Die Kolumnen vom Oktober 2011

MITTWOCH ABEND, 19. Oktober 2011

 

Nichts Neues seit damals...

 

weder in Dänemark, auch nicht in Deutschen Landen. Der Sommer ist vorbei und die Politik hat versagt bzw. tritt immer noch auf der gleichen Stelle wie schon 2010 und 2009 und 2008. Während sich die wirtschaftliche Lage der Städten, Kommunen und Länder weiterhin zusehends zuspitzt, ignoriert die Politik das alles und zockt weiter im Casino. Uns wird eine halbwegs heile Welt vorgelogen und man gaukelt uns einen nicht stattfinden Aufschwund vor.

 

Warum müssen nur drastische Sparprogramme dringend durchgesetzt werden, wenn es scheinbar so supi läuft? Muß jetzt gespart werden, weil man das Souflaki-Land um jeden Preis retten will? Mmmmh, ich weiß nicht, wohin das alles führen soll, ich weiß nur eines: Der Spritpreis geht wieder wunderbar nach oben, die Butter war noch nie so teuer und wenn ich zum Essen gehe, habe ich für einen kleinen Espresso noch nie so viel bezahlt, nämlich 2,50 €. Das sind 5 alte Mark für eine viertel Tasse Kaffee!!! Aber: Eine Inflation findet nicht statt, sagt man uns, auch wenn Aldi jetzt grade mal den Zuckerpreis um 25 % erhöht hat. Trotzdem heißt die Devise: Sparen an allen Ecken und Orten. Steuererhöhungen, Lohnreduktionen, Sozialausgabeneinsparung und so weiter und so fort.... Rundum also nichts neues.

 

Die Arbeitslosenzahlen sinken ja auch bedrohlich ins nichts. So wenige hatten wir seit 20 Jahren nicht mehr. Gut, seid der Umstellung 2005 werden die Kranken und ABM'ler nicht mehr mitgezählt. Hätten wir noch die alte Zählweise, wärens leider wieder über 4,5 Mellonen. Wir werden vermutlich bald Firmen zusperren, weil wir keine Arbeiter mehr ranschaffen können, die das alles produzieren, was ja eh keiner von uns kauft. Mmmmh, ich vermute, man produziert für schlechte Zeiten, oder auf Halde, wie auch immer. Produziert wird jedenfalls. Ob es nun gewaltige Sche..... ist oder Konsumartikel, ist egal.

 

Mal sehen, was der SchOktober noch Neues bringt. Ich glaube ja - ganz ehrlich gesagt - nicht wirklich daran. Wie die alternativen Nachrichtenquellen berichten, steht uns ein heißer Zeiten bevor, wobei die sicher nicht die Wetterlage meinen. Die Börsen bereiten sich auf ein "RichtungRückwärts" vor, der Goldpreis wird vielleicht über kurz oder lang die 2000 Dollar Marke nehmen und die griechischen Staatsanleihen werden für 12 Monate bald mit 95 % Zinsen verkauft, aber das Thema dürfte sich ja spätestens in 14 Tage eh erledigt haben.

 

Da kann ich nur noch sagen: Holla die Waldfee. Klingt alles nicht nach Kindergeburtstag. Eine Waldfee käme jetzt gerade richtig. Denn die könnte der Andschie mal sagen, dass Sie Ihre Jackets nicht mehr so eng kaufen soll. Die könnte auch dem Giidoo sagen, dass er nicht immer den Zickenalarm in der Presse machen soll und: Die könnte auch dem Änckermän sagen, dass er endlich das Zocken lassen soll, sonst gibts Weihnachten nix unterm Baum. Weder nen Rolls Royce noch eine Weihnachtsgans. Dann würd er blöd aus seinem Anzug schauen, nehm ich mal an.

 

Gut, Schluß, Ende für heute, sonst gerät mein Blutdruck noch in Wallung. Vielleicht sollte ich mich mit anderen Dingen beschäftigen, zum Beispiel mit Origami, oder Wandteppichen, oder vielleicht mit Smartphones? Oh ja genau. Aber darüber lass ich mich dann nächstes mal aus.

 

Charmanten Abend wünscht

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Till (Mittwoch, 19 Oktober 2011 20:06)

    ..sehr gut und was machen wir jetzt mit der Frauenquote??? Unterhalten wir uns nochmal in drei Wochen.... :-)

    liebe Grüße,

    bis dann
    Till

  • #2

    gartenberg (Mittwoch, 19 Oktober 2011 20:15)

    ...Mmmmh, guter Einwand. Aber das könnte möglicherweise ebenfalls Aufgabenbereich der "Waldfee" sein, oder?

    BB - Franz

MITTWOCH ABEND, 26. Oktober 11

 

Alles mit Tatschskrien

 

Letztens hab ich überlegt, ob ich es brauche. Ein sogenanntes Smartphone. Ich war schon sehr begeistert von dem Telefon, das keine Tasten mehr hat, sondern ein Touchscreen (sprich: Tatsch-skrien), das ist eine Art Glasplatte, ähnlich wie das Ceranfeld auf'm Ofen. Man berührt mit dem Finger, nicht mit dem Fingernagel!! das Ceranfeld und das Smarty führt dann die Befehle aus. DAS ist die Zukunft. Alle haben die Zukunft, auch wenn sie ganz schön teuer ist, ebenso wie der Unterhalt selbiger.

