Willkommen im Archiv Juli - Dezember 2014

Stammtischkolumne aus Tölz vom 04.07.2014

 

Summertime und Wunder

 

 

Wir könnten schon das 2 mal draussen stammtischlern... Das Bild ist Zeugnis des kleinen Abendessens, wenn echte Männer hungrig sind.

 

Mangels Besteck und Teller haben wir halt am letzten Freitag gegessen wie die Rittersleut vor weiss ich nicht wievielen Jahren.

 

Was ein echtes Wunder war - Trotz des Fußballspiels der deutschen WM Mannschaft kamen doch 19 Mannen und Frauen zum Treff im Hanfstänglhaus. Entweder sind doch nicht 100 % der Deutschen so fußballverrückt oder der eine oder andere brauchte nach dem Deutschen Sieg wieder mal ein bisschen was anderes als ständig nur dieses weiße Leder und die 22 Männer drumherum.

 

Jedenfalls wars auch ein Wunder, dass soooo ein geiles Wetter herrschte. Als 5 Regentropfen fielen, schrie allerdings Till sofort: "Rein rein, wir sind aus Zucker...", was dann kurzzeitig für hektisches Treiben und Aufregung sorgte und wir 5 Minuten später in den Gemächern des Hanfstänglhauses weiterratschten und auf das groß angekündigte Unwetter warteten. Aber es kam nicht, dafür ein wunderbarer warmer Wind, der den Rauchern vor der Türe nicht ungelegen kam.

 

Was für mich auch an ein Wunder grenzte: Ich wusste gar nicht, dass Rolando mit so einer Hingabe und Liebe die Gartenmöbel einpacken kann. Wär noch ein rotes Schleifchen vorhanden gewesen, hätte der das Sonnenschirmkondom sicherlich damit geschmückt. Einen kurzen Moment dachte ich an Weihnachten, aber is ja doch wohl ein bisserl früh dafür. Schmuck schmuck, sag ich da nur!

 

Das nächste Wunder war unser "Neuzugang" Stefan. Jahrelang hört und liest er schon von uns, und dann am 4. Juli - dem amerikanischen Unabhängigkeitstag - hat er's dann doch gepackt und uns besucht. Ich denk schwer, dass es ihm gefallen hat, sonst hätte er nicht sooooo lange ausgehalten. Allerdings hat ihn wohl das Wetter dazu animiert, seinen Heimweg zeitig anzutreten, denn: Man höre und staune, der junge Mann kam mit dem Fahrrad!!! 20 KM für nen Besuch, ich darf gar nicht dran denken, da tanzen meine Wadl ja schon wie nach nem Flamencotanz bei dem Gedanken.... Und damit hab ich mich jetzt wohl als unsportlich geoutet - Auch schon Wurscht!

 

Apropos Wurscht! Sollte der eine oder andere den Veranstaltungskalender nicht im Kopf haben, Grill-Time ist bald wieder, nämlich diesmal am Samstag, und zwar am 12. Juli ab 19:00 Uhr beim Franz in der Krapfenhütte. Schönes Wetter ist bestellt, Kartoffelsalat auch! Und damit der Franz auch weiß, wie viel Kartoffelsalat er machen muss, solltest Du Dich bitte direkt bei ihm anmelden -> Krapfenhuette@gmx.de

 

So - das wars fast für heut. Noch ein Wunder würd ich mir wünschen: Wer schon immer mal Wachtmeister, Securitychief oder Paraden-maestro sein wollte, dringend melden!!! Für die Tölzer CSD-Parade werden noch Ordner gesucht. Arbeitszeit: 15 - 17 Uhr. Arbeitslohn: 3 Snickers, ne Cola, ein Fernsehauftritt und der Dank des SchuTz e.V.

 

Noch Fragen? Nein? Dann kuckst Du Bilder...

 

... Doppelkolumne: Eberfing/Krapfenhütte ...

Cordon Bleu und Marshmallows


Na das hat die Welt auch noch nicht gesehn. Sommer ist's und die Partys laufen wie an der Perlenkette. Eine nach der anderen. Vergangenes Wochenende waren 32 Stammtischler an 2 Stammtischen, fuhren zusammen 1.280 km, verzehrten 1,3 tote Schweine, 41 Liter Getränke und 2,5 Kilogramm Eiscreme.

 

Soviel mal vom statistischen Bundesamt.


