemand den Stift in die Hand nimmt und zu schreiben beginnt. Damit der Leichenwagen auch kommt, werden 69,- € berechnet. Am Wochenende sterben kostet nochmal 89,-- € Sonderzuschlag. Die schweren Jungs, die einen dann tragen, kosten extra 59,50 € pro Mann, versteht sich. Das Reinlegen in die Holzkiste schlägt mit 119,-- € zu Buche, die Sarg-Desinfektion kostet nur 15,-- €.  Zwar teurer wie Sagrotan, aber vermutlich länger haltbar. Dann kostet die "Garnitur" des Sarges - ich nehme an die weißen Rüscherl am Kistenrand 149,-- €, die weichen Daunen, wo man drauf liegt, nochmal 84,-- € extra. Von der Holzkiste für 498,-- € mal ganz abgesehen. Die muss ja dann auch noch ein paar Tage gekühlt werden, bis der Ofen richtig eingeheizt wird. Kühlung € 75,-- pauschal. Die Koordination der Bestattung, was immer das auch heißt, gibts für 59,-- € und das Vortragskreuz aus Holz mit schwarzem Florentinerschleier macht 66,-- €.

 

Dafür war die Graburne - jetzt hochmodern - biologisch abbaubar für 129,-- € nahezu im Sonderangebot. Da haben die hübschen Sterbebildchen mit 285,-- € für 100 Abzüge richtig ins Kontor geschlagen.

 

Die letzte Reise zum Krematorium macht 170,10 € aus. Taxi wäre teurer! Dann kommen noch so echt Deutsche Bestattungsgebühren für 487,90 € dazu, ein paar Blümchen für 160,-- € Gedöns und tralala für 139,94 € Schnitzel mit Pommes für die Trauergäste für 279,-- € und schliesslich und endlich das Baugrundstück in sonniger Süd-Südwestlage mit Blick ins Grüne für 300,-- €. Der Bungalow drauf, sprich die hübsche kleine rot-grau marmorierte Steinplatte mit Sockel kostet im Angebot 492,50 €, aber dafür kostet jeder Buchstabe, jede Jahreszahl und jeder Punkt nochmal extra 8,92 €. Dazu kommt dann auch mal Andschies Märchensteuer, die am Tod auch noch mal 19 % verdient! Gut gemacht!

 

Tschingdarassabum kostet die letzte Reise mal eben soviel wie ein Koreanischer Kleinwagen, der vor einem Jahr zugelassen wurde. Einziger Unterschied, der Wagen fährt und hat 6 Fenster, die letzte Wohnung steht fest und hat keine Fenster, aber dafür die ewige Ruhe, Vogelgezwitscher und frische Blümchen auf dem Dach.

 

Ich reg mich zwar drüber auf, für welche Kleinigkeiten sehr viel Geld verlangt wird, jedoch ist es letzten Endes doch egal, denn im Jenseits zahlt man sowieso nicht mit Euro, da zahlen sich die Guten Taten aus, glaubt fest

 

der Kolumnist!

 

Damit geh ich in die Sommerpause, wünsche allen Treuen und Neuen Lesern einen Glücklichen Sommer und vor allen Dingen Gesundheit und gute Augen, denn ab Herbst kommt sie wieder frisch: Die Seite2 Kolumne - so wie die Mon Cherie auch...

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Martin (Mittwoch, 27 Juni 2012 19:32)

    .... HERTZALLERLIEBST aufaddiert was das Sterben in Deutschland so kostet... Dem Kolumnisten vielen Dank für diese Aufklärung! Die Summe auszurechnen hab ich mir gespart, würds mir da eh den Vogel naushauen vermute ich mal...

  • #2

    Peter aus WOR (Donnerstag, 28 Juni 2012 00:43)

    Tja, auch der Tod ist nicht umsonst! Im Gegenteil !
    Habe dieses makabre Geschacher ja auch mitmachen müssen.

    Mein Bruder würde sagen: Is wurscht was es kostet, zahlen ja die Erben. Das denkt sich das nette Institut auch - und langt mal eben kräftig hin.

    Und Martin: Du mußt das nicht ausrechnen, die Endsumme, nur den End-Betrag überweisen.

    Urlaub? Zum Löschen in die Pupplinger-Au ?

    Liebe Grüße
    Peter

  • #3

    sigi Besendorfer (Mittwoch, 04 Juli 2012 10:08)

    wenn, jemand eine Reise tut und sei es die letzte,dann können die hinterbliebenen was erzählen.Ist ein toller
    Eintrag.

  • #4

    gartenberg (Mittwoch, 04 Juli 2012 23:42)

    An Martin, Peter und Sigi,

    das wir uns richtig verstehen: Es geht nicht ums Geld, das ist mir wurscht und ich gönne es meiner lieben Mama. Aber das die Institute soooo viel für jeden Handgriff verlangen, da mach ich mir doch so meine vielleicht berechtigten Gedanken....

    In diesem Sinne - Schönen Sommer und lebt so, wie's Euch gefällt ;-) wünscht

    der Franz

MITTWOCH ABEND, 20. JUNO 2012

 

Flammen im Paradies

 

Ja, es ist so! Die Überschrift hats in sich, aber ich erzähl mal der Reihe nach, wie sich die Flammen im Paradies so ausgebreitet haben.

 

Letzten Samstag, strahlend blauer Himmel, 29 Grad Luft, 13 Grad Wassertemperatur an der Isar. Weil nicht nur mir, sondern auch Stephan langweilig war, haben wir die moderne Kommunikation benutzt (Telefon) und uns spontan zu Kaffee und Kuchen an der Isar verabredet. Stephan kam fast pünktlich und ich packte die kleine Badetasche mit Handtuch, Sonnencreme, Isomatten, Sonnenschirm, Isokanne, 2 Kaffeetassen und ne Limoflasche zusammen, damit wir zwei Hübschen schnell schnell ans Wasser kamen.

 

Mein Lieblingsplatz kennst Du ja mittlerweile. An der Biegung vor Wolfratshausen, wo man am Westufer fast so wie im Prinzregententheater in der ersten Reihe liegt. Schön zum Kucken, wie am Ostufer der Isar die Hormongesteuerten Nur-Turnschuh-Träger auf und abspazieren. Diesmal war aber auch ein kleiner Wanderer, ca. 18 Jahre alt, auf unserer - sprich der Westseite unterwegs. Der kleine Wanderer spazierte auffällig oft an unserem Claim vorbei, auf dem Stephan und ich lagen. Da ich nasse Klamotten nicht ausstehen kann, lagen wir also im Adamskostüm dort, was dem kleinen Wanderer offensichtlich gut gefiel.

 

Nachdem er dann eine Zeitlang nicht mehr bei uns vorbeispazierte, dachten wir: So, jetzt hat er sich vollgekuckt und muss das jetzt erstmal verarbeiten, das wir auch im stolzen Alter noch unsere zarten Alabasterkörper mit den Chicken-Wings-Friedhöfen (Bäuche) in die ach so böse Sonne legen können. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, denn plötzlich stürzte der Kleine aus dem Dickicht auf uns zu und rief: "....Entschuldigung, haben sie ein Handy dabei, da hinten brennts...".

 

Jesses, da war die Aufregung aber groß! "Ja wo denn genau, wie groß ist es denn schon...." verhörte ich den Kleinen erstmal, der uns erklärte wo und wie und überhaupt. "Ja dann...." sagte ich und sagte zu Stephan: "....machen wir uns mal als Helden der Nation nützlich...", sprach es, sprang auf, schnappte mir meine beiden Kaffeetassen, die Leere Thermoskanne und die Limoflasche und folgte mit Stephan, der wenigstens ein Handtuch umgeschlungen hatte, um das Feuer auszuschlagen, dem Kleinen.

DER wiederrum war schneller als wir und hetzte uns durchs Dickicht, das ich schon dachte, ich sei im brasilanischen Urwald gelandet. Dann ging mir aber ein anderer Gedanke durch den Kopf. .... Mensch, der wird uns doch nicht von unsererm Basislager weglocken, damit seine Kumpanen in aller Ruhe unsere Brillanten, Unterhosen und Autoschlüssel klauen....?

Aber ich denke öfter schlimmer, als es tatsächlich ist. Denn tatsächlich stieg uns schon leichter Brandgeruch in die Nase und der Kleine sagte: " Da, da, dort. Da brennts schon überall..." Na Bravo. Flammen im Paradies, dacht ich mir und war erschreckt, welche Vehemenz dieser kleine Waldbrand hatte, um diese schönen Pinien und Frauenschuhpflanzen niederzubrenen. Gottseidank war noch ein Spaziergänger vor Ort mit Handy am Ohr, um die Feuerwehr zu belatschern, dass sie doch schnellstens erscheinen mögen. Gut gemacht, Torsten. So hieß derjenige nämlich!

 

"Nun, bevor wir jetzt warten, bis die Rotfußjungs kommen, sollten wir mal anfangen, zu retten was zu retten ist", schlug ich vor. Und sprang schon die Böschung hinunter, verletzte mich dabei auch noch am Bein und fing aber trotzdem an, die mitgebrachten Kaffeeutensilien (2 Becher a 0,3 liter, 1 Flasche 0,5 liter und 1 Thermoskanne mit 1 Liter Fassungsvermögen) zum Löschen zu befüllen. Es ist schon lächerlich, mitten in der Pampas nackt und ohne Kleid mit Kaffeetassen und Kanne einen Waldbrand zu löschen, aaaaber unterschätze bitte meine Geschwindigkeit nicht. Also schaffen Stephan, Torsten, der kleine und ich es, binnen 20 Minuten sicherlich einige hundert Liter (ok, es können auch 50 weniger gewesen sein) Isarwasser 10 Meter weiter zum Brandherd zu schleppen und da die Flammen auszulöschen. Kurz darauf erschien auch schon der erste Feuerwehrler, sah uns verdutzt an, vor allem mich, weil ich die Kaffetassen von meinen Schoß hielt - ein bisschen Schamgefühl hab ich ja noch - um dann über Funk seine Kameraden zu verständigen, sie sollten doch mit 5 Feuerpatschen anrücken um eine Fläche von 5 x 5 Metern entsprechend zu bearbeiten. Naja, dachte ich mir noch, wenn das 25 Quadratmeter sind, dann ist mein Auto 8 Meter 30 lang... Aber egal.

 

Nachdem der Feuerwehrler uns lang und breit gelobt hat, wie toll wir das gemacht haben, sind wir 4 dann stolz wie Oskar von dannen gezogen, um ein gemeinsames Bad in der Isar zu nehmen. Noch Stunden später haben wir uns dann als Helden der Nation gefühlt, als der Polizeihubschrauber ein paar mal die Gegend überflog und die Kripo 100 Fragen an Torsten stellte.

 

Das war ein Geiler Samstag! Da nimm ich schon mal den Stephan mit an die Isar, schon erlebt er so einen "Adventure-Nachmittag", inklusive Abend ;-).

 

Und, das Gefühl "Helden der Nation" kann man sich nicht kaufen, dass muss man erleben. Schließlich haben wir wertvollste Flora und Fauna, ja möglicherweise eine Feuersbrunst unter Einsatz unseres Lebens gerettet. Hach, war das aufregend.... und hoffentlich auch zum Mitlesen interessant!!!

 

Kollegiale Grüße an die anderen Helden sagt

 

der Kolumnist!

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Heiner (Mittwoch, 20 Juni 2012 16:31)

    Lieber Franz,

    fürderhin brauchen wir am Stammtisch keine Angst mehr vor einem Inferno zu haben, wenn du in unserer Nähe bist. Jetzt haben wir eine eigene Pfeierwehr, mit dir als Pfeierwehrkommandanten und Stefan als stellvertretenden Pfeierwehrkommandanten, und unser Martin als Feuermelder „Alarrrrm, rasch, rasch“. Ich muss zugeben, bei dieser Aktion an den Gestaden der Isar wäre ich sehr gerne dabei gewesen..... . Demnächst wird dir aus Angie´s Hand eine güldene Medaille ans Revers geheftet, und natürlich auch dem Stefan, Thorsten und dem Kleinen. Ich bin stolz auf euch!

    Liebe Grüße
    Heiner

  • #2

    Peter aus WOR (Donnerstag, 21 Juni 2012)

    Ach, DU warst das, über den die hiesigen Gazetten ausführlich berichtet haben. Der Retter der Pupplinger Au und angrenzender Gefilde.
    Welchen Aufwand Du jetzt schon betreibst, um Männer heranzulocken....
    Und dir die Tassen vom Schoß reißt, als wenigsens einer erscheint...
    Und das ganz ohne Loretta, welche sicherlich auch noch die Wasserrettungskräfte alarmiert hätte, um eine Wasserträgerkette zu bilden...Oder das Feuer auszubieseln
    Ich werde dich schon mal beim Misterpräsenten sowie dem Ex-Ex-Misterpräsenten für einen entsprechenden Verdienstorden vorschlagen.
    Tja, in Wolfratshausen kann man was erleben !

    Liebe Grüße
    Peter

  • #3

    Till (Samstag, 23 Juni 2012 22:11)

    ...habt ihr ja richtig gut gemacht....

    ganz fein, aber Heiratsangeboe sind noch keine eingegangen?

    Liebe Grüße

    Till

MITTWOCH ABEND, 13. JUNI 2012

 

Und gefährlich sind sie doch!

 

Wen ich damit meine. Die Mikrowellen meine ich damit. Kinders, ich habs ja schon immer gewusst und irgendeine innere Stimme sagte mir immer: "Schalt das Ding so wenig wie möglich ein". Seit heute weiß ich, warum mich mein inneres Stimmlein, mein Engel oder mein 6. Sinn davor gewarnt hat. Ich werd Dir sagen, warum.

 

Ein wissenschaftliches Projekt hat mir gezeigt, welche Auswirkungen Wasser von Mikrowellen bestrahlt auf Pflanzen hat. Die junge Dame, die das Projekt durchgeführt hat, nahm dafür gefiltertes Wasser und behandelte es auf 2 verschiedene Arten. Die eine Hälfte des Wassers wurde in einem Topf erhitzt und zum Kochen gebracht. Die andere Hälfte des Wassers wurde in der Mikrowelle zum Kochen gebracht. Mit dem abgekühlten Wasser wurden die Pflanzen gegossen.

 

Nach dem ersten Tag sahen beide noch gleich aus. Nach dem 3. Tag war die Mikrowellenwasserpflanze schon leicht lädiert. Nach dem 7. Tag erheblich! Nach dem 9. Tag hatte die Pflanze mit dem Mikrowellenwasser EX. das heißt kein grünes Pflänzchen war mehr dran, während die andere noch froh und munter gedieh. Hammerhart, was? Der Versuch kann jederzeit selber durchgeführt werden.

 

Interessant zu wissen ist auch, dass der Fachverband E-Apparate für Haushalt und Gewerbe in der Schweiz schon 1993 eine wissenschaftliche Versuchsreihe über schädliche Auswirkungen von Mikrowellenherden und Mikrowellennahrung per Gerichtsurteil aus der Welt schaffen lassen wollte. Erst 5 Jahre später wurde dem Gegner der Mikrowelle, Dr. Hansuli Hertel Recht gegeben, dass er seine Untersuchungsergebnisse veröffentlichen darf.

 

Diese waren: Innerhalb eines 2 Monate dauernden Zeitraumes konnte nachgewiesen werden, dass sich bei 8 freiwilligen Probanden unmittelbar nach der Einnahme von Mikrowellenessen das Blutbild deutlich zum Schlechten veränderte. Bei einmaliger Verabreichung waren diese Veränderungen noch innerhalb des üblichen Toleranzbereiches, doch liessen sich bei wiederholter Einnahme von Mikrowellengerichten klare statistische Tendenzen ausmachen, die eindeutig auf beginnende Anämie und beginnendes Krebsgeschehen hindeuteten.

 

Es ist egal, ob man in der Mikro "nur Essen aufwärmt, Kaffeewasser erhitzt oder richtig koche, die Strahlung vergiftet alle Nahrungsmittel, bzw. denaturiert sie. Solches Essen hat andere Auswirkungen auf uns als Lebensmittel mit ursprünglicher Zellstruktur. Die Strahlung spaltet Milch in Eiweißbausteine auf, die in der Natur gar nicht existieren!

 

An der Stanford University School of Medicine fanden R. Quan im Jahre 1992 heraus, dass mikrowellenbestrahlte Muttermilch einen Aktivitätsverlust sämtlicher Abwehrfaktoren zeigte, dafür das Wachstum eines Bakteriums namens Escherichia coli stark begünstigte. Dieses Bakterium verursacht Infektionen und Entzündungen vor allem im Darm-, Harnweg- und Gallenbereich, aber auch Blutvergiftung und Hirnhautentzündung. 1971 bereits konnte nachgewiesen werden, dass die Sterilmachung von O-saft in der Mikrowelle das Vitamin C zerstört! Und die Anthroposophin A. Bohmert beschreibt einen Versuch, in dem Getreidekörner mit unbestrahltem und mikrowellenbestrahltem Wasser angefeuchtet wurden. Ergebnis: nur die Körner mit unbehandeltem Wasser keimten... also zerstört MW-behandeltes Wasser die Keimfähigkeit von Getreide ( ... von was noch???)

 

Ich finde es erschreckend und werde meine Mikrowelle wohl bald rausschmeissen, sagt

 

der Kolumnist

 

Quelle: http://www.strahlung-gratis.de

 

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MITTWOCH ABEND, 6. JUNI 2012

 

Bergab oder Bergauf?

 

Das frag ich mich seit vorgestern. Finanzpolitisch ist momentan die Hölle geboten. Der Teufel hat sich die Hörner geschliffen und 13 Scheitl Holz aufgelegt, kommts mir vor. Die "spanische" Grippe erfasst langsam die Eurozone. Die Börsen zittern und die Banken schwitzen. Die US Arbeitsmarktdaten sind schwach wie lange nicht mehr. Der Goldpreis springt nach oben und der Ölpreis rutscht um 20 % nach unten.

 

Was ist los?