 

Ein Smartphone mit angebissenen Apfel hab ich bis dato nicht gekauft, weil ich zeigen will, dass ich ein Durchschnittsbürger bin und kein Dandy. Das iPhone haben aber dafür 5 meiner Freunde! Demnächst vermutlich noch 2 mehr, weil die Generation iPhone 4S ja seit 10 Tagen auf dem Markt ist.

Diese glatte Fläche auf dem Handy kommt schon gut und hat ja auch einen antiken Hintergrund, siehe die Geschichte von Narziß. Der blickte auf einen glatten Teich, sah sein Spiegelbild, verliebte sich in sich selber und ersoff beim Versuch, sich zu küssen!

 

Gut, ich will jetzt mein Telefon nicht küssen und schon gar nicht mein vielleicht zukünftiges Smartphone, weil:

Der oder das Touchscreen ist - wenn man es genauer betrachtet, eigentlich immer von einer komischen Schmiere oder 100 000 Tapser Fingerfett bedeckt. Die Mikrobenzahl oder der Bakterienstand dürfte etwas höher liegen als 150. Nämlich bei 150 000 ebend. Ob das so lecker ist? Naja, wie gesagt, ich will es nicht küssen, mein altes Seniorenhandy übrigens auch nicht.

 

Außerdem bin ich der Meinung, dass die Smartys echte Sozialkiller sind. Ich seh das ja live an unseren Stammtischrunden. Man(n) und Frau kann jetzt immer und überall: Kucken, Telefonieren, Videos schauen, e-mails abrufen, Termine eingeben, Filmchen drehen, Fotos machen, sinnlose Zahlenreien eingeben, und jedermann, der es wissen will oder auch nicht, kann das neueste Werbevideo über irgendeinen sinnlosen Blödsinn abrufen und und und....

 

Äh, alles schön und gut, aber wo bleibt eigenltich die Kommunikation zwischen 2 Menschen dabei??? Richtiiiiiiiig!!! Nämlich auf der Strecke.

 

Außerdem sind diese Dinger sowas von hochkompliziert, dafür braucht man entweder ein wochenlanges Handbuchstudium oder besser gleich einen Bachelor, da es ja Handbücher gar nicht mehr gibt. Außerdem: Die schönen glänzenden Geräte haben ein großes Manko. Wenn ich in der Sonne stehe, sehe ich nicht, wer anruft, da es ja das bekannte Spiegelproblem gibt. Wenn ich also in der Sahara stehe und mich ruft jemand an, weiß ich nicht, wo ich draufdrücken muss, weil es so spiegelt, dass ich nix sehe. Und wenn ich es in die Hosentasche stecke, ruft das Gerät vielleicht von sich aus Menschen in der Dritten Welt an, denen ich außer Solidaritätsbekundungen nichts zu sagen habe. Die Empfindlichkeit eines Touchscreenhandys ist so unberechenbar wie das Seelenleben vom Frauentausch auf RTLII.

 

Irgendwie liebe ich mein altes Nokia immer noch. Es hat Druckknöpfe und Tasten, diese reagieren blitzeschnell, sind leicht sauber zu halten und funktionieren bei jedem Wetter, so wie ein Klappspaten oder eine Saftpresse. Ich glaube, ich werde es noch eine Zeitlang behalten, mein Seniorenhandy.

 

Schönen Gruß - der Kolumnist.

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Peter aus WOR (Mittwoch, 26 Oktober 2011 23:33)

    Zum Glück gehören die vielen Mikroben auf dem phone meistens dem Besitzer, der Körper kennt die schon.
    Mit dem smart erfährt man eben sofort und unverzüglich, daß eine mail aus Hollywood eingetroffen ist, beispielsweise
    Und wenn man was verschickt, kann man drunter schreiben: von meinem i-phone verschickt; das macht doch was her!
    Und man kann sich gleich an Ort und Stelle von wikipedia über irgendwelche Dinge aufklären lassen.
    Wenn man wissen will, obs draußen regnet ruft man den Wetterbericht auf - und muß nicht durchs Fenster schaun!
    Und man weiß immer wer sich in der Nähe aufhält, falls der andere unvorsichtigerweise....
    Genau Franzl, sollten wir das Alt-Handy gegen ein neues eintauschen, dann gegen eines mit größeren Tasten...
    Beste Grüße Peter

  • #2

    trixi (Donnerstag, 27 Oktober 2011 14:12)

    Du hast es wie immer ins "Schwarze" getroffen.
    meld Dich mal bei mir.
    Dickes Bussi Trici

  • #3

    Franz, die Hexe (Freitag, 28 Oktober 2011 21:00)

    Meine liebe Kassandra, Deine letzte Mittwochskolumne war ja ein bisschen arg pessimistisch, wenn Du auch ab und zu recht hast - aber: what shall's?

    Mit dem jüngsten Bericht hast Du aber voll getroffen!!!! Ich fühl mich mit meinem anachronistischen Handy, mit dem ich nicht einmal pfotografieren kann, sauwohl, wenn ich auch gleich den Akku laden muss! Aber das mit den Soziokontakten ist eigentlich die Krux in unserer Zeit! Eigentlich schade, denn so ein netter Ratsch ist doch ganz was andres, wie das ganze neumodische Zeigl, bei dem ich mich überhaupz nicht auskenn - und deswegen ratsch ich lieber und wenn Du mal Lust hast auch mit Dir!!!
    Viele Grüße übern See