 

EBERFINGER TATSACHEN: In Eberfing zeigte man(n) wieder Bein. Das schlanke Gazellengleiche haarlose Beinchen von Till durfte wiedermal unter der kurzen Hose hervorlugen. Also ich finde ja das Tapetenmuster aus den frühen 70'ern sehr gelungen. Es erinnert mich immer an das Nierentischchen, auf dem der Schwarz-Weiß Fernseher meiner Oma stand.

 

Immer, wenn ich Tills rechten Unterschenkel seh, denk ich an Oma. Bitte Till, nicht falsch verstehen, nicht Du erinnerst mich an Oma, sondern nur Dein Fuß - Gut, der Unterschied, Du hast kein Wasser inne Beine. Soweit sogut.

 

Ansonsten passierte nicht viel in Eberfing. Keine Zusammenbrüche von Sitzgelegenheiten, kein Johannisbeerschorlenweitwurf, kein Handtaschenalarm.... Fast schon langweilig, wäre da nicht Simones neuer Haarlook. Er war beim Bader und ich muss sagen, Er hat die Haare schön! Er hat ja auch so viele davon. Und im Vertrauen - ich glaube überall!!!

 

Reinhard verwirrt mich auch immer mehr. Es ist schon das zweite Mal, dass er kein CB ißt (Cordon Bleu). Neue Liebe? Wechseljahre? Oder doch einfach Neugierde auf was Neues? Ich werds rausfinden, versprochen!

 

Meiner einer musste zwischendurch mal "böse alte Frau" spielen, da unser "Quiedschie" wiedermal dazwischenquatschen musste, während ich mühsam versuchte, viele Buchstaben aneinanderzureihen, man nennt es auch "Reden". Und wenn ich da immer unterbrochen werde, muss ich halt mal fahrig werden, aber in meinem Alter verträgt man keine ADHS-Kinder mehr.

 

Nun denn, nachdem sonst keinerlei weltbewegenden Neuigkeiten geschehen sind, und es den ersten wohl langweilig wurde oder die Freßnarkose einsetzte, wurde die Bedienung per Handy darüber informiert, dass der Nebenraum jetzt zahlen möchte. Ich hoffe, die gute Dame nimmt uns das nicht übel ;-)

 

TÖLZER TATSACHEN: Einen Tag später schien uns der Himmel anfangs nicht gerade wohlgesonnen zu sein, regnete es doch wie aus Kübelböcken! Aber dann - gegen 1800 mitteleuropäischer Sommerzeit hatte Frau Holle und Herr Bacchus wohl genug vom Eimer ausschütten und: Die Sonne kam raus.

 

Grund genug also, um einen Airbus VC60 der SkandinavianAirlines inklusive Saftschubse zu chartern und am Flugbahnhof zu Bad Tölz den VIP mit den hübschen Aaransch-Gelben Turnschuhen abzuholen - seines Zeichens Cheffe bei der LEO, oder auch einfach Jörg genannt. "Dear Passenger, i hope you hast Deinen Transferservice to Krapfenhütte genossen?". Brav war er jedenfalls, er hat nur gemeckert, dass keine Luftblasen auf dem Ledersitz in der Businenclass an seinem Hintern waren, kein Bordservice stattfand und kein Duty-Free-Verkauf angeboten wurde. Aber sonst...

 

Pünktlich zum Beginn des Freitags-Grillens, das diesmal am Samstag war, wurde es heller, sonniger und trocken! Somit war also auch der Grill von Überflutungen geschützt und wir konnten die glühende Blechtonne nach dem Conchita-Verzehr (Würste) und den Bergen von Stiernacken (Halsgrat) endlich als Marshmallow-Ofen missbrauchen.

 

Da sich unser Youngster Hansi mit Hitze und Explosionen auskennt (Student der gefährlichen Sorte), nahm er sicherheitshalber schon das/den/die Marshmallow an der Gabel und selbige an die Zange - könnt ja in die Luft gehen. Jörg erfand dann die Urwaldgabel neu - sprich: Er nahm den abgebrochenen Besenstiel und stülpte gekonnt die Marshdinger auf den Stiel (Schande, wer jetzt böses dabei denkt).

 

Jedenfalls hat der Geschmackstest der warmheissen dahinschmelzenden Schaumgummidinger geteilte Meinungen hervorgerufen. Markus kommentierte das Geschmackserlebnis so ähnlich wie Meg Ryan in dem Film Harry und Sally in der Orgasmusszene. Lisa schmolz ebenfalls mit den Marshmallows regelrecht dahin. Mein Kommentar dazu: .ürg... iiiiiigitt. Probiert, abgehakt.