Jo Ackerman hat die Deutsche Bank verlassen und schon fällt der Kurs um 7 %. Die Commerzbank, die derzeit ja Werbung ohne Ende macht, fällt seit März von 2.0 auf 1,3 €. Alle Ängste spiegeln sich wohl auf die gegenwärtige Krise in Griechenland und das Überraschungspaket aus Spanien. Die Krise 2.0 kommt auf uns zu. Obama kündigt einen Dronenkrieg gegen Terroristen an, der Euro fällt auf ein neues Tief, der Bund-Future steigt auf 146,6, Gold springt um 3,85 %, die Rohstoffpreise fallen kräftig und der Weltbankchef warnt vor einem Crash wie im Jahr 2008. Nebenbei wird in Syrien weiter gemordet, die Ägypter haben Angst vor den Wahlen und die Griechen flehen um die nächste Milliardentranche.

 

So so! Weißt Du was? Wir Menschlein wandeln doch seit Jahren auf Messers Schneide. Der Drahtseilakt ist uns völlig bewusst, trotzdem machen wir munter weiter. Immer stärker, immer schneller. Ganz so, als ob wir den Wahnsinn endlos ausleben könnten.

Aber weißt Du, dieses dumme Spielchen des ewigen Wachstums und Dauerparty hat eine Eigendynamik bekommen und langsam merken wir, dass wir auf einer Einbahnstrasse in Richtung Sackgasse oder besser nach "Grambach" unterwegs sind. Wir wissens doch. Wir kennen die Grenzen. Wir vernichten die Ressourcen, rauben die Bodenschätze und machen Geld damit. Was zukünftige Generationen betrifft, pfffft, was gehts uns heut an. Aber Veränderungen kündigen sich an und dieses Gefühl habe ich grad ganz stark.

 

Liebelein, die Scheiße dampft und kaum jemand merkts. Weil wir uns in einem Tiefschlaf befinden oder darin gehalten werden. Zudem träumen wir von einem in Wirklichkeit nicht existierenden Wohlstand. Der wahre Reichtum ist nur an einem Ort. In uns!

 

Es wird Zeit. Ich glaube wir haben nicht mehr 5 vor 12. Wir haben noch eine Minute, bis es crasht, dann kannst losgehen. Wandlungen, die uns gut tun werden, doch vorher müssen wir noch die Politiker, Konzernmanager, Hedgefondschefs, Banker und Elitenbosse zum Teufel jagen...

 

Erfolgreiches Schaffen wünscht nicht nur sich

 

der Kolumnist

 

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  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 07 Juni 2012 00:41)

    Hallo Franz,

    Franzl darf ich ja nicht sagen, das ist der nette Kater von nebenan....
    Links steht immer noch: Eines ist sicher: Nichts!
    Bergauf und bergab sind aufeinander angewiesen. Und in nächster Zeit gehts auch für die Deutschen erstmal bergab! Wenn man auf dem Gipfel angekommen ist, gehts in allen Richtungen nur bergab.
    Wir Deutsche haben viel exportiert, die anderen haben dafür Kredite aufgenommen - und die zahlen sie jetzt nicht zurück.
    Da fällt mir Schlecker ein. Vater Schlecker ist pleite, die Lieferanten bleiben auf ihren Rechnungen sitzen. Die Kinder Schlecker aber haben beim Insolvenzverwalter Forderungen von über 100 Mio angemeldet...

    Die Regierungen werden einen Weg finden, die Bezahlung der Schulden auf spätere Zeiten zu verschieben. Wie immer halt. Und solange es genügend "Untermenschen" gibt, die mit Steuern und Abgaben das Rad am Laufen halten, geht das auch weiter.
    Mayakalender hin, Schuldendebakel her, deswegen geht die Welt noch nicht unter.
    Viele werden ihren Gürtel halt ein paar Löcher enger schnallen müssen, damit bei den Besseren ein bis zwei Löcher ausreichen...
    Ob das nun ein wirklicher Schaden ist ? Angie hat sich erst ihr Gehalt erhöht. Sie glaubt an eine/ihre Zukunft.

    Nach dem Krieg wurden Nazis an die Schaltstellen gesetzt. Die kannten sich halt aus. Nach der Krise werden wir dieselben Leute an den Schaltstellen vorfinden, wie vor der Krise.
    Aber wer der geneigten Leser will denn in die Politik, um denen endlich mal zu zeigen wo es langgeht ???

    Warten wir es also ab, wie die Politiker und die Banker diese Krise schaukeln, bzw uns verschaukeln.

MITTWOCH ABEND, 30. Mai 2012

 

Willkommen in Absurdistan

 

Danke für Deinen Besuch auf der Seite2 Kolumne. Lange hab ich überlegt, ob ich heute etwas schreiben soll und mich dann für folgendes entschieden: Heute gibt es mal keinen langen Text. Dafür hab ich einen Song von Konstantin Wecker gefunden, den Du Dir zu Gemüte führen darfst.

 

Spaß kann ich da keinen wünschen, eher gute und informative Unterhaltung sagt

 

der Kolumnist

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Kommentare: 1
  • #1

    Andreas (Mittwoch, 30 Mai 2012 22:13)

    Ein Hoch auf den Wecker und ein Dank an Dich für diese Kolumne!

MITTWOCH ABEND, 23. MAI 2012

 

Die letzte Reise (Hommage an Erika)

 

Wer die letzte Mittwochskolumne gelesen hat, erinnert sich vielleicht daran, dass meine Mutter die letzte Zeit viel durchgemacht hat. Sie hat das ganze Repertoire durchgemacht. Krankheit, die sie in ihrer Bewegung einschränkte, Krankenhäuser, die sie schon auswendig kannte, Ärzte auf die sie nie gut zu sprechen war und ihrer Meinung nach alles Deppen sind, Medikamente deren Freundin sie nicht war und oftmals mit der Einnahme geschummelt hat, und schliesslich einen Gatten, der aufgrund seiner Demenz nie leicht zu handeln ist.

 

3 Tage nach der letzten Kolumne hat sich meine Mutter für Ihre letzte Reise entschieden. Mit großem Abgang, wie eine "Grande Dame". Glücklicherweise musste sie nicht lange leiden. Sie hatte sich für eine geplatzte Arterie entschieden, mit der sie binnen Minuten den Lebenssaft Blut nicht durch ihre Adern fliessen liess, sondern ihren Pfleger damit besudelte, den Teppich ruinierte, ihren Lieblingssessel rot färbte und den Couchtisch mit den Sollnhofner Platten auch noch einen neuen Anstrich verpasste. 

 

6-7 Liter Blut durchströmen den Menschen. 5 Liter hatte meine Frau Mama am Samstag großzügig verteilt, so ähnlich wie Vettel den Schampus, wenn er gesiegt hat. Dadurch verlor sie ihr Bewusstsein und schliesslich hörte ihr Herz, mangels "Spritversorgung" auf zu schlagen..... 

Somit hat sie am Samstag morgen um 10:05 ein Date mit dem letzten Kerl in ihrem Leben gehabt, dem Boandlkramer. Ich glaube, er musste sie nicht zum Schafkopfen animieren, dazu war die Zeit zu kurz. Er hat ihr die Gnade erwiesen, sie per Schnellticket aufzuladen..

 

Vielleicht hätte sie noch überlebt, hätte sie nicht schon am frühen Morgen den Putzlumpen geschwungen, hätte sie sich nicht verausgabt, hätte sie am Abend zuvor ein Glaserl weniger getrunken. Hätte hätte hätte..... hat sie aber nicht und der Tod kennt keinen Fahrplan. Meine Mama war ein, wie soll ich sagen.... ein echter Mensch. Sie hatte ihre Ecken und Kanten, aber was für welche. Sie war manchmal direkt, sehr direkt, auch zu den Ärzten, die sie ohne weiteres gaaaanz blöd von der Seite anreden konnte, frei von der Leber weg, die auch nicht mehr so richtig funktionierte.

 

Aber sie ist immer Mensch geblieben! Sie hatte ein Großes Herz, in das sie die Menschen, die sie liebte, für immer eingeschlossen hatte. Diejenigen, die sie nicht mochte, hatten auch keine Chance, da ein Platzerl zu finden. Wer verschissen hatte, hatte verschissen, und zwar bis in die frühe Steinzeit. So war sie. Ehrlich und großzügig, verschmitzt und direkt, Grob und sanft zugleich, wißbegierig und eigenwillig. Sie war ein Mensch mit eigener Meinung, das hat mir gefallen.

 

Mir fällt noch ein, wie wir uns das letzte Mal gestritten haben, es ging um ihre Tabletten. Sie hatte eine Woche, in der sie die Tabletten aus dem Wochenschächtelchen so nahm, wie es ihr beliebte. Ich wusste dadurch natürlich nicht, welche sie genommen hatte und welche nicht. Ich schimpfte sie und sagte ihr, sie müsse sie so nehmen, wie sie im Spender liegen, Montag morgen, montag mittag usw.usw. Sie sagte nur: "Ja mei, reg di ned so auf, i kannts ja a olle auf oamoi nehma, desweng gähts ma a ned besser, des is ois a Glumb, ausser de gelben, de schmeckan gor ned so schiach....." Seufz...

 

Was sollte ich da noch sagen? Erstmal durchschnaufen, dann musste ich lachen und sagen: "Du bist mir schon so eine. Eine ganz Bsondere"...

 

Das war sie auch. Eine ganz Besondere. Ich werde sie vermissen, ihr Lachen, unsere gemeinsamen Zigaretterl auf der Terrasse und ihren Husten, wenn sie rauchte. Ich werde ihre Sturheit vermissen, wenn sie spontan nein sagte. Da war dann auch kein Gegenargument mehr zugig. Ihren Kartoffelsalat, den ich nie so hinbekam wie sie, werd ich ebenso vermissen, wie ihre Sammelleidenschaft für Stofftaschen. Und ihre selbstgestrickten Socken, die sie an alle, die sie liebte verteilte, die werden mir auch fehlen.

 

Jetzt ist sie weg..... Für immer..... Ihr Bild wird immer in meinem Kopf bleiben und Ihre Stimme so lange wie möglich auf meinem Anrufbeantworter. In meinem Herz hat sie sowieso eine große Ecke dauerreserviert, schliesslich hat sie mir beigebracht, etwas zu werden, etwas zu sein, nämlich ein Mensch mit Herz, Gefühl und Verstand....

 

Danke Mama, Danke für deine Liebe, für dein Verständnis, für deine Neugier, für deine Erfahrung, für alles, was du mir beigebracht hast. Ich hoffe, der Boandlkramer hat Dich gut da oben abgeliefert. Der Tölzer Knabenchor singt Dir noch was zum Abschied. Laß Dir die Weisswürst schmecken und nörgel nicht rum, wenn kein Händlmeier-Senf da ist..., rät Dir

 

Dein Dich liebender Sohn und Kolumnist...

 

PS: Mein Dank geht auch speziell an Frank, der sie in ihren letzten Minuten begleitet hat sowie an alle, die mir und meiner Familie in diesen Stunden helfen, da sind und uns Kraft geben.

 


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Kommentare: 10
  • #1

    Frank (Mittwoch, 23 Mai 2012 18:50)

    Tja lieber Franz,
    ich kannte sie ja nur kurz, aber vieles davon habe ich kennengelernt, wie sie war. Sie war halt so und das hat sie zu dem einzigartigen Menschen gemacht, der sie war.
    Mir ist noch sehr bewußt, das der Verlust eines Elternteils sehr schmerzhaft ist, denn als mein Vater starb, den ich sehr lieb hatte und der mein bester Freund war, brach für mich damals eine Welt, nein, meine Welt zusammen. Jedoch muss man sich immer vor Augen halten, das es nicht in unserer Macht steht, was geschieht und wie es geschieht. Deine Mama, wenn ich das so formulieren darf, hat wie Du es bereits richtig erwähnt hast, den Abgang mit "Pauken und Trompeten" gewählt.
    Mögen wir sie in unserer Erinnerung so behalten, wie jeder von uns sie kannte, schätze und liebte.
    Ich bin mir sicher, das es ihr jetzt gut geht.
    Liebe Grüße....Frank

  • #2

    fliegender Maulwurf (Mittwoch, 23 Mai 2012 18:52)

    Lieber Franz, mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mutter. Dieses traurige Ereignis brennt sich ein bis Du, wie wir alle auch, selber diesen Weg antreten musst/müssen. Das einzige, was Deine Freunde für Dich tun können, ist Dich anlehnen lassen und zuhören. Es hilft.
    Wie schreibt Konfuzius:
    Leuchtende Tage.
    Nicht weinen, dass sie vorüber.
    Lächeln, dass sie gewesen.
    Liebe Grüße Josef

  • #3

    FRANZ (Mittwoch, 23 Mai 2012 18:55)

    Lieber Franz,

    das ist eine ganz außergewöhnliche Mittwochskolumne und ich möchte Dir dafür danken und Dir vor allem wünschen, dass Deine Gefühle für Deine Mutter noch lange nachklingen. Meine Mutter hat mich am Muttertag vor 15 Jahren verlassen und doch habe ich immer noch das Gefühl, dass sie irgendwo hinter einer Ecke lauert und auf mich aufpasst. Das ist ein gutes Gefühl.

    Und das mit der letzten Reise: ich bin immer mehr der Überzeugung, dass wir aus zwei Teilen bestehen: Körper und Seele! Und wenn die Seele sagt, ich gehe jetzt, dann hat der Körper einfach schlechte Karten. Und ich glaube auch, je älter man ist, um so mehr spürt man auch, dass man heim möchte und ich habe grad bei meiner Mutter gemerkt, wie leicht sie gestorben ist ohne großes Trara, einfach nicht mehr aufgewacht! Das wünschen wir uns doch alle.

    Das wollt ich Dir noch sagen und Dir einen lieben Gedanken schicken.

  • #4

    Emmi (Mittwoch, 23 Mai 2012)

    Lieber Franz,

    ich bin fest davon überzeugt das unsere Mütter immer noch ein Auge auf uns haben. Wenn es Dir nicht gut geht dann erzähl Ihr Deine Sorgen. Ich glaube bei mir hat es geholfen.

    Ich denk an Dich
    Michael

  • #5

    Trixi (Donnerstag, 24 Mai 2012 10:41)

    Mein lieber Franz,
    eine bessere Liebeserklärung an Deine Mutter konntest Du ihr nicht geben. Sie hat aus Dir einen besonderen Menschen gemacht. Du bist ehrlich, sensibel, einfühlsam und offen, was allerdings in der heutigen Gesellschaft leider nicht immer gefragt ist,aber solange es noch Menschen wie Dich gibt, ist noch nichts verloren.
    Ich umarme Dich
    Deine Trixi

  • #6

    Kathi (Donnerstag, 24 Mai 2012 11:41)

    Lieber Franz, ich kann mich dem bisher gesagten nur anschliessen, wir sind in Gedanken bei Dir & Deiner Familie und wünschen Euch viel Kraft in dieser schweren Zeit! Fühl Dich von uns Dreien gedrückt, hoffentlich bis bald, Deine Kathi mit Tobi & Anton

  • #7

    Bismarck (Donnerstag, 24 Mai 2012 12:00)

    Hi Franz

    Sorry to hear that from you... I was really shocked with that news... I know how hard that you've been through this past few days and my deepest condolences to you and to your family...

    I'll pray for her soul...

    Wish i was there to give comfort for you there!

  • #8

    Gunter (Donnerstag, 24 Mai 2012 20:10)

    Lieber Franz ..manchmal sind die Wege des Herrn zu verschlungen um sie zu verstehen u manchmal kann ein Tod Erlösung sein ...
    es ist sicher nicht einfach eine Mutter zu verlieren aber ich weiß was man ihr im medizin. Bereich zugemutet hat ....
    gönn ihr das Ausruhen wenn ihre Last zu tragen sie nicht mehr befriedigt hat
    Du warst ihr sicher ein guter Sohn u das ist es was zählt
    jeder Abschied ist die Gebu´rt der Erinnerung ..
    meine Worte umarmen Dich ......... Gunter

  • #9

    Uta (Freitag, 25 Mai 2012 10:36)

    Lieber Fanz,
    das ist eine wunderschöne Trauerrede, die Du da geschrieben hast. Obwohl ich Deine Mutter nicht kannte, habe ich ein sehr lebendiges Bild von ihr vor Augen.
    Sei umarmt

    Deine Uta

  • #10

    Peter aus WOR (Mittwoch, 30 Mai 2012 23:37)

    Hallo Franz,

    jetzt ging dann alles doch sehr plötzlich und auch sehr schnell. Gut für Muttern, schlecht für die Angehörigen.

    Heute hat sie ihre "letzte Ruhe" gefunden, oder was auch immer in solchen Momenten gesagt wird.

    Nach dem was Du alles über Muttern berichtet hast, bedauere ich sehr daß sich unsere Wege nie gekreuzt haben.
    Aber es gibt eben (viel zu viele) Dinge, die sich nachträglich nicht mehr ändern lassen.

    Sei sicher, Muttern geht es gut !

MITTWOCH ABEND, 16. MAI 2012

 

Schicksal im Alter

 

Als meine Mutter ins Krankenhaus kam, versuchten die Ärzte, etwas für sie zu tun, im engen Rahmen des Machbaren. Eine Krankenschwester sagte zu mir sinngemäß, dass sie die hektische Aktivität nicht versteht. Ich muss der Tatsache ins Auge sehen, dass meine Mutter schon sehr alt ist und in dem Krankenzustand müsste man doch auch mal mit dem Ende rechnen.

 

Das Verrückte ist, dass man das Leben oft erst dann so richtig zu schätzen weiß, wenn nicht mehr viel davon übrig ist. Am Anfang hält man alles für selbstverständlich, Glück, Genüsse, Spaß, davon ist scheinbar genug da, wenn nicht heute, dann morgen. Ein großer Irrtum.

 

Inzwischen glaube ich, dass viele von uns mit achtzig oder neunzig, sofern sie kein schweres Leiden haben, mehr am Leben hängen als mit zwanzig. Ich, auf halber Strecke, merke das auch schon. Eigentlich wird das Leben besser, so von der Einstellung her. Die meisten haben gelernt, mühsam und langwierig, mit den Unerfreulichkeiten der Existenz umzugehen und sich am Positiven zu erfreuen, aber kaum hat man es halbwegs kapiert, dann wird die Zeit auch schon knapp. Je höher die Nachfrage nach Leben, desto geringer das Angebot. Es müsste umgekehrt sein, man müsste mit der geistigen Verfassung eines Neunzigjährigen anfangen und sich dann im Laufe der Zeit seelisch in einen Zwanzigjährigen verwandeln. Der Abschied fiele leichter. Zwanzigjährige bringen sich relativ oft um. Neunzigjährige niemals, außer, sie sind schwer krank. Deswegen finde ich es richtig, um die wertvollen letzten Jahre oder Monate zu kämpfen, völlig egal, was Krankenschwestern oder Versicherungsmathematiker dazu sagen. 

 

Als meine Eltern zum vermutlich letzten Mal umgezogen sind und ein neues Leben anfingen, waren sie ein gutes Stück über sechzig und viele erklärten sie für verrückt. Lohnt sich das noch? Aber sie wollten eben aus dem Leben so viel wie möglich herausholen, statt herumzusitzen und auf den Tod zu warten. Sie feierten, aßen gut, schliefen wenig, tranken mehr Wein, als der Doktor empfiehlt, rauchten, solange es mit dem Herzen irgendwie ging und lebten überhaupt ziemlich ungesund und Vatern schaute – da versank ich als Junge manchmal vor Scham in den Boden – immer gern hübschen Frauen nach, keineswegs unauffällig. Wenn er sich besonders wohl fühlte, fing er an, halblaut zu singen, auch wenn Leute dabei waren. Wegen meines Vaters glaube ich daran, dass Lebenslust der Gesundheit ebenso zuträglich sein kann wie Askese. Viele Jahre vergingen.

 

Jetzt ist Muttern schwer krank und ich will nicht, dass ihr Leben aufhört. Im Krankenhaus kämpfte sie um jede Sekunde Leben und verblüfft die Ärzte, die sie schon zweimal aufgegeben haben. Ihr Herz hat noch zwanzig Prozent Leistungsfähigkeit, aber sollten sie ihr einen Schweinsbraten mit fettem Rand und ein Glas Rheingauer Riesling anbieten, dann würde sie sicher nicht Nein sagen.

 

Zum ersten Mal dachte ich daran, keine Kolumne mehr zu schreiben. Jeder hätte das akzeptiert, nur ich nicht. Es ist mir ein bisschen zur Pflichterfüllung geworden. Ich habe von meiner Mutter etwas gelernt. Disziplin, sich nicht hängen lassen, sich durchkämpfen, das war ihre Botschaft. Leider habe ich davon viel mehr mitbekommen als von ihrer Lebenslust. Aber noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, ihr ähnlich zu werden, vielleicht als alter Mann, meint

 

der Kolumnist

 

PS: Nachtrag am 19.05.: 3 Tage nach dieser Kolumne hat meine Frau Mama ihre letzte Reise angetreten. Danke, Mama, ich wünsch Dir eine gute Reise.

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 17 Mai 2012 01:25)

    Tja, wo fängt man da jetzt an, wie hört man auf ?

    Links steht der Spruch der Woche: Eines ist sicher, Nichts ist sicher. Außer daß wir ALLE sterben werden, hoffentlich nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann dann eben doch.
    Kam also die sehr kranke Dame aus dem Westen zum weisen Buddhisten im Osten und klagte, laut ihren Ärzten solle sie demnächst sterben. Sagt der Buddhist: Gute Frau, was regen sie sich auf? Wir alle sterben. Der eine eben früher, der andere eben später. Fortan lebte sie zwar nicht mehr allzulange, aber glücklich.

    Kluge Sprüche gibts natürlich zur Genüge.
    Nutze den Tag. Lebe jeden Tag, als wäre es der letzte. Mache Pläne, als hättest Du das ewige Leben...

    Eine Geschichte aus meinem Leben:
    Beim Frühstück ! sitzen wir zwei beide sowie mein Lieblingsneffe mit seinem damaligen Freund, dem Doktor.
    Sag ich also, meine Familie hätte Muttern mit entsprechenden Schmerzmitteln das Sterben ermöglicht. Gut, sagt der Doktor. Geht im mein Neffe an die Gurgel, ob er denn des Neffen sehr kanke Mutter auch in den Tod schicken würde. Nein sagt der Doktor:
    Die eine will sterben, die andere will leben.
    Aber eben auch in diesen für uns fürchterlichen Momenten gilt nicht, was WIR wollen.
    Die Frage ist, was will Muttern oder aber auch was ist in dieser beschissenen Situation das Beste für Muttern ?

    Es läßt sich halt nix so richtig vereinfachen. Ein 20-jähriger bringt sich um, ein 100-jähriger will das ewige Leben. Beide sind doof. Es gibt keine Schablonen, die man in dieser oder jener Situation so einfach zur Anwendung bringen kann.
    Es kommt immer auf den Einzelnen an. Wir sind ja nun mal Individuen.
    Aber wir sollten aufpassen, wenn es um andere geht nicht zum Egoisten zu werden.
    Ich plädiere für Schweinsbraten und Riesling.

    Hoffend, nicht allzusehr mißverstanden worden zu sein...

  • #2

    Martin :'-( (Samstag, 19 Mai 2012 15:55)

    Lieber Franz,

    zum plötzlichen Tod deiner Mutter möchte ich dir mein allerherzlichstes Mitgefühl aussprechen. Du weißt ja, dass du mich jeder Zeit anrufen kannst, wenn ich etwas für dich tun kann.

    Liebe Grüße
    Martin.

  • #3

    Heiner (Sonntag, 20 Mai 2012 10:41)

    Lieber Franz,
    dir und deiner Familie Trost, Kraft und Stärke in diesen Tagen!

    „Wie sollen wir es fassen, was nicht zu fassen ist? Es fällt uns schwer los zu lassen und doch bleibt keine Frist. Wir hätten so viele Fragen, wir brauchten doch noch Zeit. Wohin mit unseren Klagen und unserer Traurigkeit?

    Das Leben ist verflogen, der Tod trat ein mit Macht. Das Lächeln? Fortgezogen, erstickt von tiefster Nacht. In uns herrscht Leere, Schweigen. Wir können nichts mehr tun. Wozu dies tiefe Neigen? Warum dies Sterben nun?

    Viel schneller als wir ahnten, zeriss des Himmels Blau. Durchkreuzt ist, was wir planten. Die Welt scheint kalt und grau. Was sein wird? Wer kann´s sagen? O Gott, das Fragen quält. Hilfst du, das Leid zu tragen? Hast Du Trost, der jetzt zählt?

    Lass uns, Gott nicht versinken, der Schmerz ist übergroß. Dort wo wir stolpern, hinken, halt uns und lass nicht los. Lass uns darauf vertrauen, dass du das Leben birgst. Hilf uns, auf dich zu bauen, auf Segen, den du wirkst.“

  • #4

    Peter Priller (Montag, 21 Mai 2012 10:01)

    Lieber Franz!

    Wir denken an Dich ....

    Sei nochmal lieb gegrüßt von Peter & Roland

  • #5

    Frank (Montag, 21 Mai 2012 16:40)

    Lieber Franz,
    auch ich möchte hier offiziell Dir und Deiner Familie nochmals mein tiefes Mitgefühl zum Ausdruck bringen zum Tod Deiner Mama. Es hat sich so ergeben oder es hat jemand gegeben, das ich Deine Mutter in den letzten Monaten kennenlernen, schätzen und auch mögen durfte. Und ich hatte die Ehre, die Aufgabe und auch vielleicht das Glück der Mensch zu sein, der ihre letzten Worte hörte, ihre letzten Blicke sah und ihren letzten Atemzug spürte. Sie ist mir in den kurzen Wochen sehr ans Herz gewachsen und ich erlebte eine resolute, bestimmende und auch kluge sowie herzliche, liebende und gütige Frau. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, ich danke dafür, das ich sie kennengelernt habe und werde ihre letzten Sekunden niemnals mehr vergessen. Dir und Deiner Familie wünsche ich Kraft und Stärke, die kommenden schweren Tage zu durchleben und bin in Gedanken ganz fest bei Euch.
    Wo immer Deine Mama jetzt auch sein mag, sie hat Frieden, Ruhe und ist sicherlich glücklich.
    Alles Liebe...Frank

MITTWOCH ABEND, 9. Mai 2012

 

Herr, erleuchte nicht nur mich!

 

Hmmm, so Tage wie heute mag ich gar nicht. Lange habe ich darüber nachgedacht, über welches Thema ich heute mal schreiben will. So wirklich der Knüller ist mir dabei nicht eingefallen. Ein Freund meinte, ich soll doch mal über das böse böse Cholesterin schreiben. Was soll ich da schreiben? Das es böse ist?

Vor 20 Jahren wussten wir noch nicht mal wie man das Wort schreibt. Deshalb sind wohl auch so viele dran gestorben.

Nicht am Cholesterin, sondern an der bösen Auswirkung davon. Herzverfettung, Hirnschlagal oder was weiß ich nicht alles.

 

Ich könnte auch darüber berichten, dass Israel dem Libanon mit der totalen Vernichtung droht oder darüber, dass in USA 100 Millionen Mensch ohne Arbeit sind... Nein, will ich heut nicht. Eher erzähl ich noch von meiner letzte Fahrradtour und die Auswirkungen auf meine Gesäßknochen. Was? Interessiert Dich nicht?. Soll ich lieber über das Krankenhausleben meiner Frau Mama berichten? Hypokaliämie lässt interessante Halluzinationen zutage treten? Ach, interessiert Dich auch nicht. Was denn noch???

 

Die Verkleidungsaktionen der Deutschen Fahrradfahrer wäre mal ein Thema, oder die diesjährige Badehosenmode der Männer oder das Geschlechtsleben der Störche, nein?

 

OK, dann erzähl ich doch von der Tante meines Freundes. Die bringt manchmal so Dinge, die man eigentlich besser verschweigen sollte. Aber ich muss es erzählen, sonst platz ich, wenn ichs nicht weitersag. Der Mann von der Tante beklagte sich immer, daß seine Holde ein wenig, nennen wirs verklemmt ist, und daß die sonntägliche Wochenaktion um 08:15 immer im Stockdunklen mit bis über den Kopf hochgezogener Bettdecke stattfindet!!!

 

Ausgerechnet sie bekommt nun einen Vaginalpilz. Keine große Sache im 21. Jahrhundert. Doch für Tante Anne eine harte Nummer. Also macht sie sich vor dem Betreten des Badezimmers das Licht aus, greift sich im stockdunklen Bad die Tube und führt die Salbe ein.

 

Zufrieden macht sie das Licht wieder an und sieht beim Weglegen der Tube... "Mist! Ich habe die Wurmkur vom Köter erwischt!". Jetzt denkst Du sicher: Das ist nicht zu toppen? Aber sie rief meinen Freund an, mit der Bitte, seine Freundin möge sie doch am nächsten Tag zum Frauenarzt begleiten. Mein Freund hatte bei dem Telefonat eine blutige Backe bekommen, so sehr hat er sich auf die Backe gebissen, um nicht laut loszulachen.

 

Am nächsten Morgen sitzen also Tante Anne und die Freundin beim Frauenarzt. Hinter der Theke sitzen die 3 Arzthelferinnen und lächelten freundlich und machten einen sachlichen Eindruck. Die 3 Helferinnen verzogen keine Miene, nickten und hörten aufmerksam zu, bis zu dem Zeitpunkt, als die 3 wie auf Kommando aufstehen, sich um 90 Grad drehen und im Eiltempo den Raum verlassen. Tante Anne sagte dann nur noch: "Hallo........ hallo.........." drehte sich um und sagte zu der Freundin:  "Warum sind die jetzt so schnell weggegangen, ist denn schon Mittagspause.....?"

 

Und zum Lachen hab ich auch noch was gefunden: Kuckst Du:

 

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  • #1

    Till (Mittwoch, 09 Mai 2012 22:01)

    ...geile sau, dachte ich zuerst...... genialer Schauspieler.... hoffe ich jetzt....

    lach....

MITTWOCH ABEND, 2. MAI 2012

 

Keine Nachrichten sind die Besten

 

Ach, das wusstest Du schon? Warum liest Du dann immer noch Zeitung, hörst Nachrichten und schaust Tagesschau?

 

Ich mach davon jetzt mal öfter Pause. Doch, ja, weil ich einen neuen Wahlspruch für mein Gefühl entdeckt habe: Keine Nachrichten sind gute Nachrichten. Ich weiß, das geht nicht immer gut, und erst vorgestern habe ich mich wieder mal umfassend informiert, um was es in der Welt eigentlich geht. Ich wills gar nicht weitersagen, es ist echt Depression Stufe 7, wenn man sich mit den News der Welt auseinandersetzt. Ich hab das ganze ungefähr eine Stunde praktiziert, dann fiel ich in kurz in einen komatösen Zustand, erwachte wieder, holte mir einen Martini aus dem Kühlschrank und trank auf den Untergang. Ich weiß nicht, ob ich mich als Katastrophengeil bezeichnen würde, denn viele Menschen haben ja die Neigung, schlechte Nachrichten in sich aufzusaugen und dann über die Schlechtigkeit der Welt zu jammern, aber bei den Schlagzeilen der Printmedien wird man depressiv.

 

Jammern, hmmmm, wir hier tun das sowieso auf hohem Niveau, und wenn ich jetzt von Nachrichten erzähle, die jünger sind als eine Woche, dann jammerst Du auch nicht mehr, weil Du weißt, das der Zug nach "Grambach" schon längst auf dem Zielgleis ist. Ich darf das ganze aber nicht zu ernst nehmen, denn meine kleinen privaten Katastrophen sind mir weitaus näher als die Damoklesschwerter dieser Welt.

 

Meine Äuglein lasen folgendes in den Medien dieser Welt:

 

"Der IWF schliesst erstmals den Zerfall der Euro-Zone nicht mehr aus. Die EZB setzt gewaltige Finanzspritzen in das monetäre System. Die Banken im Süden taumeln nahe am Abgrund und die Deutsche Bank meint sogar, dass uns der Höhepunkt der Krise noch bevorsteht."

Die Finanzkrise hat Italien und Griechenland längst überrollt. Ich las eine Schlagzeile, dass sich in Italien immer mehr Menschen das Leben nehmen, weil sie verzweifelt sind und keinen Ausweg aus ihren Schulden mehr sehen.

Dann flog mein Auge noch an der Schlagzeile "Euro: Deutschland Austritt im Sommer?" vorbei, streifte die Headline: "Hedgefonds wettet auf Bankrott Deutschlands"

 

Andere Medien impften mein taumelndes Selbstbewusstsein mit dem Hinweis: "Spanien, der große Knall kommt nach der Präsidentschaftswahl in Frankreich", oder bleiben wir im  Süden - "Spanien kann Kredite nicht mehr bedienen".

Es geht immer nur ums Geld. Egal, ob in USA die Schuldentürme wie Babylonische Türme in den Himmel wachsen, oder Japan Billionenkredite am Laufen hat.

 

Die anderen Nachrichten, bei denen es mal nicht ums Geld geht, jedenfalls nicht vordergründig, waren auch nicht besser. Russische Kriegsschiffe seien auf dem Weg nach Syrien, Südkorea bringt Marschflugkörper in Stellung, Indien ist jetzt eine Raketenmacht und Israel veröffentlicht Pläne für den Angriff Irans.

 

Nachdem ich das alles gelesen habe, war mir schlecht. Also sicherheitshalber noch einen Martini auf den Untergang und dann las ich auch noch das:

 

"Wissenschaftler warnen eindringlich vor gewaltigen Sonnenstürmen" Ein Thema, mit dem sich deutsche Institutionen sehr wenig beschäftigen und deren Auswirkungen tatsächlich in der Lage sein können, ein Land lahmzulegen. Richtig lahmzulegen, einschliesslich des WWW. Sollte das der Maya-Wink sein?

 

Ich weiss es nicht, ich will eigentlich gar nichts mehr davon wissen. Lieber trink ich noch einen Martini und begrüsse den Untergang.

 

Prost Freunde! Schön wars!!

 

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  • #1

    Doris (Donnerstag, 03 Mai 2012 19:48)

    Keine Nachrichten - keine Kommentare ;-)

MITTWOCH ABEND, 25. APRIL 2012

 

AUSSORTIEREN

Es ist wie Weihnachten, oder Ostern. Jedes Jahr, oder ehrlich gesagt, alle drei Jahre ist es soweit. Der Kleiderschrank müsste aussortiert werden. Also geh ich an den Schrank und sortiere mal meine Pariser Fetzen - sprich meine Garderobe. Es gibt drei Kategorien: -Dableiben- -Geht gar nicht mehr- und -Vielleicht-. Es ist eigentlich komisch. Ich kaufe so gut wie nie Klamotten, aber der Schrank ist trotzdem Proppenvoll.

 

Ich führe jetzt eine klare Regel ein. 33 Perzent sollen raus, so wie im Schlussverkauf bei C&A. Was gar nicht mehr geht, sind Kleidungsstücke mit Löchern, Pullis im Endstadium der Verfilzung und solche Hemden, deren Kragen die Farbe hat wie der Urin eines Leberkranken. Schwer fällts mir allerdings bei Sachen, die noch ohne Makel sind, aber dem Lifestyle nicht mehr entsprechen. Aber kommt nicht alles irgendwann mal wieder? Ganz viel Schmerzen hab ich bei Hosen, die nicht mehr passen, warum auch immer. Ich tröste mich mit dem Gedanken, ich nehme bestimmt im Sommer wieder ab.

Dann seh ich immer wieder Hemden, die noch schön sind, aber die ich in den letzten 3 Jahren niemals anhatte. Vielleicht gefallen sie mir nicht. Hmmm, ist möglich. Aber wenn ich sie in der Aussortierhand habe, gefallen sie mir auf einmal wieder. Es gibt so viele Hemden, die mir sein 10 Jahren für einige Sekunden gefallen. Dann tu ich sie in den Schrank zurück, auch wenn sie mir 3 Jahre lang nicht gefallen.