 

Ein ganz anderes Geschmacksempfinden war das Mundgeruchswasser. Jaaaaaa, es gibt jetzt auch Odol zum Trinken beim Krapfenwirt. Dort heisst es allerdings Pfefferminzschorle. Riecht komisch, schmeckt aber gut.

 

Nun - nachdem der Abend dann vorbei war, hat die Skandinavian Airlines wieder den Diesel angeschmissen und Jörg zum Flugbahnhof Wolfahrtshausen gebracht. Dort gab es dann noch ein lustiges Schauspiel auf dem Bahnsteig. Titel der Aufführung: "6 halbnackte Gören und das verlorene Handy unter der S-Bahn". Marcel Reich-Ranicki würde im Grabe rotieren, wenn er das mitbekommen hätte.... Deshalb schreib ich nix darüber sondern wünsch jetzt einfach:

 

viel Vergnügen bei der Bildershow!

 

Der Kolumnist

 

Eberfing

Krapfenhütte


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Stammtischkolume - Krapfenhütte vom 19.09.2014

 

Wiesn-Warm-Up

 

Sowas von pünktlich... Aber sowas von dermaßen pünktlich haben wir den Stammtisch zum Wiesn-warm-up noch nie gefeiert.

 

8 Hühner sind gestorben, soviel ich gezählt hab, macht 16 halbe Hühnchen. OK, es können auch 1  bis 4 mehr gewesen sein, das entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Jedenfalls waren wir am Schluß 20 Mannen und Frauen und haben unsere Trachtenwampen mit Kürbiscremesuppe mit Sahnehäubchen und Curry, besagtem toten Vogel, etlichen Salaten und Brezen UND einem dermaßen guten Eis mit angewärmten Zwetschgenkompott und einer Prise Zimt gefüllt, dass ganz aus war.

 

Dank des Schnapses hinterher war die Leibesmitte wieder ruhig gestellt und so konnte ich mich den Unterhaltungen rechts und links am Tisch widmen.

 

Dabei hab ich erfahren, dass sich jetzt jemand ein Tattoo auf genau die Stelle machen lassen hat, die ich jetzt nicht nennen kann.....

 

Zu den Themen oberhalb der Gürtellinie ist zu sagen:

Schee wars. Ich hätt nie geglaubt, dass wir am Krapfenstammtisch endlich mal mehr als 15 Grad haben werden, aber der Wettergott muss ein Bayer sein, sonst hätte er den Wiesn-Vorabend nicht mit milder Luft und hungrigen Mäulern gesegnet.

 

Interessant war jedenfalls, dass Lisa eine schicke neue Frisur hat, die sie Charmant wie Laura Ashley macht. Ich weiss nicht, wie ich darauf komme, aber mir fällt immer der Name ein, wenn ich Lisa sehe. War sie doch in früherem ein Englische Lady ??

 

Des weiteren gabs natürlich aufzupassen, dass sich unsere zwei Kleinen Bubis nicht die Schädel einschlagen. Haben sie sich doch ständig in die Seite gepiekst, an den Haaren gezogen, gegenseitig an der Brust gezupft, am Gürtel gespielt, in der Nase gebohrt und die Teller ausgeschleckt. Vermisst hab ich jedoch, dass keiner schreit: Meiner ist grösser als Deiner (Der Teller). Mei.... was soll man mit ADHS Kindern machen? Soll man sagen: "Geht raus, spielt ein bisschen auf der Autobahn?" Oder was könnte man sonst damit machen? Hmmmmm..... ich werde nachdenken.

 

Tja und sonst? Sonst gabs interessante Unterhaltungen. Über Ebola und Eiscreme, Bayrische Hendl und Bosnische Flüchtlinge, Ausflüge und Altlasten, Grillkohle und Gasanlagen. Du merkst, breit gestreute Themen...

 

Ja... soweit sogut. Mehr gibts nicht zu berichten. Bilder sind auch ausgefallen, bzw. der Fotoapparat hat sich zuhause vergessen und mein Hotelgast wollte an heim an die Bar, mit Herrn Baileys noch einen zwitschern, was wir dann auch flugs erledigt haben.

 

In dem Sinne - schöne Woche wünscht

 

der Kolumnist!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    gartenberg (Sonntag, 05 Oktober 2014)

    Anonyme Mail wurde wegen unsachlichen Äußerungen gelöscht.