 

Ich hab jetzt eine Lösung für mein Problem. Ich habe einen Keller. Da kann ich so Sachen hingeben, die Kategorie -Geht gar nicht mehr- sind. Zum Beispiel die weisse Stoffhose aus dem Lloret de Mar Urlaub 1980. Die ist so ausgeleiert, das ich noch 5 Kilo zunehmen könnte, oder das T-Shirt, wo University 1979 draufsteht. Wahnsinn, ich besitze Klamotten, die älter sind als meine Nichten. Jetzt wo ichs schreibe, erschreck ich darüber, aber was soll ich  machen, die sind noch tadellos... Die T-Shirts und die Nichten. Trotzdem kann ich sowas nicht mehr tragen, sonst seh ich aus, wie einer der Roadies von ACDC oder von ABBA.

 

Psychologisch gesehen, gibts 2 Ursachen für meine alten Klamotten. Entweder die steinzeitliche Variante des Jagens und Sammelns, bzw. Vorräte anhäufens. Oder doch die Sehnsucht nach Geborgenheit. Und da sind ein paar Geborgenheitsteile auch in meinem Schrank. Eben die Hose aus Lloret, mit der ich in der Disco Mr. Lloret geworden bin, oder mein blau weisses T-Shirt, mit dem ich in Mykonos total in Love war, oder meine Schuhe, mit denen ich auf den Ätna gelaufen bin. Saukalt wars, ich hab gefroren, aber ich wollte der Person, mit der ich unterwegs war, niemals zugeben, dass ich die falschen Schuhe anhatte.

 

Sollte ich mal einen superguten Tag haben, es draussen regnen und trotzdem 25 Grad haben, ich keinen Kaffee mehr im Haus haben sollte und mit Chips überfressen nicht schlafen kann, werd ich in den Keller gehen, 5 blaue große Mülltüten mitnehmen und die Sachen vom Schrank in die Tüten stopfen, mich ins Auto setzen und an den nächsten Kleidercontainer begeben. Vielleicht mach ich ja damit einem rumänischen Straßenjungen glücklich, oder ein chilenisches Waisenkind mit Übergröße. Ja, vielleicht muss ich den Gedanken etwas forcieren, mir Chips kaufen und den Kaffee ausgehen lassen.

 

Dann hätte ich auch im Keller wieder mehr Platz - Komisch, nicht?

 

Es grüßt

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Doris (Mittwoch, 25 April 2012 19:51)

    Deshalb ist der Keller tabu für ausrangierte Klamotten, ausrangiertes Geschirr, ausrangierte Frauen, ähhh, Bücher meine ich natürlich u.ä..

    Hier könnte übrigens dann eine Kolumne über den Zusammenhang zwischen dem Zustand von Kellern und der seelischen Befindlichkeit der jeweiligen BesitzerInnen folgen. ;-)

  • #2

    Peter aus WOR (Donnerstag, 26 April 2012 00:44)

    Wir haben gar keinen Keller! Aber die "Probleme" kommen mir doch sehr bekannt vor!
    Wir werden das jetzt mal ganz entschieden angehen!
    Und hinterher wird alles sein wie vorher.

MITTWOCHABEND, 18. APRIL 2012

 

Quaaak-Alarm

 

Es ist wieder soweit, bzw. eigentlich ist es ja schon wieder fast vorbei. DAS Gesellschaftsereignis des Jahres 2012. Tausende, ja Abertausende versammeln sich, um von der linken Strassenseite auf die rechte Strassenseite zu gelangen. Die Krötenwanderung 2012 ist im Endspurt..... Das sagen auch alle Naturschutzverbände.

 

Was mich persönlich so sehr wundert, ist das Engagement, welches um den Krötenzauber gemacht wird. Der Aufwand ist gigantisch. Man(n) und Frau arbeiten freiwillig oder bezahlt, um kilometerlange Zäune zu errichten, kleine Tunnels zu bauen und Sammelstellen einzurichten. Dazu werden auch Nachtwarnblinkanlagen aufgebaut, Warnbaken aufgestellt und sogar ganze Strassensperren für nächtliche Autofahrer errichtet, ist das nicht unglaublich? Zudem werden auch zahllose Verkehrsschilder extra für dieses Reiseevent gedruckt und aufgestellt. In dieser Wanderzone darf man dann meißt nur 50 statt 70 fahren, wobei ich mich frage, was das für einen Unterschied macht, wenn die Tiere mit 50 statt 70 unter den Gummi kommen?

 

Und kommt man doch mal des Nächtens an so eine hochgefährliche Gefahrenstelle, wo die Dicken kleinen und Großen lustiges Asphalthopping betreiben, sieht man Menschen in reflektierenden Warnwesten und gelben Eimerchen den Shuttlebus spielen, um die Kröten sicher und ohne große Gefahren von A nach B zu tragen.

 

Sicher arbeiten die Krötenträger ehrenamtlich, aber ich will nicht wissen, was das Ganze Gedöns an Kosten verursacht und ganz ehrlich gesagt: Ich versteh diesen Aufwand nicht so ganz. Das in unserem Land so ein Aufwand betrieben wird, ist nichts Neues. Die, Entschuldigung, häßlichen Froschlurche, die so interessante Namen wie Geburtshelferkröten, Europäische Schaufelfußkröte oder Wabenkröte haben, sind nicht grade eine Ausgeburt der Schönheit. Naja, ich zweifle nicht an den Nutzen, den die Tierchen haben, schließlich halten sie uns im Sommer die Mücken vom Leib, aber muss man das sooooo ausdehnen? Man könnte es noch ausdehnen, indem man die Anzahl der Toten und Verletzten erfasst.  Schwerverletzte könnte man dann in einer Froschklinik behandeln und später wieder ins gelobte Naß zurücktransportieren. Die frisch verschiedenen Kröten könnte man einem Restaurant gegen eine geringe Gebühr überlassen und Froschsuppe daraus kochen oder Schenkelchen kredenzen. Aber ich glaub, ich verwechsel da jetzt was. Froschschenkel sind was anderes als Krötenbraten.... Ich sollte mal den Koch meines Vertrauens fragen, oder vielleicht einen Metzger.

 

Jedenfalls denk ich mir so oft: Wenn in Altenheimen, Pflegestationen oder Krankenhäusern auch so viel Engagement herrschen würde, wäre meine kleine Welt wieder etwas mehr in Ordnung. So allerdings werde ich doch noch eine Zeitlang leise den Kopf schütteln, sagt

 

der Kolumnist dazu!

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Doris (Mittwoch, 18 April 2012 22:04)

    Mein erster Eindruck, wenn ich an einen Krötenüberweg komme, ist immernoch, dass da viele trockene Blätter auf der Straße liegen. Und was soll frau denn da nun machen, wenn sie an einen Krötenüberweg kommt: Anhalten und geduldig warten, bis alle drüben sind? Ordentlich hupen, auf dass die Kröten aus dem Weg sprängen? Anhalten, aussteigen, einsammeln und rübertragen? Anhalten, einsammeln, in die Taschen stopfen und den nächsten Einkauf damit bezahlen? Oder doch möglichst langsam darüberhinwegrollen, damit die Kröten so richtig was davon haben? Gar nicht erst losfahren und den Stammtisch in Weilheim verpassen? Ich weiß nicht, manchmal sind der menschliche Teil der Natur und deren (größerer)Rest nicht kompatibel.

  • #2

    Peter aus WOR (Mittwoch, 18 April 2012 23:49)

    Danke sehr für den Hinweis auf die Kröten. Loretta hatte mich ja gebeten ihn viell am Freitag abzuholen. Die goodste hat aber nicht berücksichtigt, daß ja alle Zugangsstraßen wegen diversen Krötenwanderungen Verkehrsbeschränkungen unterliegen oder gänzlich gesperrt sind.
    Dabei gibt es auf seiner Insel selber gar keinen Teich, in den die Frösche vor Übermut springen könnten. Oder hat er viell vor lauter Langeweile mittlerweile einen solchen im Garten angelegt ?
    Selbstredend werde ich ggf meine ständig mitgeführte Warnweste warnblinkend anlegen und jeden Frosch/Kröte persönlich ans andere Ufer der Staße bringen. Und küssen! Irgendwo muß er doch sein - DER PRINZ !?

  • #3

    Gunter (Donnerstag, 19 April 2012 21:49)

    Lb.Doris... wie recht Sie doch haben.. man hat in Hinblick auf die Betreung älterer Menschen in Pflegeheimen den Eindruck Kröten sind um ein Vielaches wertvoler als eine Generation die den Krieg überlebt hat u mit Null begonnen hat ... aber was tut man nocht alles für eine gesunde Umwelt ..das Verdienst der Grünen u Co

  • #4

    Doris (Mittwoch, 25 April 2012 19:34)

    Wow, ich werd' gesietzt. Das bin ich in diesen Kreisen gar nicht gewöhnt. Aber doch, sehr sympathisch, Herr Gunter.

MITTWOCH ABEND, 11. APRIL 2012

 

Oster - Nachlese

 

So! Die Eierparty ist vorbei. Ich habe am Samstag noch den Fehler gemacht und war beim Einkaufen. 3 Stunden hab ich insgesamt gebraucht, um meine Getränke, mein Brot und meine Wurst und Käsesachen einzukaufen. Bei Aldi war ich auch. Und da war Endzeitstimmung angesagt. Drahtwägelchen voller Delikatessen und Osterartikel wurden aus dem Laden rausgeschoben. Trotzdem lagen um 13:00 Uhr immer noch Kiloweise - was sag ich - Palettenweise die Ostereier, Schokohasen und Krokantstangen in den Schütten.

 

Auch Eier - sowohl bunte als auch weisse - waren noch in jeder Menge und Art vorhanden. Freilaufende, Bodengehaltene, Biologische ohne Dioxin und regenbogenfarbene. Alles noch da! Und da taucht jetzt bei mir die Frage auf: Was machen die mit den ganzen übriggebliebenen Osterhasen, hä? Kann mir einer mal darauf eine stimmige Antwort geben? Sooo viel Schokohasen werden nach Ostern ja wohl doch nicht mehr übers Ladenpultl gehen, oder. Stimmt am Ende die Geschichte, dass die wieder ins Krematiorium kommen, ihr Lebenlicht aushauchen, die Ohren abfallen und sie nach 3 Tagen als Weihnachtsmänner wiedergeboren werden???

 

Zudem ja jetzt nur bei MEINEM Aldi ein paar Tonnen Hasenartikel standen, Aldi hat ja doch ein paar Fillialen. Und bei Lidl oder Netto siehts wahrscheinlich auch nicht anders aus. Also stell ich mir vor, wenn man die Osterhasis hintereinanderreihen würde, kämen die dann nur bis Berlin oder doch bis Moskau? Alles so Fragen, die im Prinzip nicht wirklich wichtig sind oder sich auf den Fortbestand der Menschheit auswirken könnten, aber doch interessant, wie ich finde.

 

Nun denn. Die Eierschlacht ist vorbei - wir sind wieder minimo 2 Pfund schwerer geworden, haben 3 Kariesteufel mehr in der Essleiste und werden 4 Wochen brauchen, um die Bikinifigur wieder zu erreichen. Von den 50 Cholesterinpunkten erzähl ich jetzt nix, aber das interessiert eh nur den Arzt bzw. die Pharmaindustrie.

 

Ich mach mir wieder viel zu viel Gedanken, obwohl ich kein einziges Ei gegessen habe. Egal, ich wünsche trotzdem eine schöne Nachosterwoche!

 

Der Kolumnist

 

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  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 12 April 2012 00:36)

    "Kein einziges Ei gegessen"
    Man sollte auch tunlichst nicht jedes Ei essen, welches man hie und da findet. Man weiß ja nicht....
    Nach Ocktern werden die Hasis auf die Hälfte reduziert. Kriegt man dann mehr Schokolade fürs Geld, als wenn man es tafelig erwerben würde? Fragen über Fragen.
    Mein Mann hat mir auch einen "Hasen" ins Nest gelegt. Er muß aber im falschen Geschäft gewesen sein! Der Hase war ein Bärli. Genickbruch hatte er auch noch. Wann haben die Bärlis eigentlich Saison ? Immer wenn Nikolausis UND Osterhasis vergriffen sind, wahrscheinlich. Aufgefr.. war er jedenfalls schnellstens.

MITTWOCH ABEND, 28. MÄRZ 2012

 

Die Zeit der Veränderungen

 

Letzte Woche hat der offizielle Frühling begonnen, da hat die Sonne den Äquator durchwandert. Tja, jetzt haben wir  schon fast drei Monate geschafft, ohne dass größere Probleme aufgetaucht wären. Aber das scheint wohl nur so zu sein, denn hinter den Kulissen, unbemerkt von der Öffentlichkeit braut sich was zusammen. Die Summen, mit denen Staaten und Banken gerettet werden müssen, haben schon lange die nachvollziehbare Grenze überschritten und werden jede Woche höher.

 

Wir wissen alle, dass diese Beträge auf Schulden aufgebaut werden. Schulden, für die die Schuldner, die Kreditgeber und die Bürgen haften. Irgendwie eindrucksvoll, wie sich dieses System selbst vernichtet. Irgendwann in naher Zukunft machts puff und dann verändert sich gewaltig was!

 

Wir befinden uns in einer Zeit großer Veränderungen. Wobei diese auch zweideutig zu sehen sind. Nicht nur jene metaphysischen Veränderungen, die oft als esoterischer Schmarrn abgetan werden. Aber ich glaube, dass eben diese Veränderungen den Übergang von einem materiellen in ein geistiges Zeitalter alte Stukturen zusammenbrechen lassen und dann erst etwas neues beginnen wird. Ansätze sind schon durch gigantische Umverteilung von Vermögen im Gange. Lobbygesteuerte Marionettenpolitiker erlassen Gesetze und Verordnungen, die an einen undurchdringbaren Dschungel erinnern. Sogar Juristen schütteln über einige Gesetze und Verordnungen hilflos den Kopf.

 

Argumentiert wird immer mit dem gleichen: Kampf gegen Terror, gegen Schwarzgeld, gegen Steuerhinterziehung und Kinderpornografie. Und man sieht, es klappt ja auch hervorragend, die Medien bzw. die 20:15 Vorstellungen sagen es uns Tag für Tag. Die "Agentur der Angst" macht beste Arbeit und zurechtgebogene Statistiken und Studien tragen ihren Teil dazu bei mit dem Satz des Jahrzehnts: ...wenn Du nichts zu verbergen hast, hast Du auch nichts zu befürchten.... und das glauben die Obrigkeitshörigen und rutschen wunderbar rein in die totale Kontrolle, in die totale Überwachung.

 

Den meisten fällt das kaum auf, weil sie in ihrem Hamsterrad damit beschäftigt sind, einfach nur zu laufen, immer schneller zu laufen.....

 

Und so lassen wir uns benebeln, durch total verblödendes Entertainment des TV's, durch eine Manie des Markenbewusstseins und das Hamsterradversprechen der Kredite und Leasingverträge, der ewige Wunsch nach mehr, mehr, mehr. Ich hoffe, dass es mehr Leute gibt, die dazu STOP sagen, das sogenannte Spiel nicht mehr mitspielen und merken, was mit uns gemacht wird.

 

Dann geschehen auch die Dinge, die nötig sind. Wirkliche Veränderungen, ein neues menschenwürdigeres System, alte Werte, die jahrtausendelang funktionierten, Moral, Nächstenliebe, Zufriedenheit!!! Schleichend wird das nichts, es wird so sein, wie bei einem PC. Bevor man ein neues System aufsetzt, wird die alte Festplatte platt gemacht und das Neue kann installiert werden.

 

Hoffen wir, dass der Absturz nicht zu hart wird, wünscht

 

der Kolumnist

 

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  • #1

    Doris (Mittwoch, 28 März 2012 21:01)

    Daß etwas Neues kommt und daß wir in einer übergangszeit leben, da stimme ich Dir zu. Ich spreche in Anlehnung an Ina Praetorius gerne von Postpatriarchat, in dem wir schon drinstecken, weil die alte patariachale Zeit so schön zerbröselt.

    An einen "Übergang von einem materiellen in ein geistiges Zeitalter" mag ich wiederum nicht glauben, das wünschen sich allerdings die selbsternannten Herren der Welt schon seit der Zeit der griechischen Antike. Und ich frage mich, was bloß so schlimm ist an der Materie. Warum haben die Denker, die in unserer Kultur männlich sind, nur solche Angst vor der Körperlichkeit? Warum wird nach wie vor die Tatsache verdrängt, daß wir alle aus einem mütterlichen Körper stammen und irgendwann mal zu Staub, Asche, Erde zerfallen? Na, ich seh' schon,daß führt gerade etwas zu weit. Ich gehe morgen auf eine Beerdigung, da läßt sich wunderbar über die Abhängigkeit des Geistigen vom Körperlichen nachdenken. Ich jedenfalls habe den Eindruck, daß es gerade deshalb scheppert im Weltengetriebe, weil wir die Matierie, d.h. die Erde, aber auch uns selbst als köperliche Wesen, zu sehr vernachlässigen.

MITTWOCH ABEND, 21. MÄRZ 2012

 

Kühlschränke haben Intimsphäre

 

Seltsame Überschrift, oder?

Aber wir, meine beste Freundin und ich, hatten letzte Woche genau dieses Thema zum Kaffee. Irgendwann kamen wir auf Kühlschränke zu sprechen und sie meinte: "....mir ist das unangenehm, wenn jemand ungefragt an meinen Kühlschrank geht, ihn öffnet und etwas herausnimmt...." Ich dachte kurz über ihre Äußerung nach und stellte dann mit Erstaunen fest: Ja, mir geht es genauso... und ich wusste anfangs nicht mal, warum. Wie geht es Dir dabei, wenn ein Fremder in Deine Küche geht und an den Kühlschrank langt? Was fühlst du da?? Überleg doch mal, hör mal tief in Dein Innerstes rein.......

 

Nach längerer Diskussion kann ich jetzt sagen: Klar, jetzt versteh ich es. Setzen wir doch mal den Kühlschrank - in dem Nahrung lagert - mit unserem Körper gleich. Das, was da aus dem Kühlschrank kommt, geht mit kleinen Umwegen über Kochtopf, Backofen oder Mikrowelle (mag ich ja gar nicht) in unser Innerstes, in die Gegend des Solarplexus, passiert dann den halben Körper, um dann irgendwann wieder ausgezuzelt aufzutauchen. Und an unser Innerstes lassen wir doch selten jemand heran. Jemand, den ich nicht so gut kenne - oder sagen wir mal als Bekannten einstufen würde geht an meinen Kühlschrank. Wenn ich das sehe, krampfen sich meine Eingeweide zusammen und als erstes denke ich: ....oh oh, was entdeckt er jetzt für Schätze...... 