Wahlkolume aus Tölz vom 04.10.2014

 

Wiesn, Wahlfieber und Wiederholungen

 

Die Wiesn liegt in den letzten Zügen und was macht der SchuTz e.V. Er wählt!

 

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung sind nach der 2-jährigen Legislaturperiode wieder mal komplette Neuwahlen der Vorstandschaft anberaumt worden..

 

Und um die Spannung vorweg zu nehmen: Der Einfachheit halber kann ich das Bild von der letzten Wahl benutzen, denn: Die Wähler waren bis auf die diplomatische viertelstunde pünktlich gekommen um an den Wahlen des neuen Regierungsstabes der SchutzeV Republik teilzunehmen. Satzungsmässig und punkteordentlich haben wir alles anliegende abgearbeitet und den positiven Äußerungen des Finanzministers gelauscht. Nach dessen erfreulichen Haushaltszahlen, die durch den Ministerrat kontrolliert und für richtig befunden könnten wir eigentlich eine neue Republik gründen.

 

Freistaat GAYern?? Klingt doch gut, wenn mich jemand fragt, wo lebst Du denn und ich sage:  Im schönen GAYern. Hat was!

 

Nun, nach der Entlastung des Vorstandes und Kassiers hatte Michael die ehrenvolle Aufgabe, mithilfe seines Wahlhelfers Johann die Wahl zu leiten.  Und Stunden später kam dann endlich weisser Rauch aus dem Kamin, was bedeutete:   Die alten Vorsitzenden (Moi und Peter P. aus B.T.) wurden mit 93,3 % wieder in den Vorstand gewählt, der bisherige und Finanzminister (Peter W. aus W.) und die gehabte SchriftführerIn (Uta-Doris) sowie die Beisitzende (Altpräsidentin Lisa) wurden ebenfalls wiedergewählt. Desweiteren wurde Peter F. aus L. zum II. Beisitzenden gewählt.

 

So, und weil 24 Stunden nach der Wahl auch der Bundespräsident eine "Neujahrsansprache" vom Stapel lässt, mach ich das auch!

 

Liebe Mit- und ohne Glieder.

 

Herzlichen Dank für Euer Vertrauen. Eine erfolgreiche Zeit liegt hinter uns. Und eine interessante vor uns. Ich werde mich auch weiterhin bemühen, ein guter Präsident zu sein und mit Rat und Tat (Kolumnen) an einer Regenbogenfarbigen Zukunft für unseren Staat (Verein) zu arbeiten. Unsere Regierung ist aber nichts ohne ihre Bürger (Mitglieder).

 

Für die Zeit vor uns hoffe ich, dass wir mehr zusammen unternehmen, machen, planen und durchführen. Wir sitzen alle in einem Boot und das ist nicht immer einfach zu steuern.

Macht mit, bringt Euch mit ein, nur gemeinsam sind wir stark und können daran teilhaben, eine lebenswerte Zukunft für "Unsereins" zu haben. 

 

So! Fertich. Jetzt hab ich was vor. Bilder suchen, die Website putzen und staubsaugen. Denn wenn morgen Horst Seehofer kommt, um mir Nougatschokolade zu bringen, muss es ja sauber sein im Präsidentenpalast.

 

Dann muss ich zu Angie, und mal mit Ihr über die Einstellung zur Homo-Ehe diskutieren. Dann noch zum Papst, zu Achmadinedschad, den Müll rausbringen, zu Aldi und dann in die Arbeit.

 

Spätestens an Leonhardi bin ich wieder da - schliesslich muss ich ja meine Lederhose nochmal ausführen dieses Jahr!. 

Achja.... Nachfolgendes Bild ist aktuell! Damits auch jeder weiss ;-), sagt

 

der Kolumnist

 

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Kommentare: 1
  • #1

    till (Sonntag, 05 Oktober 2014 23:40)

    Ich Gratuliere,
    Alles ist perfekt, alles ist gut
    Bitte macht einfach so weiter wie bisher.
    Meine Unterstützung habt ihr soweit es mir möglich ist.
    Bussi liebe grüße, Till

Nikolauskolume aus Tölz vom 05.12.14


Märchensümpfe

 

Tatü Tata, der Nikolaus war da! Am vergangenen Freitag kam ER!

 

Und das dazugehörige unbekannte Wesen im mottengeschützten Lammfell und hässlichen 3. Zähnen von der Barmer. Dazu noch ein "(B)Engelchen" mit Teufelshorn. Tschuldijung... Hörnern! Auf'm Kopf, wo denn sonst!

 

So, nun zum Erlkönig - äh - den Details! Diesmal getarnt als Lustspiel in drei Akten:

 

 

Wer reitet so spät....


Vorwort: Dieses Stück ist kurz, weil viele immer sagen, "Gartenberg, schreib nicht so viel, mach lieber wieder mehr Bilder"!

1. Akt, 1. Szene: Auftritt Schauplatz Hanfstänglhaus-Stube.

20:45 Uhr: Wer reitet so spät durch Nacht und Wind, es waren die Kindlein von draussen von der Stadt kamen sie her, und ich muss sagen, ja Weihnachtets gar schon sehr? 47 Menschlein kamen und verweilten nicht gerade zitternd, sondern eher amüsiert, auf die Dinge, die da geschehen sollten.


1. Akt, 2 Szene: Ankunft des heiligen Mannes und Gefolge - outdoor:

21:06: Keiner musste 20 Minuten lang Unmengen von Schnee wegräumen, um die Landebahn für den Nikolaus und seine Rosaroten Flamingos zu präparieren.  Gut, Schnee hat schon gefehlt und die Requisiten gaben nix her, was als Schnee aushelfen konnte, aber egal.

Draussen vom Walde kam er dann her und sein Schaffellgefährte kloppte erstmal alle Fenster mit der Rute ab, als ob er schon 15 Flaschen Glühwein intus hatte. Ich fragte mich, ob der Krampus denn eine Privathaftpflicht besitzt, die auch fahrlässiges Scheibeneinschmeissen versichert hat. Auch egal.

 

2. Akt, 1 Szene: Lust

 

Gedonner, Getöse und: Wenig Gekreische. An den Fotos kann man doch ersehen, dass alle Versammelten irgendwie eine Aufmerksamkeit wie Kinder an den Tag legen, als der Nikolaus aus dem Sündenregister vorliest. Uuuups... falsches Wort -  Es heisst "Goldenes Buch"!!

 

Ich stellte fest, dass außer Aufmerksamkeit und Lebkuchen kein Raunen durch den Saal geht und die Kindelein darauf warten, ob Sie in den Sack kommen, oder dem Engel unter den Rock fassen dürfen..... Moment! Nicht, was Du jetzt denkst!! Unter des Engelein güldenes Vorhangtüllgewande stand der von 89-jährigen Fingerlosen Jungfrauen unter Wasser geflochtene Weidenkorb, in dem sich die Schokonikoläuse und Krampusse oder - Krampussis (?) befanden

 

3. Akt, 1 Szene: Versuchung

 

21:55 Uhr: Alle, fast alle haben der Versuchung wiederstanden, dem Nikolaus Paroli zu bieten. Wer es doch gewagt hat, oder von Haus aus sein Punktekonto in Punkto Boshaftigkeiten des Jahres überschritten hatte, bekam es mit der Peitsche zu tun. Äh... nöööö, mit der Rute. Jetzt check ich auch endlich, warum so viele Kerle da waren, die alle dicke Lederhosen trugen....

 

Der Krampus erreichte sein Ziel mit Müh' und Not, die Sünder sie lebten und ein Kind war auch nicht dabei....

 

Schlußszene: Freude

 

Schliesslich haben alle dem Nikolausi applaudiert, aber wahrscheinlich dem Engel noch mehr. Bestraft wurde keiner, denn die Strafe ist ja eigentlich keine. Im Spankingclub zumindest nicht.

 

Achja.... und zum Thema Engel! Mein lieber Herr Geheimrat..... Sollte es einen Himmel geben, in dem solche spitzzüngigen Engel auf uns "aufpassen", dann chartere ich morgen noch eine Rakete und mach mit dem SchuTz nen Ausflug zur ISS um darauf zu warten, dass uns der Boandlkramer ins himmlische Paradies abholt um mit den Engelein Ringelreih zu tanzen.

 

Epilog:  Der Nikolaus nahm sich, nachdem er wieder zu Hause in der warmen Schreibstube saß, ein Glas Wein und begann ein neues Lustspiel zu verfassen. Goethe hingegen begann sich im Grabe zu drehen, daß die Grabplatte hochflog. Und der Erlkönig kuckte mal wieder in die Röhre und sah sich in Ruhe die Bilder vom Nikolausi 2014 an...