 

Nun, ich gebs offen zu, es ist schon mal möglich, dass ich in den unendlichen Tiefen meines 3*** Restaurantkellers schon mal das eine oder andere Joghurt drin stehen habe, wo ein Lebensmittelkontrolleur die Hände über den Kopf zusammen schlagen würde, weil er schon 10 Tage abgelaufen ist. Oder ein Käse, der mehr schimmelt, als auf der Packung draufsteht. Aber ich lebe immer noch, obwohl ich diese Sachen gegessen habe. Schließlich will ich mich so wenig wie möglich an der Schlagzeile: "11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr im Müll" beteiligen möchte, aber das ist ein anderes Thema.

 

Wie gesagt, vor der unangemeldeten Kontrolle eines Bekannten ist man nie gefeit. Da schlägt das kleine Glöckchen namens Schlechtes Gewissen Alarm und man denkt: Was findet der alles...??? Aber diese Reaktion ist ganz normal, hab ich mir jetzt sagen lassen. Da der Kühlschrank unser Innerstes representiert, haben wir Angst davor, jemand könnte unser wahres Ich entdecken. Dass das im Kühlschrank liegt, ist mir bis dato ein Rätsel. Ich vermute ja, es hängt mit einer Ur-gentechnischen Denkweise zusammen.

 

Wenn vor 243 Leben, als wir noch in der Steinzeit Mammuts mit der Hand fangen mussten, diese zerteilt haben und mühsam ohne Einkaufswagen in unsere Wohnhöhle schleppten, waren wir glücklich. Kam ein Neandertaler vom Nachbargral rüber zu uns, bekamen wir logischerweise Angst, er könnte uns den/das Mammut wegfuttern und wir müssen kommenden Winter verhungern. Diese Denke hat sich tief in unserem Innersten verankert und deshalb kommen heute noch Ängste aus der Steinzeit unbewußt in unser Gehirn gekrochen, wenn Freunde oder Bekannte an meinen Kühlschrank gehen.....

 

So - ich schau jetzt mal nach meinen Schätzen im Kühlschrank und dann geh ich vielleicht einkaufen - falls Besuch kommen sollte, meint

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Peter aus WOR (Donnerstag, 22 März 2012 01:16)

    Also, unser Kühlschrank hat eher wenig Berührungsängste. Ist eh nie viel drin. wegen dem MHD. Wir essen das lieber rechtzeitig auf. Kann man auch sehen.
    Wenn der Franz aber tatsächlich noch einen 3*** in seiner Küche haben sollte, gibt dies zu denken. Der gehört ins Museum. Für einen eventuellen Ersatz wende man sich bitte an den Händler des Vertrauens....

  • #2

    Klausi (Donnerstag, 22 März 2012 09:44)

    gefällt mir sehr ! Meiner hat keine privatsphäre kann jeder reinsehen, alles frisch aus Weilheim vom Biomichl - www.biomichl.de

    Bussi Baba

  • #3

    Doris (Donnerstag, 22 März 2012 22:49)

    Meine BesucherInnen sind grundsätzlich so wohlerzogen, daß sie nicht ungefragt den Kühlschrank öffnen, engere FreundInnen dürfen sich selbst bedienen, damit hab ich kein Problem, im Gegenteil. Und viel zu rauben gibt's auch nicht. Bei mir wundern sich BesucherInnen meist über die Übersichtlichkeit, die in meinem Kühlschrank normalerweise herrscht. Ob sich daraus nun unbedingt Rückschlüsse über meinen Seelenzustand ziehen lassen? Ich weiß nicht. Ich koche halt unter der Woche nicht gerne. Und eine Vorratshaltung ist in der Nachbarschaft zweier Supermärkte nun wirklich nicht nötig.

    Ich geh aber gerne mal gucken: Hmm, Käse? Vorhin zusammengegessen, Wurst? Schon länger nicht mehr gekauft. Vier Eier. Ein angebrochenes Glas Gurken, tadellos, und ein Glas Rote Beete, Ketchup, zweimal Senf, Tomatenmark, Majo, Leinöl, 2 Flaschen alkfreies Bier, ein Stück Butter, Margarine, Sahne, etwas Rukola und eine Frühlingszwiebel. Naja, unangemeldeter Besuch kriegt halt Butterbrot rotweiß. Im Tiefkühlschrank ist auch nicht viel. Ich kaufe meist am Wochenende ein und dann so, daß ich alles im Laufe der folgenden Woche aufesse. Unangenehm wird mir der Blick von BesucherInnen in meinen Kühlschrank nur, wenn er schon lang mal hätte gereinigt werden müssen ;-)
    Ansonsten gab es in der Bloggerszene mal diese Aktion: http://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2011/07/im-kuhlschrank.htm
    Siehe auch hier:
    http://www.markmenjivar.com//projects/you_are_what_you_eat

  • #4

    Till (Freitag, 23 März 2012 18:37)

    ...jetzt wird es spannend: ich hatte mal eine Ernährungslehrerin, wau, die konnte Referate halten, aus dem Kopf heraus, ein super geniales Wissen! Aber sie hat uns auch erzählt, das sie ihren Kühlschrank als Versuchslabor missbrauchte.... z. B. was passiert mit einem Ei, das dort ein Jahr lang im Kühlschrank liegt.... na, wer weiß es....???

    Liebe Grüße

    Till

MITTWOCH ABEND, 14. MÄRZ 2012

Wenn die Seele Trauer trägt

 

Diesmal zur Abwechslung mal ein schweres Thema. Als Stichwort sag ich nur Depressionen. Oft verkannt und noch immer ein gesellschaftliches Tabuthema. Letztens ist mir dazu ein Blogeintrag in die Hände gefallen, den ich hier gerne mal wiedergebe. Einfach dafür, um auch Laien zu zeigen, dass Depressionen nicht nur einfach eine seelische Verstimmung ist, sondern auch als Seelenkrebs bezeichnet werden darf/kann.


Der nachfolgende Blog ist nicht für zart besaitete Seelen bestimmt!

 

Seelen-Krebs

 

Diagnose Seelenkrebs. Seelenkrebs ist meine Krankheit,  mein Schicksal, ist mein sein. Seelenkrebs sieht man nicht, man fühlt es. Seelenkrebs frisst mein inneres, keine Chemo, keine Tabletten, nichts hilft dagegen und am Ende ist er vielleicht sogar tödlich, so wie Krebs eben ist. Tödlich, schleichend, gemein und hinterhältig. Metastasen überall, Metastasen, dass sind die körperlichen Beschwerden. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, ganz gleich welche Schmerzen, doch es sind Metastasen, festgefressen in meinem Körper, auch nicht therapierbar, lindernd doch nicht änderbar. Mein Krebs - Er nimmt mir die Luft zu atmen, nimmt mir den Halt im hier und jetzt. er isoliert mich, lässt mich allein, zwingt mich zur Einsamkeit. Wie soll man ihn auch erklären diesen Krebs der Emotionen, der Seele, der Psyche? Er wird nicht ernst genommen, Seelenkrebs nimmt niemand ernst. „stell dich nicht so an“, „du musst postitiv denken“, „raff dich doch mal auf“, „alles geht wenn man nur will“, „du übertreibst mal wieder“, „du bist zu emotional“, „du bist zu kalt“. Ja verdammt, natürlich bin ich all das, ich bin krank, habe einen Tumor in mir.

 

Ich habe gekämpft. Monate, Jahre, doch all das kämpfen bringt nichts. Dieser Krebs ist nicht sofort tödlich, langsam und schleichend zieht er sich durch den Körper, langsam und still breitet er sich aus. Gesprächstherapien – ganz nett, eine ganz nette Abwechslung zu dem ansonsten so grauen Alltag, doch auch nichts wirklich mit sich bringendes. Der Therapeut sitzt die zeit ab während man selber spricht, hört zu, manchmal ein ja, ein nein. Doch auch er versteht diesen Krebs nicht, er kann ihn nicht heilen, denn heilen kann man ihn angeblich nur selber.

 

Ich will es nicht mehr, ich bin es Leid ihn heilen zu wollen und festzustellen daran zu scheitern. Ich bin es leid meine kraft zusammenzunehmen, aufzustehen um festzustellen das ich ohnehin wieder falle. Ich bin es leid zu kämpfen während um mich herum vielen alles nur so zufliegt. Ich hasse diesen Krebs, er hat mein Leben zerstört. Die Ursache des Krebses hasse ich langsam aber sicher noch mehr. Nichts als Erwartungen, Erwartungen wie „du wirst wieder gesund“. Leck mich. „Du hast mich krank gemacht, ich muss das bekämpfen was du kaputt gemacht hast“.

 

Ein Tumor in meiner Psyche, Metastasen in meinem Körper und die Sucht danach die Leere zu stillen die dieser Tumor verursacht. Weinen. Der Tumor wächst, er nährt sich davon, nährt sich von jeder Begegnung, lacht in sich hinein während ich immer stumpfer werde. Die Welt immer weniger wahrnehme weil es zu mühsam ist, weil Gedanken zu anstrengend werden. Er freut sich, freut sich wie ein kleines Kind das ein spiel gewonnen hat. Verfluchter Tumor ich hasse dich, doch mein hass stärkt dich – mir egal. Ich hasse dich trotzdem.

 

Sie haben diese Krankheit, sie sind sie nicht. HA, ein Gerücht, natürlich bin ich sie weil sie in mir ist weil sie mein Begleiter ist weil sie mich dinge tun lässt die ich tue, weil sie mich zerstört und so wird dieser scheiß krebs zu einem teil von mir, von einem kleinen und doch nicht unwesentlichem teil meiner selbst. Also bin ich es doch, letztlich bin ich es.

 

Verhaltensänderungen, verflucht, weiß denn keiner wie schwer es ist sein, über jahrelang perfekt einstudiertes verhalten, zu ändern? Weiß denn keiner das es einem sich aufgeben gleichkommt, das es ein sich verlieren ist in einer Welt die die Herrn Psychiater und Psychologen als so sinnvoll ansehen? Überbezahlte Fachkräfte sitzen vor einem, behaupten zu verstehen doch im grunde verstehen sie nichts, nichts von dem was meinen Tumor nährt. Sie verstehen es einfach nicht. Niemand versteht es, auch ich verstehe es nicht, doch es ist egal ob ich es verstehe, ob andere es verstehen. Es ist nicht relevant, gleichgültig ist es, denn es ist was es ist….

 

Seelenkrebs….

 

Sicher fragst du jetzt, warum stellt denn der Gartenberg sowas in seine Kolumne? Weil ich darauf aufmerksam machen möchte, daß Menschen mit Depressionen nicht einfach nur seelisch problematisierte Alltagslaunen haben, ein klassisch neudeutsches "Burnout" als Gesellschaftsfähiges Wort deklariert haben um damit um Akzeptanz und Toleranz bitten. Depression ist eine Krankheit. Man sollte das akzeptieren und offen darüber sprechen. Über Krebs spricht man ja auch.

Ich weiß leider nicht, wer diesen Blog verfasst hat, jedoch ist er mir sehr sehr nahe gegangen und ich kann nachvollziehen, was in diesem Menschen vorging, als er es zu Papier brachte. Ich hoffe nur, er oder sie hat den Seelenkrebs besiegt, seine Zellen soweit gebracht, daß sie den Kampf gewonnen haben gegen diesen grausamen Zustand der Seele, die Trauer trägt.

 

Licht und Liebe wünscht

 

der Kolumnist.

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Kommentare: 5
  • #1

    fliegender Maulwurf (Mittwoch, 14 März 2012 19:58)

    Hallo, ja es ist erschütternd, traurig und doch - leider - völlig normal. Es ist Teil des menschlichen Alltags. Deine Kolumne erinnert mich an diesen Umstand und ich komm schon etwas ins Grübeln. Warum wirft sich jemand vor einen Zug, wieso betrinkt sich jemand so sinnlos, oder der Kollege der, wie man es in der Presse lesen konnte mit 2 Promille einen Zug gesteuert haben soll. Wieso, wieso, wieso. Es gibt noch viele unerklärbare Beispiele. Danke für diese Kolumne, die mich mal wieder schlicht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat und ich danke Gott, meinen Freunden und Bekannten, die auf ihre Art und Weise das Richtige tun, um bei mir einen Seelenkrebs erst gar nicht entstehen zu lassen. Denn gefeit ist niemand davor,ob jung, ob alt.
    Übrigens passt diese Kolumne perfekt in die derzeitige Fastenzeit - ganz im Gegensatz zum Starkbieranstich.
    Liebe Grüße Josef

  • #2

    Peter barberino (Mittwoch, 14 März 2012 22:14)

    Warum wir Krankheiten bekommen, wissen wir nicht. Aber es wird immer so sein. Warum wir über Krankheiten nicht reden und warum manche Krankheiten "salonfähig" sind und andere nicht - Fehlleistung der Zivilisation: Depression ist allgegenwärtig, HIV ist allgegenwärtig, Suchterkrankungen sind allgegenwärtig, Schizophrenie ist allgegenwärtig, Geschlechtskrankheiten sind allgegenwärtig ... aber all diese Krankheiten (und ein paar mehr) sind nicht "nennbar". Das ist der Wahnsinn. Das isoliert und erzeugt neue Krankheiten ... Dass viele Betroffene dazu stehen und nach außen gehen verdient Achtung. Dass es manche nicht schaffen, verdient Verständnis. Aber a l l e können beitragen zu einem Klima, in dem es leichter wird ...

  • #3

    Peter aus WOR (Donnerstag, 15 März 2012 01:10)

    Peter aus WOR darf ich ja eigentlich nicht mehr verwenden, bin ich ja nicht der einzige Peter hier.
    Ja, etwas an seinem seit geraumer Zeit eingeprägten Verhaltensmuster zu ändern, ist verdammt schwierig. Wer -wie ich - ca 35 mal aufgehört hat zu rauchen, weiß wovon er spricht.
    Aber wer soll an meinem Verhalten etwas ändern, wenn nicht ich höchstpersönlich !? Kein anderer wird es für mich machen !
    Zugegeben Bagatelle, aber ich erzähls trotzdem. Letzthin nervte mich ein Nerv und ich ging zum Onkel Doktor. Ich sagte ihm, er müsse unbedingt etwas für mich tun, sonst müßte ich es womöglich noch selber machen. Er lachte und sagte, er könne mir Krankengymnastik verschreiben. Dann würde jemand an mir herumkneten. Die Lösung aber wäre, ich müßte selber etwas tun um den Nerv in seine Schranken zu weisen.
    Ich hab mir also dann doch lieber die Gymnastik verschreiben lassen. Da war ich dann gestern auch. Nun, man hat versucht mir einige Übungen zu zeigen, die mir helfen könnten. Igendwie aber hat sich bei mir der Eindruck festgesetzt, man wäre eher an einer langfristigen Geschäftsbeziehung interessiert.
    Sprich: Der Peter hat jetzt wieder den "schwarzen" Peter in der Hand. Heißt also dann doch wieder: Kümmer Dich selbst um dich, ein anderer tut`s nicht wirklich.
    Der Maulwurf bedankt sich bei Gott, seinen Freunden und sogar bei seinen Bekannten...
    Aber scheins gibt es auch Leutz, die sich dann erst recht in ihr Schneckenhaus zurückziehen?
    Nein, nein ich meine niemanden Bestimmten, niemals nicht.



  • #4

    Heiner (Donnerstag, 15 März 2012 16:53)

    Diese Kolumne macht nachdenklich, schreckt auf...... . Wüstenjahre oder lange, dunkle Nächte meiner Seele habe ich überreich durchlitten . Da kenne ich mich aus! Irgendwann ging es nicht mehr weiter – mein einziger „Ausweg“ ein Suizidversuch der (so dachte ich in den folgenden Jahren oft) leider misslang. Heute bin ich froh und dankbar, dass er nicht gelungen ist! Ich hatte das unwahrscheinlich große Glück nach Irrungen und Wirrungen – die über Jahre gingen - an eine sehr gute Therapeutin zu geraten. Trotzdem war die Therapie eine langwierige und schwere Zeit. Nach scheinbarer Besserung, erfolgten wieder Rückschläge; wie ein Kartenhaus fiel immer wieder Alles in sich zusammen.... . Aber irgendwann konnte ich meine Weichen neu stellen; langsam und zaghaft traute ich mir immer wieder Neues zu, legte Altes ab, schöpfte neuen Mut. In diese Zeit fiel meine Kontaktaufnahme mit dem Schutz.eV in Tölz, welch ein Gewinn für mich! Durch einen „Rückschlag“ total verängstigt und erschüttert wollte ich mit einem mir bekannten, sehr guten Seelsorger sprechen. Aber es sollte ganz anders kommen. Es war Urlaubszeit, und „nur“ ein indischer Aushilfspriester war da. Obendrein war er der Deutschen Sprache nicht ganz mächtig. In seiner regelrechten Hilflosigkeit zitierte er einen Teil des aktuellen Sonntagsevangeliums: Markus, Kapitel 4, die Jünger im Sturm..... »Warum habt ihr solche Angst?«, fragte Jesus. »Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen?« Wie ein Blitz traf mich diese mir gut bekannte Bibelstelle. Jetzt musste auch noch mein Glauben auf den Prüfstand: bekenne ich nur mit dem Mund, oder glaube ich mit dem Herzen – vertraue ich... . Eine weitere Türe war für mich geöffnet – der indische Aushilfspriester hat dies vollbracht. Alfred Böswald bezeichnet in seinem Buch „Die Dämonen die Krank machen“ Angst, Schuld und Abhängigkeit als die „Krankmacher“. Da ist was Wahres dran. Besonders die Angst und die Abhängigkeiten haben mein Leben regelrecht kaputtgemacht. So musste ich fast bei „Null“ wieder anfangen, mit allen Konsequenzen. Dabei lernte ich, dass weniger oft mehr ist. So möchte ich jeden Mut machen, der weiß wie es sich anfühlt, „wenn die Seele Trauer trägt“; man kann den Durchbruch schaffen. Aber diesen „Durchbruch“ muss man selber schaffen, es kann sein, dass es lange dauert und sehr schmerzhaft ist, aber es gibt Auswege, es gibt Menschen die einen wie durch ein kleines Wunder zur Seite gestellt werden, die einen begleiten, die da sind. Und die Mühe und der Kampf lohnt sich; irgendwann singt und schwingt die Seele wieder – und die Trauer ist verschwunden. Und heute bin ich dankbar und zufrieden, durfte so viel Schönes erleben, durfte viele neue Freunde kennen lernen. DANKE!