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Sebastian (Sonntag, 07 Dezember 2014 20:50)

    Also so im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass ich das (B)Engerl doch wesentlich erfrischender und unterhalsamer als den Nikolaus fand. Es war unschwer zu erkennen, wer die Rampensau war, grins. Es war jedenfalls sehr unterhaltsam, ich hoffe, er hat nicht noch immer das Knie im A....stecken......ooops jetzt hätte ich beinahe was gesagt. Wie wir erfahren haben, hats ja offensichtlich reingepasst.....ooops. Also ich will da jetzt nicht weiter nachbohren oder die Sache vertiefen......grins. Hat da grad jemand gerufen: Du kannst jetzt wieder rauskommen?
    Insgesamt war es ein sehr lustiger Abend, ich hab den Schokonikolaus noch an Ort uns Stelle verputzt, endlich mal irgendwas vernascht......so viel zum Thema......So viele Gäste habe ich noch nie gesehen. War ein gutes Gefühl mal zu erleben, dass nicht immer nur ich die böse Zischel bin.

  • #2

    Peter (barberino) (Montag, 08 Dezember 2014 11:51)

    Die Eingangsrede des heiligen Mannes:

    Zweitausendvierzehn – es ist wahr,
    ist hier ein ganz besondres Jahr.
    Der SchuTz wurd heuer ganze zwanzig,
    doch ist er weder alt noch ranzig.
    Ich möcht euch erstmal Achtung zollen
    für euer Können, euer Wollen.
    Ihr habt das Jubel-Jahr gefeiert,
    habt was getan und nicht geeiert.
    Es brauchte Mut und Hausverstand
    für solch ein Fest im Oberland.
    Ein CSD war angedacht,
    ein ganzes Pride-Weekend wurde gemacht.
    Monatelang habt ihr gerackert,
    Das Feld zum Feiern wurd‘ beackert:
    Logo, Festschrift, auch die Presse,
    und damit ich’s nicht vergesse,
    gedachtet ihr am Gründungstag
    verfolgter Menschen eurer Art.
    Fundraising von ein paar Kröten
    war natürlich auch von Nöten.
    Einladungen an alle Gruppen
    von Bayerns Lesben und den Schwuppen,
    die schließlich auch sehr zahlreich kamen,
    sowohl die Herrn als auch die Damen.
    Das Weekend startet‘ mit der Disco,
    im Turm als sei’s in San Francisco.
    Am Samstag war der große Tag,
    der unvergessen bleiben mag!
    Die queere bunte Welt in Bayern
    kam nach Tölz, um hier zu feiern.
    Ich hört es selbst im Himmel raunen,
    das Oberland geriet ins Staunen
    ob solcher bunten Heiterkeit,
    die an dem Tag sich machte breit.
    Am Nachmittag kam ein Gewitter,
    ihr dachtet schon: Jetzt wird es bitter!
    Doch hab ich alle Himmelsheere,
    um zu retten eure Ehre,
    gerne schnell noch alarmiert,
    die Wolkenschieber aktiviert,
    damit das Wetter euch nicht schade
    bei eurer stolzen Pride-Parade.
    Bunte Fahnen, Menschenmengen
    zogen fröhlich ohne Drängen
    durch die Stadt, um noch zu feiern
    queere Vielfalt aus ganz Bayern.
    Ich hab’s gesehn von Wolke sieben
    und ließ die Wolkenschieber schieben,
    so hab ich euch gern aufgezogen
    einen echten Regenbogen.
    Der Abend fröhlich, bunt und feucht
    war ein Erfolg, so wie mich deucht.
    Am Sonntag gab’s erst Lit’ratur,
    schließlich habt ihr ja Kultur.
    Zum Abschluss – sehr zu meiner Freude –
    ein Gottesdienst in dem Gebäude,
    in dem ihr oft zusammenkommt,
    schloss das Programm, so wie sich’s frommt.
    Es ist schon stark, das muss ich sagen,
    zwanzig Jahr‘ das durchzutragen.
    Dafür möchte ich euch ohne Schwanken,
    heute euch von Herzen danken.

    Ihr seid Gemeinschaft und Verein,
    und das ist nie einer allein.
    Drum werd ich euch jetzt einzeln holen –
    nicht jeden werde ich versohlen.
    Trotz aller eurer guten Seiten,
    wird der Krampus mit euch streiten.
    Und `s Engerl wird euch dann verwöhnen,
    um euch mit mir dann zu versöhnen.

    Ich hör jetzt auf, alles zu dichten,
    in Prosa werde ich euch richten.
    Prosaisch nüchtern gut und böse,
    damit das Schlechte sich auflöse
    und nur das Gute übrigbleibt,
    und ihr es nicht zu bunt hier treibt.