    Heiner

  • #5

    Emmi (Mittwoch, 21 März 2012 20:02)

    Ein sehr Wichtiges Thema!!!!

    Danke an den Schutz e.V. und den Sammtisch in Weilheim, dort gibt es Menschen die so feinfühlig sind und ein Gespür für Menschen haben. Die Anrufen, Mailen oder einen Aufmuntern wenn es am schlimmsten ist.
    Es verstehen auch nur Menschen die diesen Seelenkrebs selbst verspüren.

    Michael

MITTWOCH ABEND, 7. MÄRZ 2012

 

Stolz ist was anderes...

 

Können wir noch Stolz besitzen? Irgendwie verdächtige ich die evolutionäre Entwicklung, dass sie einen Fehler im System eingebaut hat.  Denn irgendwie sehe ich einfach einen Verlust vom Gefühl einer Volkszugehörigkeit, von Familie, sowie durch mangelndes individuelles Selbstvertrauen. Ergo entsteht der hohlköpfige Pseudo-Tribalismus, dessen wir immer mehr verfallen.

 

Ein paar so Exemplare auf unserer blauen Kugel sind ach so stolz und fühlen sich einer (virtuellen) 750 Millionen starken Internet-Gemeinschaft zugehörig: Durch irgendein Nichttun oder ein lächerliches, infantiles, zum Heldentum aufgebauschtes Knöpfchendrücken. Gefällt mir oder gefällt mir nicht mehr. Ich nehm mich da nicht aus.


Und in der Gemeinschaft entstehen dann so profane Dinge wie: NICHT TUN:

Kein Fleisch mehr essen, kein Auto haben (das man ohnehin nicht braucht oder sich leisten kann), keine sinnlosen Kinder gemacht haben (was man sich nicht traute, wenn man’s denn überhaupt gekonnt hätte), immer noch kein Moslem sein (wie als ob das jetzt schon eine heldenhafte Errungenschaft wäre), Merkel nicht mögen (man ist mutig und sagt es in kleiner Runde ganz offen!), kein Laub saugen (vorgeblich wegen der armen Käfer; in Wirklichkeit weil man zu geizig ist, so einen Sauger zu kaufen, zumal zu faul, ihn zu betätigen), nicht beim Lidl einkaufen (der Aldi ist näher), nie Rosamunde Pilcher gucken (Pornos kommen besser) usw.

 

Und die andere Gemeinschaft hält dann soviel auf ICH TU ES! Was? Naja, man duscht zweimal am Tag. Man pierct und tätowiert sich. Man ganzkörperrasiert sich. Man findet den FC Bayern klasse. Man frisst Bio-Fertigpizzen. Man guckt Amischlampenfilme; wie heißen die noch? Man wählt Piraten. Oder Grün. Man geht da hin, wo die Kunst ein Fetteck ist. Man wäre selber gerne Josef Ackermann. Lästert aber ein bisschen über den, da man’s nicht kann. Man findet den Islam insgeheim klasse, weil man da die Weiber verprügeln darf und derer mehrere schon ganz jung haben. Man wäre fast so emanzipiert wie die eigene Freundin, wäre sie nicht ein Windows-Rechner. Und man kauft nur das Brot vom besten Bäcker der Stadt. Man frisst ja schließlich nicht jeden Scheiß.


Sorum und andersrum geht es nur um eines: sich irgendwie bedeutend fühlen. Irgendeine Wichtigkeit aufbieten können: Egal welche. Egal, von welcher Seite und welchem Stand. Nun, ich denke mal, dass Du, verehrter Leser, trotzdem drüber lachst, ist doch das Leben trotz allen Ernstes hie und da doch auch mal lustig.

 

In diesem Sinne: Spaßigen Abend wünscht

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Martin (Donnerstag, 08 März 2012 11:03)

    ... Lieber Franz,
    ich kann mich deiner Meinung nicht so ganz anschliessen...
    Klar kommt der vituellen Welt immer mehr Bedeutung zu (kann man doch die Kiste einfach ausschalten, wenn man "genug" hat und muss sich dann nicht weiter mit den Unannehmlichkeiten auseinandersetzen), dennoch finde ich dass der persönliche Kontakt, den man zu seinen Mitmenschen pflegt oder nicht pflegt, auf die Eigeninitiative jedes einzelnen an. Wenn einer nicht mag, soll es es bleiben lassen. Wenn man sich jedoch eine bestimmte "Infrastruktur" aufgebaut hat und erhält, finde ich es nicht unmöglich, ausserhalb der virtuellen Welt persönlich Kontakte zu halten.
    Ob sich der eine oder andren dann "wichtig" fühlt oder nicht, soll jeder selber entscheiden. Bei manchen ist auch Profilneurotik, wenn sich einer "wichtig" fühlt. Auch das soll jeder ausleben, wie er es für richtig hält.

    Vielleicht kannst du ja das Bild, das ich dir per EMail geschickt habe, irgendwie hier drunter einbauen. :-)

    Viele Grüße

    Martin.

  • #2

    Peter L (Donnerstag, 08 März 2012 11:46)

    und recht hast, aber sind wir nicht alle bissl "bluna" .-)

  • #3

    Peter barberino (Donnerstag, 08 März 2012 16:39)

    Hm! Da kann was dran sein - je nach Beweggrund ... Gut, dass Du Dich selbst nicht ausnimmst! Würd ich selber auch nicht. Manchmal sind die Motive aber auch wirklich lauter - eben aus echter Wut oder echter Freude über wen oder was ...
    Aber es ist zweifellos gefährlich. Denn wer "teilt" gehört automatisch dazu. Und das wiederum erzeugt neue Gefühle ...
    Muss nachdenken ...

  • #4

    Franz, die Hexe (Samstag, 10 März 2012 00:44)

    Du sprichst mir aus der Seele, meine Grundgute. Nur werde ich den Verdacht bei vielen nicht los, dass sie mit ihrer "Wichtigkeit" das eigentliche Problem kaschieren wollen: ihre Minderwertigkeitskomplexe: Das ist, glaub ich, die Kehrseite der Medaille!

 

MITTWOCH ABEND, 29. FEBRUAR 2012

 

Tage wie diese

 

Ein seltener Tag ist es, den wir heute haben. Einer, den es nur alle 1460 Tage gibt. Der 29. Februar ist also ein Tag, den es 3 Jahre lang gar nicht gibt. Deshalb werden 55.000 Menschen heute in Deutschland 4 x die Sektkorken knallen lassen. Die habens gut, müssen Sie nur alle 4 Jahre einen ausgeben und bekommen hoffentlich die Geschenke der letzten 3 Jahre alle nach.

 

Wir befinden uns also in einem Tag, den es letztes Jahr nicht gibt. Ich bin ja der Meinung, den sollte man doch als Weltweiten Feiertag ausrufen, denn den 29.2. gibt es weltweit. Das wär doch mal was. Da könnte man sicher die liebe Freundin in Spanien anrufen, weil man weiß ja, die ist heut daheim, ist ja Feiertag, oder die Tante in USA, die hat auch Feiertag.

 

Was Gutes hat der Tag ja auch. Wenn es den Tag eigentlich nicht gibt, müsste ich auch keinen Bluthochdruck bekommen, wenn ich die Preistafel bei ARAL sehe, oder den Butterpreis bei Kaufland oder die wieder mal wunderbar frisierten Arbeitslosenquoten oder die Preiserhöhungsandrohung der Strom und Gasversorger oder die Rekord- Bankeneinlagen bei der Europäischen Zentralbank oder das Gerede vom zweiten Rettungspaket Griechenlands, wobei die Griechen davon sowieso keinen Cent, geschweige denn Euro sehen. Das Alles gibts gar nicht heute....

 

Es gibt keinen Riß im Erdmagnetfeld, es gibt keine Inflation, es gibt keine Strafzettel beim Falschparken, es gibt kein Alzheimer, kein Krebs, kein schlechtes Wetter heute. Heute ist der Tag, den es jahrelang nicht gibt. Ist das nicht schön?

 

Wie es morgen dann ausschaut, will ich gar nicht wissen. Wenn morgen immer noch alles beim Alten ist, wovon ich fast mal ausgehe, weiß ich jedenfalls sicher: Den 29.2. hats gar nicht wirklich gegeben oder: Es hat sich nichts verändert seit vorgestern...

 

Drum mach Dir heute mal einen besonderen Abend. Mach die gute Flasche Wein auf, ruf jemand an, den Du schon lange nicht mehr gehört oder gesehen hast oder Denk einfach mal nach, was der Sinn des Lebens ist, was die Gaben des SEINS sind.

 

Es gibt da ein Gesetz, das da heißt: Das universelle Gesetz der Anziehung.

Ich denke, das wir hier sind, um eine bestimmte Sache zu TUN. Das Leben zu leben.

 

Was wäre wenn alles nach dem universellen Gesetz der Anziehung funktionieren würde, was im Wesentlichen bedeutet:

 

Alles im Universum folgt der Konfiguration des Bewusstseins. Was auch immer wir im Inneren sind, ist schöpferisch und manifestiert außerhalb von uns genau den Spiegel, den wir benötigen, um uns weiter zu entspannen, zu entwickeln und zu wachsen. Unser Ziel hier ist es, unser Licht immer heller scheinen zu lassen, uns immer authentischer zum Ausdruck zu bringen, alles zu sein, was wir sein können. Durch das Gesetz der Anziehung ist der äußere Spiegel, den wir erschaffen, das perfekte Werkzeug für die Erfüllung dieser Bestimmung.


Könnte das nicht auch bedeuten, dass wir das ganze nicht vielleicht mal ganz einfach ausprobieren könnten? So nach dem Motto eines indischen Mantras. Statt Ohm oder Ahum könnten wir dass mal mit für uns verständlichen Mantras versuchen wie: Jubel und Juwelen, Freude, Friede, Freunde, Schönheit und Reichtum, Gesundheit und Zufriedenheit.... Wär doch mal einen Versuch wert, oder? Und wäre doch WUNDER VOLL, wenn diese Art Bestimmung ihr Sein und Entfaltung zeigt....

 

In diesem Sinne - philosophisch wertvollen Abend wünscht

 

der Kolumnist

 

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MITTWOCH ABEND, 22. FEBRUAR 2012

 

Am Aschermittwoch .......

 

ist alles vorbei, heißt ein Uraltschlager. Mein Gott, wie gerne würde ich das glauben. Aber dieser Satz ist eine Lüge, der nächste ist dann wahr.

 

Am Aschermittwoch, da gehts erst richtig los. Ja, denn da trübt kein Proseccofähnchen mehr die Sinne, kein Kirschlikör vernebelt das Hirn. Da ist die nackte Wahrheit dran.

 

Die Politiker in Passau und Vilshofen schmeissen sich wieder lauter Nettigkeiten gegenseitig an die Köpfe, aber keiner sagt: Ich kanns besser.... Von gegenseitigen Schuldzuweisungen ist niemandem geholfen, da hilft auch Verona nicht mit "Hier werden sie geholfen". Einen Scheiß haben wir. Die Konzerne bereiten sich auf ihre geschönten Berichtszahlen vor, die nächste Benzinpreisrunde steht an, die BRD baut das israelische U-Boot fertig und die Butter wird auch schon wieder teurer. Griechenland ist jetzt endlich gerettet (glauben wir das auch noch), die USA baut weiter an ihrem Potemkinschen Dorf, was die Arbeitsmarktdaten und Schuldenzahlen betrifft, Iran plant den weiteren Ausbau ihrer scheinbar vorhandenen Atomwaffenfähigen Anlagen und ACTA wird weiterhin bestritten, ob es gut oder schlecht ist. Währenddessen werden in Spanien pro Tag 150 Familien aus Ihren Wohnungen geklagt. Der Wahnsinn umspannt den Erdball recht großzügig.

 

Aber jetzt gehts erst richtig los, denn: Jetzt kommt sie. Die ernste Zeit. Die Fastenzeit. Kein Sex, kein Alkohol, keine Zigaretten, kein Fernseher, keine Süßigkeiten.... predigen hier und da irgendwelche Moralapostel. Ich predige aber: Gönnt Euch trotzdem die Pralinen, trinkt Euern Roten aber raucht vielleicht mal 3 Kippen weniger. Denn die Fahrkarte nach "Grambach" haben wir eh schon alle in der Tasche, vorher aussteigen gilt nicht. Frei nach dem Motto: Werds scho sehn, wo's hinkommts. Im Ernst, es geht nicht um Sex, Alkohol oder Süßigkeiten.


Wichtig in Zeiten wie diesen ist: Einfach mal innehalten, abends die Kiste auslassen und nicht über andere nachdenken, sondern über sich selber. Wo bin ich grade, wohin will ich gehen, hab ich ein Ziel und wenn ja welches? Das glaub ich ist eher der Sinn der Fastenzeit. Überflüssiges Gedankengut weglassen. Sich damit beschäftigen, was wichtig ist, sozusagen das Wesentliche von Unwesentlichen unterscheiden lernen...

 

Ich hoffe es gelingt Dir. Ich hab da so manchmal meine Schwierigkeiten. Denn da gibts doch noch so einen Song: Am 30. Mai ist Weltuntergang..... Aber das stimmt nicht, denn am 30. Mai hat Bernd Geburtstag. Ich weiß jetzt nicht, ob DU Bernd kennst, aber sein Geburtstag kommt einem Weltuntergang immer ziemlich nahe. Jedes Jahr aufs Neue!

 

In diesem Sinne:

 

Erfolgreiche Fastenzeit, aber richtig gemacht wünscht

 

der Kolumnist

 

PS: Ich bin dann mal Fischessen.....

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Martin (Mittwoch, 22 Februar 2012 17:03)

    Lieber Franz,
    wieder einmal Herzallerliebst!
    Hoffe wir verbringen einen vergnüglichen Abend bei Hr. Ertl (woaßt scho'?!?!)

  • #2

    Till (Mittwoch, 22 Februar 2012 22:34)

    ...hast wieder mal alles sehr hübsch dargestellt, aber ein kannst gleich mal vergessen: ich verzichte nicht auf sex :-)

    ...und jetzt weißt du aj auch wo es leckern Kaiserschmarrn gibt... :-)

    bussi liebe Grüße......

  • #3

    gartenberg (Mittwoch, 22 Februar 2012 22:48)

    Lieber Till,

    ....Leckeren Kaiserschmarrn? Du meinst wohl den Besten im bayrischen Oberland...

    LG von
    Franz

MITTWOCH ABEND, 15. FEBRUAR 2012

 

Maskerade & Psychologie

 

So, jetzt ist es wieder mal soweit. Ab morgen geht der Kalender anders. Morgen ist nicht einfach nur Donnerstag, nein, morgen ist UNSINNIGER Donnerstag, dann kommt der NÄRRISCHE Freitag, der Faschingssamstag, der Faschingssonntag..... usw.

 

Fasching. Klingt irgendwie so ...... einfach! Ist es vermutlich auch. Karneval klingt da schon nach 'schön'. Zumindest schönere Gewänder, wenn ich den Carnevale di Venezia anschau. Aber das Grundprinzip ist immer das gleiche - egal ob Venedig, Geritzien oder Kölle alaaf. Verkleidung ist angesagt. Eine Maske aufsetzen und nicht der sein, der man ist. Schon eine interessante 5-tägige Jahreszeit.

 

Warum verkleidet sich jemand als Cowboy? Läßt da die tiefenpsychologische Erkenntnis einen Wunsch nach 'Ich bin ein echter Kerl' vermuten. Wenn es nach Freud geht, will ein Cowboy einen Mann haben. Wenn er eine Pistole im Halfter hat, will er einen Großen, wenn es zwei Pistolen sind, dann dürfte alles klar sein, oder?

 

Wenn ein Indianer auf Dich zukommt: Die sind gefährlich. Fühlen sich ständig unterdrückt und haben ein niedriges Gewaltpotential. Dauernd denken sie, daß sie beklaut werden. Egal ob es sich dabei um deren Feuerzeug, Feuerwasser oder Grundstück handelt. Aufpassen!

 

Ölscheich: Ein als Ölscheich verkleideter Faschingsgänger ist harmlos. Denn er dürfte ständig pleite sein und wünscht sich einmal richtig viiiiiiiiel Geld. So viel, dass er die Zigarren mit nem Hunni anzünden kann. Also will er mal den Schein wahren und so tun, als ob er Geld hätte. Zwei Tage nach Rosenmontag wird er Dich vermutlich anpumpen.

 

Clown: Der Clown ist lustig. Nach außen hin. Tief im inneren siehts wahrscheinlich ganz anders aus. Weil er mal so richtig lustig sein will bzw. die anderen sollen ihn lustig finden, er will Spaß, er will lustig sein. Aber je mehr er sich bemüht, lustig zu sein, desto trauriger ist er. Am Ende einer Party dürfte er wohl als erster besoffen gewesen sein.

 

Diva: Eine Diva kann man mit einem Ölscheich vergleichen. Anders verhält es sich, wenn ein Mann als Diva auftritt. Perücke, Schminke, lange Fingernägel, High Heels. Der will es wissen. Der will eine Frau sein, so nach dem Motto: Ich will, daß ihr mich ab sofort Marlene nennt.

 

Wilderer: Ein Wilderer will eins sein: Wild. Wild und gefährlich. Er sehnt sich nach Freiheit, Unabhängigkeit und einem großen Gewehr. Freud meint, alle Wilderer sind schwul, weil sie ihr Gewehr nie aus der Hand geben, oder nur von besten Händen pflegen lassen wollen.

 

Vampire wollen nur eins: Dich aussaugen! Sie stehen auf Kontrolle, sind sehr angepaßt und können am Faschingsball endlich das ausleben, was sie tief im Inneren empfinden. Dir den vorletzten Tropfen aussaugen, damit Du in ihrer Gewalt bist, damit sie Dich kontrollieren können.

 

Arzt: Ein als Arzt verkleideter Faschingsfreund will Dir nur eins: An die Wäsche. Wenn Du nicht in sein Beuteraster fällst, darfst Du ihm lediglich Deine Zunge zeigen. Wenn er mehr will, musst Du Dich "mal frei machen".

 

Piraten: Die sind auch harmlos. Sie schreien zwar, sehen furchterregend aus und rasseln mit ihrem Plastiksäbel. Aber im Grunde wollen sie nur eins: Einen Hafen, in dem sie sich wohlfühlen, geliebt werden und endlich eine Ramafamilie mit Frau, Kind, Hund und Bausparvertrag gründen können.

 

Polizist: Was der will, dürfte klar sein. Dich fesseln, schlagen, spielen und Dir noch was beibringen, was er nicht gelernt hat. Wenn er Plüschhandschellen dabei hat, ist er ein Softie, besitzt er einen Schlagstock und Stahlschellen, freu Dich auf die Striemen am nächsten morgen.

 

Hexen: Die sind wiederrum nicht zu verachten und gehen noch einen Schritt weiter als Vampire. Sie wollen das, was sie wollen. Wenn Du ihnen nicht paßt, wirst Du aus ihrem Weltbild entfernt und musst zur Maus werden oder darfst nie wieder ein Wort sprechen, wenn Du als Bücherregal verzaubert wirst. Grauenhafte Wesen, die alle einen Ofen haben.

 

Hippies: Ebenfalls harmlos! Sehnen sich nach der guten alten Zeit zurück. Mit Blümchensex, Joints, freier Liebe und Büchern aus Papier. Besitzen meistens kein Smartphone oder iPad, sind gesellig und berühren gerne jeden und alles. Am leichtesten abzuschleppen.

 

So, das war's diesmal mit der Faschingskolumne am Mittwoch. Eine schöne Faschingswoche wünscht

 

der Kolumnist

Hellau....

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Peter barberino (Mittwoch, 15 Februar 2012 20:30)

    Wie gemein!!!
    Ich war im letzten Jahr Pirat ... und jetzt hab ich immer noch keine "Rama-Familie" - wohl aber einen Bausparvertrag und - Gott sei Dank - auch einen Hafen, in dem ich geliebt werd und mich wohlfühl ... reicht doch egentlich für einen anständigen Piraten - oder?
    Wer weiß eigentlich heutzutage (außer uns 60er-Jahre-Fernseh-Werbung-Kindern) wie man sich ein "Rama-Familie" vorstellen kann???
    Genau! Ganz ähnlic wie die Bac-Familie ("dein Bac?") oder die Nutella-Familie, oder ... Ach das waren Zeiten!

    Vielleicht sllt ich am kommenden Freitag als Klementine oder als Meister Proper beim SchuTz-Fasching erscheinen. Wär interessant wie der Kolumnist das psychologisch auswertet ...

  • #2

    gartenberg (Mittwoch, 15 Februar 2012 20:46)

    Lieber Peter,

    Du warst auch Pirat? Ach was... Ich auch, wenn auch böse Zungen behaupten, ich wäre als Hexe erschienen. Denjenigem vielleicht im Traum, aber lassen wir das. Dein Kostüm war demnach wirkungsvoller als meines. Ich segle noch ziellos auf dem Weltmeer rum....

    LG von Franz - und: Bis Freitag, Meister Propper!

  • #3

    Loretta (Mittwoch, 15 Februar 2012 22:01)

    .... also ob der Peter letztes Jahr Pirat war, will ich ja nicht beschwören! Ich glaube eher an einen Ledermann..... oder täusch ich mich so?!?! weiss es wirklich nicht mehr.
    bin auf das heurige Kostüm gespannt. ÜBER MEINS werden die Leute bestimmt noch länger reden und es wird in bleibender Erinnerung sein!!!! :-))) Aber mehr wird noch nicht verraten. :-)
    PS an FvG: Warum nennst du Peter P. "Meister Propper"???

  • #4

    Till (Mittwoch, 15 Februar 2012 22:34)

    ...du machst mich fertig! Jetzt weiß ich nicht, ob ich als Cowboy, Wilderer, Vampier, Arzt oder Polizist gehen soll.... du verwirrst mich..... aber schaun wir mal was am Freitag dabei raus kommt..... sfg....

    Bussi, Till

  • #5

    gartenberg (Donnerstag, 16 Februar 2012 08:32)

    @Loretta: Weil er vielleicht als Meister Popper kommen wird. PS: Setzt Du auch die Mütze dazu auf? Könnte warm werden...

  • #6

    Peter aus WOR (Freitag, 17 Februar 2012 01:45)

    Will mal hoffen, von dem Event gibts jede Menge pigs. Nein, doch lieber pics.
    Viel Spaß beim Ver - (und ent?-) kleiden wünscht
    der Peter

  • #7

    Peter barberino (Freitag, 17 Februar 2012 14:39)

    Schaut euch halt die pics vom letzten Jahr auf www.schutzev.de mal wieder an ... macht auch sicher Lust auf heute Abend ...

MITTWOCH ABEND, 8. FEBRUAR 2012

 

Quo Vadis?

 

Das heißt ja soviel wie "Wohin gehst Du"! Diese Frage ist dieser Tage mehr als berechtigt. Noch dazu, weil wir alle überhaupt keine Ahnung haben, wohin die Reise wirklich geht. Die Nachrichten, ich nenne sie gerne den "weltweiten Wahnsinn", sind immer öfter völlig verwirrend und wir werden mit Kriegen, Toten und Milliarden gefüttert, bis uns schlecht wird. Unser Präsi taucht ja heut auch wieder mal in den Gazetten auf, weil er in Sylt Urlaub gemacht hatte. Das ist ja verboten, wenn man Präsi ist.... Oh mein Gott, kann ich da nur noch sagen.

 

Die schlechten Nachrichten:

Die "anderen News", die ich so gefunden habe, lassen auch keinen Jubelschrei zu. Eine Universität in USA hat jetzt herausgefunden, daß Windfarmen - also diese großen Windräderparks - zur Erderwärmung beitragen. Ja klar, alles trägt doch dazu bei. Auch wenn ich Blähungen habe, trage ich dazu bei... Viel schlimmer finde ich, das der geistige Führer Irans die weltweite Ausrottung der Juden gefordert hat. Ja sag mal, wo saugt den der Hirni eigentlich die Luft an?

 

Der "arabische Frühling" scheint wohl auch zum Herbst geworden zu sein. Iran, Syrien, Lybien, Ägypten, überall rumort und brennt es. Ob sich das jemals ändert? Aber da frage ich wohl nix Neues. Auch ein Thema ist die Hellas Krise. Griechenland soll sich jetzt umbenennen? Wozu der Blödsinn gut sein soll, weiß ich nicht. So wie Ceylon jetzt Sri Lanka heißt, oder Bombay nun Mumbai oder Rhodesien jetzt Zimbabwe. Dann könnte Deutschland auch einen neuen Namen vertragen. Wie wärs mit Merkland oder Gutmenschenreich oder Zahlstaat?

 

Naja, sollte die EU Griechenland aus der Gemeinschaft .....freigeben... (schönes Wort), werden wohl die Oligarchen aus der GUS helfen, wie man so hört. Dafür wird dann Griechenland - äh Hellas - auch in die Gemeinschaft Rußlands aufgenommen. Die Buchstaben sind ja ähnlich, das ist schon mal gut. Naja, mit der Sprache haperts halt ein bisserl, aber das wird schon klappen, in 50 Jahren.

 

Die Guten Nachrichten:

Der strenge Frost geht langsam zu Ende. So schlimm fand ich ihn jetzt auch nicht. Jedenfalls war er gesünder als Matsch und Nieselwetter mit 0° Grad, oder? Der Fasching kommt langsam auf Touren und nächste Woche ist auch schon der Endspurt angesagt. Dann werden wieder Vampire, Hexen, Cowboys, Wilderer und Ölscheichs unsere Wege säumen und die Polizisten müssen allerlei fremdländisch anmutende Menschen in 10 Sprachen zum Blasen bitten. Das wird ein Spaß, zumal nächsten Mittwoch mal eine Psychologische Kolumne zum Thema Kostüme erscheint.

 

Bis dahin kümmern wir uns einfach mal um uns selber, meint

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Robert (Mittwoch, 08 Februar 2012 17:19)

    Lieber Kolumnenschreiber.

    Die guten nachrichten gefallen mir :). Und auf nächste Woche freu ich mich heut schon. Tolle seite. Weiter so.

    GLG vom Robby

  • #2

    Maetin (Mittwoch, 08 Februar 2012 17:46)

    Lieber Franz,

    wieder einmal hast du den Wahnsinn der Welt in Worte gefasst. Ich glaube allerdings nicht, dass due GUS-Staaten Griechenland haben wollen - die GUS haben doch selber nix. Schau dir an, wir es in Estland, Lettlang, Littauen, Georgien, in der Monoglei und was weiß ich wo sonst noch zugeht. Ich glaube die Hoffnung, dass wir The Big Fat Greek Wedding rückgänging machen können, müssen wir begraben. Trotzdem einen zauberhaften Abend......

    Von meinem iPhone gesendet :-)

  • #3

    Stefan (Mittwoch, 08 Februar 2012 18:10)

    Lieber Franz,
    ich hoffe nächste Woche wirds lustig. Soo viel schlechte Nachrichten kann man gar nicht verdauen. Wie war das mit: Ich kann gar nicht so viel kotzen, wie mir schlecht wird....

    Ich freu mich auf nächste Woche. Grüße - Stefan RO

  • #4

    Till (Samstag, 11 Februar 2012 19:08)

    ...ja da hilft nur eins: Optimistisch bleiben..... und das gute an der Sache sehen..... habe sie nur noch nicht gefunden....

    Liebe Grüße...

    Till

MITTWOCH ABEND, 1. FEBRUAR 2012

 

Wintermärchen oder Alptraum?

 

Jippieh, der Winter ist da. Schnee liegt und kalt ists. Eigentlich genau so wie jedes Jahr. Und doch ist es dieses Jahr irgendwie anders. Ja, denn diesmal wird uns eingebläut, es kommt die Monsterkälte, der Mörderfrost oder der Kältehammer. Nur weil es - wie eigentlich um die Jahreszeit üblich - mal wieder auf minus 20 Grad runtergeht.

 

Ich frage mich dabei, was machen eigentlich die Bewohner von Ulan Bator, wo es tagsüber - 30 Grad hat. Oder die Leute in Ojmjakon, wo es Montag nacht minus 54 Grad hatte?

 

Aber wir haben ja ganz andere Probleme dieser Tage. Endlich haben wir wieder eine Königin! Eine dänische sogar. Gut, es handelt sich um eine Dschungelkönigin, das ist womöglich nicht gaaar so monarchistisch wie eine offizielle, läßt sich aber trotzdem gut vermarkten. Nun denn, Außerdem gibt es so immens wichtige Sachen wie die Scheidung des Jahres - Heidi und Seal schmücken grade jedes Titelblättchen beim Friseur. Schon tragisch, gell? Und dann auch noch der Rudi Assauer, der soll ja Alzheimer haben. Und Chrissi Wulf taucht auch wieder mit aller Regelmäßigkeit in den deutschen Boulevardblättern auf.

 

Wir haben richtig wichtige Dinge grade am Laufen, oder?

 

Die aber wirklich wichtigen Dinge bekommen wir eigentlich nicht mehr mit. Die muss man schon auf Seite 2 suchen oder in alternativen Nachrichtenquellen. So zum Beispiel, dass nun auch Portugal um finanzielle Hilfe bittet, oder dass Griechenland wohl demnächst tatsächlich offiziell als Pleite gelten soll. Oder: dass vorgestern die weitreichendsten Änderung für Europa beschlossen worden sind. Der Fiskalpakt ist genehmigt, was immer das auch heißen wird. Es geht um Geld, um viel Geld. EFSF war gestern, ESM heißt das Neue Zauberwort. Und zusätzlich wird auch der stillgelegte SOFFIN reanimiert. Dann können die Billiönchen fliessen und alles wird gut.....

 

Wers glaubt...

Wirkliche Sorgen machen mir im Moment Themen wie: Sonnenstürme, Naturkatastrophen, überfällige Erdbeben und vor allen Dingen: Was passiert im Golf von Aden? Das ist doch ein Alptraum, oder? Wieso werden vom Weltsheriff Number 1 drei Flugzeugträger hinbeordert? Die Franzosen schicken ebenfalls einen dort hin. Innerhalb der nächsten 14 Tage sollen 100.000 Soldaten zur Verfügung stehen.

Was das heißt, kann sich jeder ausrechnen. Es bedarf nur noch einen klitzekleinen Funken, um das Pulverfaß in die Luft zu jagen. Anscheinend ist im Februar immer Kriegssaison, hab ich das Gefühl. Auch wenn die wahren Gründe eines eventuell bevorstehenden Irankrieges keiner genau kennt, wird das erste Opfer die Wahrheit sein. Wie so oft bei großen Schlachten.

Wieso hat der Mensch in Tausenden von Jahren nichts, aber auch gar nichts dazugelernt? Außer, wie man Waffen perfektioniert, unbemannte Flugzeuge über zivile Gebiete per Joystick navigiert und Opfer hinterläßt, die am allerwenigsten dafür können?

 

Die psychologische Massenhysterie im Falle eines Irankrieges an den Finanzmärkten und Ölhandelsplätzen will ich mir gar nicht ausmalen? Deutschland importiert pro Jahr ungefähr 100 Millionen Tonnen Erdöl. Jetzt wird uns wieder mal per Angstmodus weißgemacht, dass dann der Lebenssaft für unsere Heizung und unser liebstes Kind, das Auto, in ungeahnte Höhen schießen wird, alle Erdölprodukte teurer werden und wir natürlich wieder mal einer erhöhten Terrorgefahr ausgesetzt sind. Nur komisch, dass der Iran an der Gesamtliefermenge lediglich knapp 1,5 Millionen Tonnen an uns liefert. Nach Adam Riese und Eva Zwerg sind das gerade mal 1,5 % !!! Dafür riskieren wir Krieg? Lieber Gott, laß es ein Alptraum sein...

 

Aber von den weltweiten "nur" Finanzreaktionen mal ganz abgesehen. Was wird aus den Menschen in diesem Land? Wie viele werden sterben? Wie viele werden jahrelang traumatisiert sein? Welch Leid und Elend werden die Menschen und Kinder dort ausgesetzt? Welche Zerstörungen werden das Land heimsuchen? Werden ganze Landstriche ebenfalls mit radioaktiver Munition verseucht werden? Es wird ein Alptraum werden...


Aber da sieht man wieder mal, wie schön Herr Shell, Herr Aral und Herr Jet mit Angst Geld verdient, nicht wahr??

 

Zum Thema Märchen - oder Lügen hier noch ein sehr interessantes Video --->

 

Und mir bleibt nur hinzuzufügen: Hoffentlich denken wir an die Menschen, die dort leben, nicht an die Ölfässer, die wir haben wollen!

 

Irgendwie ist das Leben schon komisch, meint

 

der Kolumnist


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Kommentare: 1
  • #1

    Till (Freitag, 03 Februar 2012 18:19)

    ...ja leider hast du es mal wieder auf den Tisch gebracht, womit auch bewiesen wäre, die Medien lenken ab uns vertuschen das Wesntliche.....!
    Ist doch erschreckend, wie wir uns von dem schwarzen Zeug beeinflussen lassen!

    Dann schauen wir mal wie es weitergeht....

    Liebe Grüße

    Till

 

MITTWOCH ABEND, 25. JANUAR 2012

 

Schöne Neue Welt?

 

Das ist hier die Frage! Vor ein paar Monaten ist der sieben Milliardsten Erdenbürger geschlüpft. Und? Wie zeigt sich Mutter Erde ihm? Schwierig zu beantworten. In den letzten 100 Jahren hat es die Menschheit tatsächlich geschafft, den Planeten radioaktiv zu verseuchen, die Meere leer zu fischen, die Regenwälder abzuholzen, die Natur Gen zu verändern und die letzten Tropfen Öl aus dem inneren der Erde raus zu pressen.

 

Was wir als Krönung der Zivilisation betrachten, ist am Ende nichts weiter als der Tiefpunkt der Menschheit.

Noch nie in der Menschheitsgeschichte war der Mensch rücksichtloser gegenüber der Natur als heute. Jeder einzelne von uns schadet der Umwelt alleine durch sein Existieren in dieser Zivilisation. Es ist ein Teufelskreis, aus dem wir nicht mehr herausfinden.

 

Selbst wenn wir aufhören würden, Regenwälder für Treibstoffe oder kosmetische Produkte abzuholzen, Fleisch zu essen und nur noch Radl zu fahren, Solarstrom zu verwenden und das Essen selbst anzubauen: Der Planet ist dermassen radioaktiv verseucht, dass man es für klüger hält, die Öffentlichkeit darüber nicht zu informieren. Die Rede ist nicht bloss von ein paar Reaktorunfällen wie Tschernobyl oder Fukushima, sondern auch von tausenden von Atomtests auf der ganzen Welt, die weite Teile für immer unbewohnbar gemacht haben. Hinzu kommen die noch immer dauernden Kriege im Irak und Afghanistan, wo radioaktive Munition und Bomben eingesetzt werden. Und was mit den ganzen aufgeplatzten Fässer voll radioaktivem Abfall auf dem Meeresgrund passiert, weiss auch jeder. So kommt unser sauber entsorgter Atomabfall wieder zurück auf die Teller. Aber nicht mehr lange.

 

Die Meere sind ausgefischt, viele Arten ausgestorben. Dafür verantwortlich ist vor allem der industrielle Fischfang, der skrupellos die Meere ausgeplündert hat. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das Artensterben geht weiter und wird eines unserer grössten Probleme der Zukunft sein. In den letzten Jahren gab es immer weniger Bienen, mancherorts starben sie einfach plötzlich aus.

Über die Gründe wird gestritten. Ist es die Umweltverschmutzung? Handystrahlen? Ein Virus? Ohne Bienen wird es auch für genmanipuliertes Gemüse oder Früchte schwierig zu wachsen. Niemand kennt die Folgen dieses Experiment mit dem Leben, das wie das Atomexperiment gründlich in die Hose gehen kann.

 

Wenigstens in Zukunft will man auf Atomkraftwerke verzichten. Doch wie der unstillbare Hunger der Menschheit nach Energie gelöst werden soll, weiss niemand. Das Erdöl wird auch immer knapper, die Kriege immer blutiger, in denen der grösste Umweltverschmutzer der Welt, die Gier nach Öl stillt. Und stell Dir mal unsagbares vor: Die Hälfte allen Treibstoffs dieser Welt verbraucht die US-Armee.

 

Gibt es Hoffnung? Ja. Wenn die Finanzwelt implodiert, jedes Geld der Welt seinen Wert verliert, alles auf Null gesetzt wird, wäre es für eine weise Gesellschaft die Chance, Gier als das wahre Übel zu erkennen und sie zu verbieten, wie man Mord oder Diebstahl verbietet. Wenn die Wirtschaft wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrt, dem einfachen Handel von zwei wertmässig gleichen Objekten, gäbe es eine Chance auf eine nachhaltige Zukunft.

 

Bis dahin ist es aber noch viel Arbeit. Wer Lust hat, kann sich gerne mal folgendes Video über Handel und Ausbeutung dazu anschauen.

 

Bis neulich sagt derweilen -  der Gartenberger

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Klausi (Mittwoch, 25 Januar 2012 19:21)

    Hallo Franzl, tolle Kolumne diesmal gefällt mir total.Ich möchte gerne mal auf die Thematik Erdölenergie eingehen.
    In erster Linie ist der Staat dahinter her Steuern von uns zu kassieren und blockiert quasi die meiste heute schon für den Markt einsetzbare Technik erneuerbarer Energie. Jeder Haushalt kann (könnte) von Solarenergie leben...ganz ohne Öl,jedes Fahrzeug kann heute so konzipiert werden daß es mit Solarenergie betrieben werden kann, bzw die Sonnenenergie entsprechend auf Dauer in Powerpacks gespeichert werden kann,wenns mal länger schlecht Wetter ist Stromaufladung kurzeitig möglich.... Ich meine der Staat setzt den Autokonzernen die Pistle auf die Brust, würde jetzt ein Ökofahrzeug auf den Markt kommen, wären unsere jämmerlichen Politiker überfordert(Umsatzverluste)...die Benzin,bzw.Dieselsteuer fiele weg, wie wärs mit einer Solarsteuer ? Die kommt mit Sicherheit...:-)Die Politik der Euro und unsere Staatsverschuldung ist das Problem.

    BB Klaus

  • #2

    Josef, grab und flieg ;-) (Mittwoch, 25 Januar 2012 20:21)

    Hallo lieber Kolumnist, dem von Dir geschriebenen ist nichts hinzuzufügen, oder kurz gesagt ist es nichts anderes als über seine Verhältnisse leben. Jeder für sich und in der Summe kommt es dann zu solchen Auswüchsen.
    Weniger ist mehr, das muss die Devise sein.
    Ich find es schön, dass Du mehr und mehr auch kritische Themen anpackst, dadurch auch zu kontroversen Diskussionen anregst.
    Insofern, weiter so mit Franzens neuesten Nachrichten aus dem Gartenberg.

 

MITTWOCH ABEND, 18. JANUAR 2012

 

NOCH 338 Tage

 

Dann haben wirs geschafft. Denn da ist der sagenumwobene 21-12-2012 und da wird ja die Menschheit bekanntlich pünktlich zur Wintersonnwende alle Viere von sich strecken. Ob der Euro schon vorher untergehen wird? Ich weiß es nicht, Dirk Müller von der Frankfurter Börse wahrscheinlich schon.

 

Nun, ich stell mir die Frage: Wer wird sich über den Untergang freuen? Eine auf alle Fälle. Unsere Gastgeberin Mutter Erde höchstpersönlich! Dessen bin ich mir sicher. Die wird sich freuen, wenn wir sie nicht mehr permanent anbohren, ihr Löcher in den Bauch sprengen, die Öligen Innereien entfernen, wichtige Dinge wie Erz, Radon und Gestein entnehmen, ihre Krume mit Pflügen aufreißen, Pfahlwurzler in sie stecken, sie von Klimakillerkühen abgrasen lassen, bis sie Schwindelanfälle und Hitzewallungen bekommt!

 

Aber Mutter Erde wird uns wahrscheinlich auch ein wenig vermissen.

Nur noch Flechten und Moose auf ihrem Leibe, ein paar Kakerlaken, Quastenflosser und Chininpanzerträger, nicht einmal mehr Zecken und Flöhe, da die mangels Wirtstieren auch eingegangen sind, das wird sie wohl ein bisschen langweilig finden. Da wird sie das kitzelige Gefühl vermutlich amüsant finden, wenn ihr ein paar Tsunamis denn Rücken massieren und ausbrechende Vulkane ähnlich das Gefühl einer Schröpfbehandlung liefern. Ja mei!

 

Jetzt isses also Zeit zu handeln:

Also los los, raus zu CundA, oder doch in die Schnöselboutique nach Monaco? Aber wie hinkommen. Also schnell hin zum besten Autodantler, um das Auto auf Kredit zu holen, das wir schon lange haben wollen. Auch wenn es 450 mg CO2 rausschleudert, 22 liter Sprit - natürlich E10 - verbraucht, und wir es uns sowieso nicht leisten können, jetzt ist es auch schon egal, wenigstens können wir aber damit unsere Nachbarn endlich mal mit offenem Mündern am Straßenrand stehen sehen. Dann rasen wir ohne Rücksicht auf Tempolimit, Waldsterben oder Strafzettel schnell schnell ins Nachbarbundesland zur Bank, einen 500.000 Euro Kredit in Baden Württemberg beantragen (Der Präsi machts uns vor), und dann husch husch auf die MS Deutschland (gibts jetzt bestimmt als Last Minute) und dort die Verandasuite abwohnen auf der 165 tägigen Weltreise. Was ein Streß.

 

Jahaa, jetzt wird gelebt, denn am 22.12. gibts nix mehr. Kein Null niente. Dann taucht am Himmel wohl das große Schildchen auf mit GAME OVER. Wunderhübsch in depressivem leicht melliertem steingrau schattiert. Und dann brauchen wir auch zuhause nicht mehr putzen, aufräumen oder einkaufen. Ob wohl Aldi am 21.12. noch aufmacht? Und wenn ja, wie lange? Geht die Welt um 08:00, um 12:00 oder erst nach dem Kaffee um 17:00 Uhr unter? Oder hat Aldi gar am 20.12. bis 00:00 Uhr offen? Das beschäftigt mich jetzt schon, vielleicht sollt ich nachher beim Einkauf mal an der Kasse nachfragen....

 

Jetzt geh ich erst mal zu Aldi...

 

Gruß, der Kolumnist

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Till (Mittwoch, 18 Januar 2012 20:32)

    ...sehr schön, wie immer, oder wie manch anderer sagen würde: herzallerliebst :-)

    Ich glaube ich wüsste was ich ausprobieren würde.... aber das kann ich hier nicht erzählen... sfg...

    bussi, liebe Grüße

    Till

  • #2

    Klausi (Mittwoch, 18 Januar 2012 21:49)

    sehr schöne Kolumne...aber der 21.12.12 wird ein Tag sein wie jeder andere auch...bei Aldi wirst du´s erleben, es gibt sehr viele Produkte die ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 2014 haben und darüberhinaus...also :-) Freu mi schon auf Silvester 2012...hurraa

    BB Klaus

  • #3

    Peter aus WOR (Donnerstag, 19 Januar 2012 00:37)

    Noch kein Kommentar von "Herzallerliebst" ????
    Wird ihr doch nix passiert sein ?!

    Leider wird es auf dieser Erde am 22.12. genauso beschissen zugehen wie am 20.12.

    Also ich hab da wenig Hoffnung, daß sich die Welt endlich mal rächen tut ....
    Gut so! Wollen wir doch noch einige Tage hier verbringen !

  • #4

    fliegender Maulwurf (Donnerstag, 19 Januar 2012 08:57)

    Nun gut, ich bin kein Freund von solchen Untergangsszenarien, sie haben einen grundlegenden Fehler, sie sind menschengemacht, zeugen von der Überschätzung unserer Art. Unserem Planeten wird es wohl völlig wurscht sein. Er macht ohnehin das, was er gerne tut, darauf haben wir wenn überhaupt nur minimalen Einfluss.

    Wenn ich das richtig sehe, haben die klugen Damen und Herren aus Südamerika einfach am 21.12.12 aufgehört, weiter zu rechnen, weil es für sie aus ganz pragmatischen Gründen schon eine unendliche Zeitreise gewesen sein dürfte, wieso dann noch weiter rechnen.
    Sie hatten Recht, ihre Kultur ging schon sehr viel früher unter, die Erde drehte sich einfach weiter.
    Auch unsere Kultur wird so ein Schicksal irgendwann treffen, die Erde dreht sich trotzdem weiter. Aber ob das der 21.12 sein wird, wer weiß?

    Also ich denke, nix passiert, rein gar nix. Wenn das Wetter am 21.12. schön ist wär vielleicht ein 21.12. Gedächtnisflug mit einem kleinen Flieger eine Alternative, dann kann man sich zumindest an der Schönheit unserer Heimat erfreuen.

    Nix für unguat.

    Josef

MITTWOCH ABEND, 11. JANUAR 12 

 

Hirntod

 

Kennst Du das Gefühl: 'Ich kann nicht mehr klar denken...'? So ähnlich stelle ich mir den Hirntod vor. Gottlob bin ich's noch nicht. Naja, noch nicht 100 %ig. Weil: Ich denke oftmals über solche Sachen wie Organspenderausweise nach. Ich dachte immer, Tote dürfen Organe spenden, allerdings wurde ich nun eines Besseren belehrt.

 

Und was ich da letztens gehört habe, schlägt der Sahne das Fett raus. Hat mir doch letztens ein Freund mitgeteilt, daß er seinen Organspenderausweis weggeschmissen hat!!!

 

Warum, Weshalb, Wieso, fragte ich ihn daraufhin. Und er erklärte mir folgendes: Naja, es ist so: Unfallopfer, bei denen der Hirntod festgestellt wird, wird eine Narkose verabreicht, um Ihnen dann die eventuell noch brauchbaren Organe zu entnehmen. Mmmmh, da frag ich mich A.) Wieso brauchen Hirntote noch eine Narkose und B.) Hirntod ist nicht Herztod, was mich zu dem Schluß führt, das Tot nicht gleich Tot ist. Ist das nicht furchterregend. Das schürt wieder die Drehbuchfanatiker zu so Gedanken wie Organraub, Nierentausch, Lungen im Angebot.....

 

Im weiteren Verlauf kamen wir dann auf das Thema, daß dadurch sicherlich auch Geld verdient wird. Ich weiß es nicht genau, aber eines weiß ich sicher. Sollte jemand in Freiburg sterben und im Kiel eine Leber benötigen, wird diese natürlich nicht für 11,80 € mit der Post verschickt. Spenderorgane werden meines Wissens nach immer per Luftfracht - am Schnellsten natürlich per Jet oder Hubschrauber transportiert. Das kostet natürlich auch was, der Luftquirl fliegt ja nicht mit Blut oder sonstigen Flüssigkeiten, das mitreisende Personal braucht auch am Monatsende ihren Salär, um die Brötchen und die Heizung zahlen zu können. Und die eigentliche Transplantation im OP Saal macht dann Herr Doktor soundso, der ebenfalls ein vermutlich nicht gerade kleines Gehalt bezieht, das dann vom Krankenhaus bezahlt wird, die es wiederrum von der Krankenkasse haben will, welche wiederum mich/uns zur Kasse bittet....

 

Oder irre ich mich da?

 

Nun, ich will keinem hart arbeitendem Arzt sein Gehalt abspenstig machen, aber ich will auch nicht narkotisiert aufgeschnitten werden, wenn ich noch nicht tot bin.

 

Ein Thema hab ich heute wieder.... Aber denk doch mal darüber nach, vielleicht denkst Du dann anders über Organspende.

 

Ein langes und gesundes Leben wünscht

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Martin (Mittwoch, 11 Januar 2012 22:41)

    Lieber Franz, und auch an die andren Leser dieser Kolumne,
    man kann die Sache mit dem Organspendeausweis sicherlich kontrovers sehen. Jedem mag da seine Meinung vorbehalten sein. Da ich kein Arzt bin und mich nicht sooooo eklatant mit der Sache beschäftigt habe, mag meine Meinung, mein Statement und meine Einstellung zum Thmea Organspende nicht final zu betrachten sein. Ich für meinen Teil habe schon seit über 10 Jahren einen Organspendeausweis und ich werd ihn auch behalten.

    Was die Tatsache mit der Narkose zum Prozess der Organentnahme angeht, muss man dies sicherlich auch als Laie eher pragmatisch sehen. Hirntod hin oder her. Die Medizin und die Pharmazie hat Medikamente erfunden, die einfach jegliche Schutzreflexe abschalten. Deswegen meine ich als Laie, die Narkose ist schlicht eine pragmatische Maßnahme, um zum Beispiel bei der Entnahme der Augenbindehäute die Schutzreflexe (Lidschluß) auszuschließen, dass es beim Eingriff selbst nicht zu einer Beschädigung und damit u. U. Unbrauchbarmachung des Spendeorgans zu vermeiden.

  • #2

    Till (Mittwoch, 11 Januar 2012 22:56)

    ...ja darüber sollte man nachdenken!
    Grundsätzlich bin ich dafür Leben zu retten und die Organspende ist natürlich schon ein Schritt für Menschen gesund weiter zu leben, aber was z.B. die Dame in dem Beitrag erlebt hat geht ja schon mal garnicht!
    Ich kenn auch Geschichten, aus Mexiko, ein Mädchen wurde entführt und man hat sie ihrer Augäpfel beraubt, tatsächlich hat sie überlebt und sie hatte sogar noch Geld in die Taschen gesteckt bekommen.... sie hatte Glück, ist am Leben geblieben..... gehts noch!
    Eine andere Geschichte gabs in Bankok, eine Dame vermisste plötzlich ihren Mann, ein anonymer Herr gab ihr bescheid, sie solle sich keine Sorgen machen, er ist morgen wieder da! Das war er auch, aber mit einer Niere weniger....... und die Chinesen: dort gibt es noch die Todesstrafe, aber der Verurteilte kann mit seinem Ableben noch was gutes tun, er wird "ausgeschlachtet"....
    Grundsätzlich bin ich gegen die Todesstrafe, aber das wirft auch wieder ein neues Licht mit ein....

    Ja und dann der Hirntod, macht es Sinn ein geliebtes Familienmitglied Jahre lang im Krankenhaus liegen zu lassen, wenn es oben nicht mehr funkt?
    Aber wie schon gehört, es muss auch für die Familie human geregelt werden und nicht einfach wie ein Ersatzteillager behandelt werden.....

    Also, bleiben wir lieber gesund und hoffen das die Wissenschaftler unsere Ersatzteile nachzüchen können, dann stellt sich die Frage der Organspende erst garnicht...

    Liebe Grüße,

    Till

  • #3

    Peter aus WOR (Mittwoch, 11 Januar 2012 23:06)

    Tja,
    wie immer im Leben hat alles wenigstens zwei Seiten - wenigstens!
    Meinen Spenderausweis habe ich vor einiger Zeit aus der Geldbörse entfernt. Er liegt jetzt etwas unentschlossen in der Diele herum.
    Ich werd ihn wohl nicht mehr mit rumtragen, tröste mich aber etwas mit dem Gedanken, daß meine alten Organe wohl eh keiner mehr haben will.
    Gruß Peter

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Kommentare: 2
  • #1

    Till (Mittwoch, 04 Januar 2012 21:49)

    ...sehr gut, das predige ich ja schon die ganzen Jahre :-)

    Dir lieber Franz und allen anderen auch ein Gutes Neues, vorallem gesundes 2012

    wünscht euch

    Till

  • #2

    Peter aus WOR (Mittwoch, 04 Januar 2012 23:00)

    Jo, ich hätte es nicht besser formulieren können....

    In diesem Sinne ...

    die besten Wünsche !

    vom Peter aus WOR

MITTWOCH ABEND, 4. JANUAR 2012

 

Eine kleine Neujahrsansprache! 

    

Das Jahr geht ja schon so guuuuuut los. Der Benzinpreis ist gesunken, genauso wie die Arbeitslosenzahlen.

 

Schneechaos fällt wohl erst mal aus und Hochwasseralarm gibts trotzdem keinen.

 

Bei meinem Hausarzt bekomm ich problemlos 'n Parkplatz und ALDI hat Litschis im Angebot.

 

           Herz was will ich mehr?

 

........ Tja, was ich mehr will, willst Du wissen? Ich will EIN GUTES JAHR für uns alle - und für jeden einzelnen. Wie das funktionieren soll? Das kann jeder für sich ausmachen bzw. dazu beitragen, damit es für uns alle ein Gutes Jahr wird. Wir müssen nur versuchen, in unserem Denken UND in unserem Tun daran zu arbeiten. Denn nur allein vom "schön positiv denken" passiert leider nix. 

 

Gelingen wird es uns erst, wenn die Menschen, die uns begegnen, und die Situationen, in die wir gestellt werden, so anzunehmen, wie sie sind.

 

Gelingen wird es uns erst, wenn wir unsere inneren Widerstände dagegen auflösen, nicht dagegen zu kämpfen, sondern wenn wir in jeder Lage die Chancen erkennen und uns mit Begeisterung zusammentun, um sie zu nutzen.

 

Wenn jeder danach strebt, für sich das Beste zu erreichen, und dabei seinen Nächsten liebt und annimmt, wie sich selbst, dann werden wir aus diesem Jahr ein Gutes, vielleicht sogar das Beste, machen.

 

Und dann wird es nicht das Schreckensjahr werden, das von so vielen an die Wand gemalt wurde und wird, dann wird es ein gutes Jahr, meint

 

der Kolumnist